Manchmal kann ich nicht einfach nicht einschlafen. Nach dem ich mein Tageswerk mehr oder weniger sinnvoll erledigt habe, fühle ich mich nicht wohl in meiner Haut. Es fehlt das gewisse etwas um ruhig ins Land der Träume zu huschen. Wer kennt es nicht ? sich selbst drehend auf der Hängematte liegend, strampelnd geht das erlebte vom Tage noch mal durch den Kopf. Warum ist das nur so, warum passiert mir das ?… Es muß mit oder mit Mond zu tun haben, mit den Gezeiten, wenn ich alle körperlichen und geistigen Beschwerden mal bei Seite lasse, kann nur noch Flut und Ebbe übrig bleiben, weil ich nicht weiß was mich veranlaßt einen gefühlsmäßigen Seelenstrip, einen Dauerlauf im Hamster Rad ein zu legen und durch die Nacht zu machen, bis ich endlich pennen kann. So langsam ist die Mitternacht vorbei und ich quäle mich zu Ruhe, hoffnungslos… wieder mittendrin…Es war einmal…
wieder so eine Nacht, wo ich nicht müde werde, langsam rappelig rumliege und kein Auge zu bekomme. Also stehe ich auf und denke nach, renne hin – und her, versuche dem Ursprung meiner Misere auf die Sprünge zu kommen. Wie gut das ich meinen Freund Herr Glossi habe. Ein Typ, der es auf den Punkt bringt. Natürlich weiß ich das meine innere Unruhe mich bis zum Morgengrauen verfolgen wird. Was würde mein Freund machen? denn Herr Glossi geht immer gleich vor, wenn so eine momentane Schlafdefizit gefährdende Situation eintritt. Er steht auf, setzt sich an seinen Schreibtisch und schreibt alles auf, was er den ganzen Tag so gemacht hat. Welch tolle Idee, denke ich mir. Das kommt mir bekannt vor… Also schreibe ich sofort ein Tagebuch. Da die Vorbereitungen mit dem sofortigen schreiben, an fehlenden Materialien scheitern, bequeme ich mich und öffne im Notebook ein Schreibseite in einem Bürosoftware Anwendungsprogramm auf meinem Bildschirm, ein leeres Blatt Papier in einem Dokument. Nun wird Glossi’s Theorie in die Tat umgesetzt. Mit zaghaften Tippanschlägen, schreibe ich nun auf, „Bin wach geworden heute morgen“, bei diesem Gedanken muß ich doch lachen, da das ganz normal ist und mich nicht aus der Bahn wirft. Was habe ich danach gemacht? Alle Banalitäten des gemachten Tagesablaufes werden fein säuberlich aufgeschrieben. Bei einen inhaltlichen Stopp, langsam merkend, daß das Sandmännchen ein einsehen mit mit hat, kann ich noch ein wenig meine Nachtruhe genießen.
Ein paar Tage später passiert die selbe metaphorische Verwandlung in mir. Diese Nacht bekam ich wirklich kein Auge zu. Am nächsten Morgen ging ich zu Egdar Glossi und fragte nach, was ich verkehrt gemacht habe. Edgar hörte sich alles ruhig an, dann die nieder schmetternde Diagnose vom Ihm: „Du bist auf dem falschen Weg, mit Dir ist alles in Ordnung, es sind die Umwelteinflüsse, die Dein vegetatives Nervensystem angreifen. Versuche mal alles zu notieren was Dich stört“. „Was ein Tipp, Danke mein Freund“, erleichtert, mit einem guten Gefühl schlief ich die nächsten Wochen jede Nacht durch…bis ich auf einmal… als ich Info’s aus den Nachrichten nicht verarbeiten konnte, zum Showdown am meinem Schreibtisch startete. Auf meinen Zettel standen nun Mindestlohn, Rentenanpassung, Altersarmut…ich schrieb mir fast die Finger wund, wenn mich nicht mein Wecker darauf aufmerksam gemacht hätte, daß ich auf stehen müßte, würde ich glatt bis heute an einem Stück noch immer am Tisch sitzen und weiter schreiben, da ich mich immer mehr aufregte und kein Ende finden konnte. Es sprudelte nur so aus mir so heraus. Hier siegte doch meine Vernunft, ich ließ los von meiner Nacht der Nächte, ging nach getaner Arbeit mit meinen voll geschrieben Seiten zu Edgar, zeigte Ihm was ich alles Ungerecht fand und was mir meinen Schlaf raubte. Wieder blitze der analytische Verstand von meinen Freund auf, ganz ruhig sprach er zu mir. „Alles in Ordnung bei Dir, das sind ganz normale Gefühle gegen Ungerechtigkeit in simpler Unverständnis eines humanen denkenden Menschen, mit leichten Zügen einer Nichts desto Trotz Reaktion auf alles was nicht ausgespuckt oder im Klo runter gespült werden kann.“ „Edgar, Du meinst ich spinne, ich bin Meschugge oder?“, warf ich ein. „Nein, nein Erdi, es ist wie ich es gesagt habe, es liegt an den anderen, die gegen den gesunden Menschenverstand handeln und nicht in die Zukunft sehen können oder es nicht wollen“. „Was können wir dagegen machen ?“, „Nichts, wir machen nichts dagegen, außer Du gründest eine Partei, eine Organisation und bist dagegen, was immer Dir nicht gefällt. Beim nächsten Anfall von Schlaflosigkeit studierst Du das Kapitel zu Parteien Gründung, machst Dir Gedanken, wie die Armen und Schwachen besser ins soziale System integriert werden können“, „Du willst mich doch verarschen Glossi, daß kann ich nicht, wo soll ich da anfangen?“, gab ich zu bedenken.
Was könnte das Leben schön sein, wenn man oder sie in Ruhe gelassen wird. Jeder hat seine Sorgen und Ängste, das ist allzu menschlich. Es liegt an einem selbst, mit der inneren Unruhe fertig zu werden. Sei es in Krisenzeiten, wenn es einem selbst nicht gut geht und man alles ändern möchte was einen stört und aufregt. Obwohl zugegeben es hört sich nicht schlecht an was neues zu gründen. Wobei eine Partei kommt hierbei für mich nicht in Frage, tagtäglich flaue Kompromisse schließen ist nicht mein Ding. Wenn es mal wieder soweit ist und ich schlaflos umher irre, versuche ich jetzt diese Momente zu genießen und das Beste daraus zu machen. Sich selber nicht so wichtig nehmen könnte ein Weg sein oder ?
Solange bis der nächste Teil kommt, etwas Spaß von meinem Kanal
Bis zum nächsten Mal, wünsche ich eine schönen Start in die Woche. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW
Erdi Gorch Fock