Das klappt ja mal wieder wie am Schnürchen“, wutentbrannt klatschte Edgar sein Telefon in die Ecke seines häuslichen Büros, um darauf sofort in die Knie zu gehen, nachzusehen ob das hoch sensible Ding den Wurf überstanden hatte. Das schnurlose Telefon hatte diese Grobheit überlebt. „Würde mir auch noch fehlen, nee das ist nicht mein Tag … oh, wieder mittendrin…
mit nachlassenden Zorn und einer neu aufgesetzten Kanne Kaffee überlegte er wie es weitergehen sollte. „Papa alles klar?“, Fiete lugte vorsichtig ins Bürozimmer herein, „Was machste Papa?“ „Ich suche nach einer postalischen Befriedigung meiner inneren Bedürfnisse mein Sohn“, Herr Glossi hatte sich wieder beruhigt und sein typisches Papa Gesicht aufgesetzt. „Kann ich Dir helfen?“, gestekulierte Fiete helfend seinem Vater. Nun mußte Glossi Senior schmunzeln , tatsächlich entwich im ein „Ja“. Fiete setze sich zu ihm „Na, dann leg mal los Papa“. „Also Fiete , ich brauche einen zuverlässigen Paketdienst, der meine Pakete liefert wann ich will und wohin ich will, fertig“. Fiete begriff nicht sofort was sein Vater ihm sagen wollte und harkte nach, „und wo ist das Problem ?“ „Das Problem bin ich Fiete“. Edgar erklärte seinem Junior, daß er nicht gewillt war von 08:00 bis 18:00 Uhr Ausschau zu halten, wann der jeweilige Paketwagen kommt und seine Bestellung auslieferte. Fiete ahnte auf was er sich eingelassen hatte. Sein Vater war ein sehr schwieriger Kunde für jedes Transportunternehmen . Langsam konnte er sich vorstellen was der alte Glossi wollte, dabei durchstöberte er helfend das Internet. Nach einer intensiven Stunde des Suchens gab Fiete auf. „Papa Du mußt alle Anbieter alleine durchsuchen, ich kann Dir nicht weiterhelfen oder Du versuchst was anderes“. „Ich weiß Fiete“ resümierte Edgar.
⁃ hierzu meine Geschichte mit Briefen –
Nachdem Fiete den Raum verlassen hatte , machte Herr Glossi sich wieder an die Arbeit, durchforstete alle Paketauslieferungsdienste. Er stellte schnell fest, daß seine Anforderungen weit von dem abwichen was Edgar für normal hielt. Was er nicht wollte waren Anlieferungen nach sich zu Hause, diese Art schied sofort von vornherein aus. Das nicht alle Anbieter die Pakete bei der Post hinterlegten, sondern an ihre eigenen Versandstellen auslieferten, stimmte Edgar mißmutig. Einige Anbieter sendeten die nicht zustellbaren Pakete direkt wieder zum Absender , meistens mit einer selbst deplatziert klingenden Aussage, Bemerkung für den Absender ala „Straße oder Hausnummer nicht vorhanden“, zurück. Also sortierte und eliminierte Herr Glossi alle Dienstleister aus, die nicht zugestellt hatten. Die anderen Transporteure die seinen festen gewünschten Ort akzeptieren, notiere er sich. Nach einer Weile mit Recherchen im Internet, unendlich vielen Stunden am Telefon hängend hatte er die einzig praktikable Lösung gefunden. Bei seinen kommenden Bestellungen via Pakettransport, würde er zuerst das jeweilige Online Kaufhaus fragen mit welchem Transportkurier das Unternehmen auslieferte. Nun lag es an Edgar, ob er das gewünschte Produkt in diesem Onlineportal bestellen, kaufen würde oder ob er sich ein anderes Onlinegeschäft suchen sollte, mit einem Paketlieferer der Ihm zusagte. „Alles eine Frage des Wollens, nicht wahr“, mit diesem Gedanken schloss er das Kapitel.
Bis zum nächsten Mal wünsche ich einen schönen Sonntag.
Erdi Gorch Fock