Abschied von Mona Lisa, Fiete und Edgar auf dem Weg zu neuen Ufern


Leichter gesagt als getan, denn wenn Mann oder Frau sich nach langer Suche gefunden haben, um mit dem Wunschpartner einen gemeinsamen Weg zu gehen, dann werden beide sicher nicht bei der ersten Gelegenheit, wo sich die ersten Steine in den Weg stellen flüchten und die bis dahin bestehende harmonische Zweisamkeitsbrücke abreissen, nur um sich etwas neues zu suchen, denn mit Sicherheit werden die paar dunklen Schicksalswolken vorrüber ziehen, auch wenn sich das gemeinsame Leben von heute auf morgen ganz anders darstellen sollte, als es sich das glückliche gefundene Paar vorstellen könnte. Was aber passiert, wenn doch der Donner von „oben“ kommt, alles durcheinander wirft? Eine Beziehung endet, vorbei ist, eher die gemeinsamen angestrebten Ziele erreicht sind. Wie geht dann es weiter?

Bei Herrn Glossi hatte der Gevatter Tod angeklopft und die geliebte Frau mitgenommen, plötzlich und unerwartet verstarb seine Mona Lisa. Konfrontiert mit der realen Wirklichkeit, das alles Leben einmal ein Ende hat, erinnerte sich Edgar Glossi an die vielen erlebten schönen Momente zurück, wie er seine zukünftige Frau bei der Arbeit kennen lernte, wie er vom ersten Moment an von Ihr angetan war, auch an den Tag vor gut 20 Jahren, als Mona zum ersten Mal durch die Flure in seiner Etage stöckelte.

Mona war ein Individuum, typisch Frau, die für Ihren Mann und den geliebten Sohn Fiete alles kochte und backte, gleichzeitig auch verschwiegen, ganz der gelebten Tradition der weiblichen Niederrheinerinnen, für die es gilt, daß die Männer alles essen können, aber nicht alles wissen müssen…wieder mitten drin…Es war einmal…

zu jener Zeit, als der rosa Riese Dienststellen zusammen legte und die aktraktive Mona Lisa wohl oder übel als Beamtin Ihrem Dienstherrn folgend, an neuer Wirkungstätte als Geschäftssekretärin Ihre Arbeit aufnehmen mußte. An der neuen Stelle arbeiteite Edgar Glossi, der diese Chance, der arbeitsbedingten Umorganisation nutzen wollte, um sich zu verändern, besser gesagt, er stellte zu diesem Zeitpunkt einen Antrag auf Versetzung, er hatte die Schnauze voll vom Niederrhein, spielte mit dem Gedanken wieder in den Norden zu ziehen. Bremerhaven sollte sein neues Betätigungsfeld werden, als auf einmal Mona Lisa Ihm über den Weg lief und in sein Leben trat.

Jetzt in den Tagen der Trauer, erinnerte sich Edgar Glossi an die vielen erlebten gemeinsamen Momente mit Mona zurück. Damals, wie sich das anhört, er fühlte es, als wäre es gestern gewesen… Also, Glossi freute sich wieder in seine neue alte Heimat zu kommen. Edgar hatte den Entschluß gefaßt zu gehen, so blieb auch das Interesse aus, sich auf die neuen Kollegen einzustellen, die nun hier her versetzt worden waren. Wobei Ihm nicht entgangen war, daß da ein neuer süsser kleiner Feger ins Geschäftszimmer einzog. In den ersten Tagen des „Kennen lernens“ stürmten seine alten Arbeitskollegen zwei- bis dreimal täglich in das Sekretaritat, nur um Postversandmappen, neue Stifte oder sich ein tägliches Körbchen von Mona Lisa ab zu holen. Dieses emsige treiben der männlichen Belegschaft war der ersten Chefsekretärin Anne natürlich aufgefallen. Sie erkannte wer von den Kollegen nicht dauernd ins Büro kam, um so wichtige Dinge zu klären, wie nach dem Wetter oder nach der Körbchengröße der „Neuen“ zu fragen. Wieso kam Egdar nicht auch fünf mal ins Geschäftszimmer, stellte Sie sich die Frage? Warum immer nur ganz normal morgens und nachmittags, wenn die neuen Bauaufträge und Arbeitsaufträge von der Kundenniederlassung kamen? Anne mochte den Hamburger, der zwar ein Hallodri in Ihren Augen war, aber liebenswert, natürlich mochte Sie auch die „Neue“ aus dem Ruhrgebiet. Anne brachte diese beiden, die wie Pott und Deckel passten, zusammen. „Hier ist mehr drin für die beiden“, dachte sich Anne, als nur hin und wieder eine Zigarette in der kleinen Raucherecke im Flur zu rauchen. Als Anne hörte, wie sich die beiden Zeitgeister wieder in einer kurz angelegten Pause sehr angeregt miteinander unterhielten und lachten, versteckte Sie den Schlüssel vom Mona Lisa Schreibtisch. Mona konnte nicht an Ihr mitgebrachtes Frühstück heran kommen. Es mußte eine Lösung her und wer der Glückliche sein sollte, der hier helfen konnte, bestimmte Anne. Mit sachlicher Stimme holte Anne Edgar aus seinem Büro und bat Ihn um Hilfe. Edgar löste das Problem, indem er die Schreibtischschublade knackte. Mit einem tiefen Blick in Mona Lisa’s Augen verabschiede Glossi förmlich und machte sich wieder an seine Arbeiten. Anne hatte als Amorschützin ganze Arbeit geleistet. Ihr Liebespfeil traf mitten ins Herz. Denn auch bei Edgar wurden die positiven Gefühle für diese kleine Person immer größer, er war so faziniert von der schwarzhaarigen lütten Deern, die mit Ihren verschiedenen V aus geschnittenen T-Shirts immer umwerfend aussah. Mona, die von Natur aus nicht auf den Mund gefallen war, fühlte sich seit diesem Moment genauso hingezogen zu Edgar. Mit intelligenten Sprüchen auf Ihren Lippen wurde geschickt die aufkeimende Liebe vor den immer neugierigen Kollegen verborgen. Bis Edgar kurz vor der geplanten Weihnachtsfeier in der Dienststelle, die genehmigte Versetzung erhielt. Endlich konnte Herr Glossi in den Norden fahren, was sollte nun aus den Turteltäubchen werden?

