Mit einem lachen Auge zum Hanselauf 2016 in Wesel, Teil II


Erstens kommt es anderes und zweitens als man denkt “, ein Zitat, daß mir in den letzten Tagen immer wieder durch den Kopf geht. Dabei versuche ich nicht heraus zu finden wer diesen Satz erdacht hat, für mich steht im deutsch sprachigem Raum dafür Wilhem Busch gerade, der in seiner abgewandelten Form des reinen Nachdenkens, ( als Beispiel bei Max und Moritz ) Personen auf die Schippe nahm, leider können wir uns heute nichts mehr unter seiner moritaten Art was vorstellen oder ? Seine Geschichten begleiten mich im Geiste, versuchend in all meinen Facetten eine Erklärung darauf zu finden, warum ich es auf mich nahm wieder laufen zu wollen,…oh, wieder mitten drin…

so viele Dinge mußte ich gleichzeitig bedenken, um mein gesetztes Ziel zu erreichen. Als ertes mußte ich schnell mein Gewicht reduzieren, in Sichtweite eines zweistelligen Wohfühlbereiches, verringerte ich es in knapp zwei Monaten, im August war mein Kampfgewicht unter 100 Kilo. Fast leicht wie eine Feder, zog ich meine Laufschuhe an, nun stand der schwerste Teil meines Laufprogrammes an, ich war bis zu diesem Zeitpunkt ja noch nicht wieder richtig gelaufen. hierzu der erste Teil –  https://erdigorchfock.com/2016/09/04/mit-einem-lachen-auge-zum-hanselauf-2016-in-wesel/   –

Laufen heitßt für mich rennen, schnell und zügig eine dauernde Geschwindigkeit zu halten und die bis durch die Ziellinie zu bringen. Mit einem warnenden Blick für alle harten Männer unter uns, die die 50 Jahre passiert haben und sich sagen, „Was der schafft, das schaffe ich auch“. Ich habe es…lassen wir diesen Punkt noch unbeantwortet stehen und schieben den Siegesgedanken etwas nach hinten…horchen wir mal vorerst in unseren Körper hinein, ob noch körperliche Fähigkeiten vorhanden sind? Sprechen wir es offen an meine lieben Leidensgenossen, „Unterhalb der männlichen Gürtellinie, spielt sich schon lange nichts, vom Alter hergesehen, mehr ab oder ?“, wenn wir mal ganz ehrlich sind. Seit Jahren reduzierten wir / ich die körperliche Leistung der Füsse, Waden, Oberbeine auf das nötigste. Wer meint, daß er mit „S parzieren gehen, e xtern die Sonne genießen, x beliebig sportlich ist“, genug macht oder sich mit Rad fahren fit hält, er gut in Form ist, wird an dieser Stelle nur müde von mir belächelt. Auch wer nun kontert und Rad fahren hinzufügt, ist auch nicht ganz auf dem richtigen Dampfer, da hier ganz andere Muskelpartien beantsprucht werden, es könnte allemal reichen, den Körper auf zu wärmen. Laufen ist was anderes und damit meine ich auch nicht Powerwalking oder Jogging. Wer richtig laufen will, sollte die Technik beherrschen, immer einen Fuß abwechsend mit dem anderen in der Luft zu halten. Eine schwingende Einheit bilden und diese kreisende Bewegung 5000 mal wiederholen, dann erst weis man was laufen ist.

Zwei Tage vor meiner Anmeldung hatte ich es geschafft, mein Plan ging auf, in den nächsten Tage wurde ein von mir auferlegtes Laufprogramm gestartet. Jeden Tag lief ich meine Strecke, vom ersten Tag verfolgte mich ein Muskelkater, dem ich trotzte, solange es ging. So machte ich zehn 5000 Meter Läufe in zehn Tagen… Und dann ???…, kam das böse erwachen aus meinen Traum. Im Bett liegend, es wurde langsam hell draußen, erwachte ich aus dem Schlaf und konnte mich nicht mehr bewegen. Mein Körper streikte, zeigte mir, daß ich es nicht mehr schaffe, aus und vorbei die Zeiten. Mit der schweren Erkenntnis, das dies der letzte körperliche Warnschuss vor dem Bug war, kroch ich aus meiner Hängematte, machte den ersten Klimmzug am Fenstersims, sah hinaus auf die Straße, schaute dabei mit verkniffen Augen auf meine schmerzenden Knien hinunter, ich stand vor der Entscheidung weiter machen oder aufzuhören.

Den Hanselauf Wesel 2016 werde ich nicht laufen können, aber wer weis, „Es gibt nichts schlimmeres, als das, was ich mir selber antun kann – ganz klar und eindeutig gehe ich auf das Zitat der Schriftstellerin Alexandra Lay ein -, um abschließend mit einem lachenden Auge auf den Hanselauf Wesel 2017 zu schielen. Nur werde ich mich bis dahin besser vorbereiten und viel mehr Ruhepausen einlegen.

Solange bis der nächste Teil kommt, etwas Spaß von meinem Kanal

Bis zum nächsten Mal, wünsche ich eine schöne Karnevalszeit. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW

Erdi Gorch Fock

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Mit einem lachen Auge zum Hanselauf 2016 in Wesel


Zugeben so gut wie früher klappt es nicht mehr, das mit dem selbst motivieren, der Wille ist vorhanden, nur die Seele und der Körper spielen zustimmend „Mascarpone“ mit – und vor allen durcheinander, wenn es darum geht einen Einklang mit sich selber zu finden, der dabei behilflich ist, wenn ein neues Ziel an gesteuert werden soll. Alles fing 2015 an, wo ich das Glück hatte beim Hanselauf Wesel zu zuschauen. Diese Stimmung am Veranstaltungsort, die gute Laune und das Wetter, trocken, genau richtig um einen 5 Kilometer langen Stadtkurs abzureißen, gefielen mir. Als Zuschauer mittendrin, umringt von Nachbarn war es gar nicht so einfach für mich neutral zu bleiben, denn wenn der eigene Sprößling mitläuft kann es schon mal vorkommen, daß andere gute Läufer nicht gerade die erforderliche objektive Betrachtung von mir erfahren, dazu schlägt zuviel Stolz im Schlag des Herzens eines Vater … oh wieder mittendrin…

aber so hart will ich mal nicht sein. Ich blieb fair und distanzierte mich von niederen Gefühlen, war ein guter Zuschauer und feuerte auch andere Läufer an. Dabei sein ist alles was zählt und natürlich das mitmachen, ganz dem olympischen Gedanken folgend, traffen sich in Wesel 2015 über 500 angemeldete Läufer zum 11. Hanse City Lauf, es wurde in den verschiedenen Kategorien und Altersklassen gewertet. Beim Start zog die Hautgruppe zwischen 18 und 30 Jahre das Feld an, alle gut durch trainiert, vereinzelt platzierten sich noch ein paar Jugendliche unter 18 in diese Gruppe. Vom meinem Sohn war nichts zu sehen. Meine Nachbarn hatten alle Ihre Kinder und Enkel schon vorbei laufen sehen, gelegentlich vielen ein paar „Hallo’s „ zu den Läufern und unterstützende „Lauf schneller, Du schaffst das“, so nach 7 bis 8 Minuten, wechelte ich meinen Aussichtspunkt, um näher am Geschehen zu sein, wurde ich doch langsam unruhig, wo mein Sohn denn nur bleibt? Mit Blick auf die Start- und Zieluhr, hatte ich nun den besten Platz gesichert, langsam lief der Zeiger auf die 16 Minute des Rennens zu, da fiel mir ein, was in meiner Berechnung falsch war. Ich hatte die Welt- und Olympiarekorde im meinem Hinterstübchen gespeichert. Was ein fataler Fehler, das konnte ja gar nicht geleistet werden von den Läufern, wäre ja auch ein Ding gewesen, wenn hier einer Weltrekord oder Weltjahresbestzeit unter 13 Minuten läuft. Ein Raunen in der Menge der Zuschauer meldete die ersten Läufer an, die sich alle anschickten durch die Ziellinie zu laufen, nun war auf der Zielgeraden alles aus dem Häuschen. Mit den Nachbarn fiebernd, konnte ich nun die Läufer mit an feuern, daumend drückend, hatte ich ein super Rennen gesehen. Auf einmal bog mein Sohn auf die Zielgerade spurtend ein, geschafft, er war ankommen, von der Zieluhr war er unter 21 Minuten gelaufen, ich war platt, an so eine Zeit hatte ich nicht gedacht. Später, zu Hause, konnte ich dann seine Urkunde bestaunen. Mein Sohn grinste über beide Wangen und da passierte ein freudscher Fehler von mir.

Aus meinen Bauch heraus, sagte ich ohne lange zu überlegen, „Beim nächsten Hanselauf Wesel laufe ich mit“. Was folgte war ein großer Lachanfall meines Sohnes. Nun bin ich in der Situation meinen Worten Taten folgen zu lassen, zu halten, was ich versprochen habe und das ist verdammt schwer. Mein letzter Lauf liegt schon mehr als 35 Jahre zurück. Damals lief ich bei den Bundesjugendspielen in Hamburg mit, war unter den besten dreien meines Jahrgangs meiner Schule, qualifizierte mich damit für die Kreisauswahlläufe. Nun belegte ich bei diesem entscheidenen Rennen, kurz vor dem Finale im Hamburger Volksparkstadion, von 9 Läufern, den 7’ten Platz. Da hier wieder nur die drei besten Läufer weiter kamen, war an dieser Stelle Schluß für mich. Wie gesagt, es ist lange her und nun fange ich wieder mit dem „Laufen“ an. Wer kennt es nicht, es gibt nichts schlimmeres als man / sie sich selber antun kann. Aber jetzt klein beigeben, mit dem Alter von 53 Jahren kokettieren und bei seinem Sohn Abbitte leisten, erklärend versuchend mich heraus zu reden, daß ich mich nur aus der Laune des Moments habe hinreissen lassen und es sehr wahrscheinlich ist, daß ich so eine Strecke nicht mehr laufen könnte, kommt für mich nicht in Frage. Als letzter meiner Zunft ( ich mache und sage alles nur einmal) bin ich nun dabei meine Runden zu drehen.