Edgar und Mona versprachen am Abend der Feier sich gegenseitig zu besuchen und den Kontakt aufrecht zu erhalten. 6 Wochen später war es soweit, Edgar tratt seine erste Schicht in der Fernsprechauskunft Bremerhaven an. Er war endlich zu Hause, hier wo er die Menschen verstehen konnte. Gelegentlich rief er Mona Lisa an. Bei diesen stunden langen Telefonaten merkten beide schnell, daß da noch mehr in der Luft lag, als nur mal hin und wieder zu klönen und ein Bratkartoffelverhältnis zu führen. Am darauf folgendenden Wochenende, spontan, besuchte Mona Lisa Ihren Edgar in Cuxhaven, um sich sein neues Zuhause an zu sehen. Bei den langen Spaziergängen am Deich knisterte es so gewaltig zwischen den beiden, daß es nicht beim Händchen halten blieb. Mona eröffnete Ihrem Edgar die Idee auch in den Norden ziehen. Edgar faßte den Entschluß wieder an den Niederrhein zu ziehen. Hier hatten sich zwei Gleichgesinnte getroffen. Edgar stellte ein Versetzungsantrag Richtung NRW und war überrascht, daß am nächsten Wochenende alles schon genehmigt war. Mona und Anne hatten alle Strippen gezogen um Ihren lieben Edgar schnell wieder hier am Niederrhein zu haben, da wo er hin gehörte. Die Falle hatte zu geschnappt, mit einem 400 Kilometer langen Lasso wurde Egdar Glossi eingefangen. Edgar konnte den Mietvertrag der kleinen Ferienzimmerwohnung in Cuxhaven – Döse unkompliziert kündigen, wurde von Mona sofort mit Sack und Pack ins Auto verfrachtet, wieder zurück an den Niederrhein gebracht. Auf der fast fünf stündigen Fahrt in den Ruhrpott machte Edgar seiner Mona Lisa in Höhe der Raststätte „Dammer Berge“ einen Heiratsantrag. Mona Lisa sagte: „Ja“, machte aber sofort klar, daß Edgar alle Hochzeitsformalitäten machen müßte.

Unzählige Glücksmomente des Ehepaares Glossi folgten, natürlich waren sie nicht bei jeder Sache einer Meinung und es krachte auch mal ganz tüchtig im Gebälk, aber dieses tiefe Verständnis für ein ander war immer vorhanden. Es herrschte vom ersten Augenblick ein festes Band der Harmonie, beide hatten sich ausgetobt, keiner vermisste mehr was oder wollte noch was nach holen. Soviel wie die beiden erlebt hatten, kam jetzt die Zeit es sich vor dem Kamin gemütlich zu machen und den Rest des gemeinsamen Lebens zu genießen. So vergingen die schönen Jahre, die mit dem Ende von Mona’s Periode noch einen Höhepunkt mit Händen und Füßen fanden. Ein Sohn wurde geboren. Fiete machte das Glück dieser Familienkleinzelle perfekt. Sechszehn Jahre konnte Mona Lisa Ihren Sohn beim groß werden begleiten. Fiete ist genauso ein Individuum wie seine Mutter, der mit Witz und Rhetorik langsam zum Herzensbrecher wird. Plötzlich wurde Mona krank. Noch einmal blitzte Ihr alter witzige Charme auf, als Sie merkte, daß es zu Ende ging. „Edgar Du machst die Formalitäten mit der Krankenkasse“, sagte Sie ruhig, als Sie sich auf den Weg ins Krankenhaus machte. Sie sollte diese Einrichtung nicht mehr lebend verlassen, für Sie kam jede Hilfe zu spät.

Seit diesem Sommer im Jahre 2016, ist die Welt von Edgar einsamer geworden, den letzten Wunsch seiner Frau folgend, sich noch eine „geile Zeit“ zu machen, da das Leben jederzeit vorbei sein könnte, versuchen Fiete und Glossi Senior nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Auf dem gemeinsamen Weg, als erstes gemeinsame Ziel der verbleibenden Glossi’s steht nun die Volljährigkeit von Fiete an und dann kommen vielleicht noch ein paar andere Ziele…Edgar füllt die Lücken seiner geliebten Mona aus, so gut wie es eben geht. Tief im Herzen steuern beide Glossi Männer zu neuen Ufern, nehmen die Herausforderungen des Lebens an…mit der Gewißheit das alles kann und nichts muß…

Solange bis der nächste Teil kommt, von meinen youtube Kanal ein lieb gemeintes …ich liebe Dich…

Bis zum nächsten Mal, wünsche ich einen besinnlichen Sonntag. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW

Erdi Gorch Fock

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