Dabei half mir der Zufall, wartend auf mein öffentliches Transportmittel, stellte ich mir die Entfernung von meiner Arbeit bis nach Hause vor, „Wie viele Kilometer sind das wohl?“, ehe ich mich noch näher mit dem Gedanken aus einander setzen konnte, fingen meine Beine selbstständig an den Weg nach Hause ein zuschlagen, nun war der Ehrgeiz in mir geweckt, im Schnellschritt war ich in unter einer Stunde zu Hause angekommen. Verblüffend, daß hätte ich nicht gedacht. Ein paar Tage später, steckte ich mir meine 5000 Meter ab. Ich baute mir meine eigene Strecke des „ Mit einem lächeln im Gesicht Parkours und ans Ziel kommen ist alles“, in meiner Fantasie fand ich die genaue Entfernung von A nach B vollkommen überflüssig, ich wollte ja nur 5000 Meter machen. Fest vorgenommen hatte ich mir 10 Runden, einmal quer durch die Nachbarschaft, einfach mal nur so schnell durchgehend und fertig ist die Sache. Leider fehlte mir die Kondition, ermattet und niederschlagen, brach ich bei Runde 5 ab. Mein Körper eröffnete mir wo seine Grenzen sind. Ein paar Tage später, startete ich den nächsten Versuch. Ohne aufzuhören ging ich eine Stunde lang flott, bis in die Stadtmitte hinein, glücklich schon mal den Anfang gemacht zu haben, kehrte ich bei Alex und Bubi im Römer ein. Ohne lange zu fackeln erzählte ich von meiner Idee und wurde milde belächelt, da ich mich wieder mit dem Thema der Entfernung aus ein ander setzen mußte und hier immer noch keine 5 Kilometer geschafft waren. Etwas mutlos, schnell verabschiedend von den beiden, trottete ich wieder nach Hause. An nächsten Tag, mit schnellen Schritten machte ich mich zu Diana und Heinz in den Yachthafen am Auesse auf, auch hier wurde ich eines besseren belehrt. Die Strecke war hart dran an der 5000 Meter Marke, aber nur beinahe. Was blieb mir übrig, nun fest im Training steckend, mußte ich es wissen, was wirklich Sache ist. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis ich einen Rundkurs von 2,5 Kilometer gebastelt hatte. Endlich hatte ich meine Meter zusammen.

Nach dem ersten echten Lauf kam das große Erwachen, ich brauchte für ein paar Kilometer über eine Stunde. Am Abend, mit schweren Herzens ging ich zu Bett, „Das Hanse dingsbums Rennen werde ich wohl als letzter beschreiten, na toll“, damit schlief ich ein, aber nur kurz, es meldete sich bei mir links ein Wadenkrampf an, der mich bis zum eigentlichen Aufstehen daran erinnerte, daß ich es mit dem laufen anderes angehen sollte. Tag zwei, eisern zog ich meine Strecke durch, mit dem Erfolg das ich in der folgenden Nacht rechts einen Muskelkrampf bekam. Mit matten Augen ging ich tags darauf zur Arbeit. Gehen ist gut gesagt, nein ich kroch durch den ganzen Tag und war froh am Abend wieder auf meinen Sofa zu sitzen. Am dritten Tag, es klingt unglaublich,  wachte ich ohne Schmerzen auf. Nun etwas ungelenk tapste ich mutig zum Rechner und holte mir die Anmeldeseite des Hanse City Lauf 2016 Wesel hervor. Mit faultierartigen Bewegungen drückte ich mit letzter Kraft meiner Finger, am 27. August, die Taste zur Anmeldungsbestätigung runter. Es is geschafft, es gibt kein zurück mehr, ich laufe das Ding.

Bis zum 01.10.2016 habe ich noch etwas Zeit und kann fleissig an meinen Laufstil arbeiten, an meiner Zeit arbeiten, es wird vielleicht unter einer Stunde werden, wer weis. Jedenfalls bin ich dabei, bei diesem 5000 Meter Lauf. Ich wünsche jedem Läufer, der daran teil nimmt viel Spaß, einen gutes Rennen und einen schönen Aufenthalt in Wesel.

Solange bis der nächste Teil kommt, etwas Spaß von meinem Kanal

 

Bis zum nächsten Mal, wünsche ich eine schönen Sonntag. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW

Erdi Gorch Fock