Reformieren und Rechtschreibung leicht gemacht


Neulich wollte ich die richtige Schreibweise eines Wortes nachschlagen, dabei stolperte ich durch Zufall auf einen Artikel, der sich mit dem Jahre 1876 beschäftigte. Versunken las ich in erklärenden Sätzen, wie Gelehrte, Weise und spätere Geschichtenschreiber sich auf eine einheitliche Rechtschreibung zu einigen versuchten. Ungefähr 120 Jahren später, leben wir nun mit einer noch nicht vollkommenden abgeschlossenen Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996. Frei nach dem Motto: „Macht hoch die Tür, das Tor macht weit, was lange währt, wird endlich gut“, sind wir hier noch nicht am Ende der bis dahin bestehenden Änderungen ankommen. Seit der Jahrtausendwende folgten weitere Novellierungen und Randnotizen. Allmählich wundere ich mich, daß die Reform nicht reformiert wird…oh, wieder mittendrin…damit eine endgültige Rechtschreibeklarheit existiert.

Aus meiner Sicht besteht das höchste Gut darin, daß es Schulen gibt, wo man was lernen kann. Ob das erlernte später auch anwendbar ist, ist ein anderes Thema. Beim Punkt Rechtschreibung wird von reformierten Regelungen gesprochen. Hier muß ich doch erstmal nachgrübeln. Wie kann man denn eine Reform reformieren, die im Grunde noch nicht umgesetzt ist ?, es fehlt für mich das beschlossene Ergebnis, die endgültige Umsetzung. Ein genereller Beschluß, klingt einfach oder ?, ist es

aber nicht, denn hier fängt es an schwierig zu werden. Mittlerweile, 150 Jahre später, leben wir im 21. Jahrhundert und die Rechtschreibreform von 1876 ist noch nicht richtig abgeschlossen. Es erinnert mich an unvollendete Novellen, Noten und Liedtexte in der Musik. Nur konnten diese Stücke nicht vollendet werden, weil die Komponisten verstarben. Richtig ist daß die Rechtschreibung ja nun rein gar nichts mit der Musik zu tun hat und daß das richtige Schreiben strukturiert und von festen Regeln abgeleitet wird, hier muß Wohl oder Übel gepaukt werden. Nach dem Motto, wir schreiben nach den Grundregeln von 1876. Wer von uns, ich meine die Jahrgänge, die so zwischen 1950 bis 1970 geboren sind, hat nicht nach festen Regeln gelernt und erinnert sich noch daran daß man nie „st“ trenne, denn

es tut einem weh oder wer nämlich mit „h“ schreibt, ist dämlich ?

Faustregeln, die mir bis heute geläufig sind oder liege ich hier falsch ? Ich sollte mich fragen, ob meine Orthographie richtig ist. Vielleicht bin ich ja ein moderner Analphabet, der das Wort „daß“ nicht mit „ss“ schreiben möchte und sich italienisch eingedeutschte Worte wie Ballettänzer mit drei „ttt“ nicht vorstellen kann und nur mit der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft mitfährt, wenn drei „fff“ mit an Bord sind. Für wen ist denn die richtige Rechtschreibweise wichtig ? Ist es im Grunde egal, daß ich so schreibe wie ich spreche ? Im Prinzip ja. Ich kann lateinische Sätze schreiben oder Schreiben in Sütterlin verfassen.

hierzu mein Sütterlin Link  ( – Erdi Gorch Fock- Sütterlin – 22.01.2017 – YouTube – )

Manchmal schreibe ich den Adressaten auf meinen Briefumschlägen in lateinischer Schrift und den Absender in Sütterlin. Meine Briefe kommen an. Je nach Lust und Laune lasse ich auf diesen Umschlägen auch die Briefmarken sprechen. Die Briefmarkensprache ist eine fast vergessene Kunst, um dem angeschriebenen Objekt der Begierde zu zeigen, was „Er“ oder „Sie“ mich mal können.

Zusammen fassend könnte ich mir vorstellen, daß es eine formelle Rechtschreibung gibt, zum Beispiel, im offiziellen Umgang mit Behörden, Ämtern und Unternehmen, wo es unabdingbar ist eine gemeinsame hochdeutsche Schreibung zu praktizieren. Es sollte jedem leicht fallen, auf eine Schreibweise zurück zugreifen die wir alle mal in der Schule gelernt haben. Verständlicherweise vergessen Schüler nach dem Schulabschluß alles sofort wieder, da keiner einer die richtige Schreibweise in seinem persönlichen Umfeld benutzt oder unser einer diejenigen nicht versteht, die diese konkrete Rechtschreibung leben.

Alles klar ?, wenn nicht, kann jeder den letzten Absatz nochmal lesen.

Am Ende stelle ich fest, daß mir ein Anfang fehlt. So ein „jetzt“ Zustand. Schreiben wir alle jetzt nach den Regeln von 1876 oder nach 2022 oder was? Ist die Reform der Rechtschreibung abgeschlossen ? Irgendwann muß ein Schlußstrich in der Rechtschreibung sein. Natürlich kann jeder heutzutage an Sterne, Klammern in Semikolonkonform ( in Form von  „ ***, (:;) , 😉 “ ) denken, aber sind diese Hilfsmittel relevant in der Rechtschreibung ? Also schließen wir endlich die Rechtschreibreform ab, versehen es mit einer Jahreszahl und fertig ist dieses unendliche Flickwerk.

In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal, bleiben Sie allzeit gesund und wuchtig.

Erdi Gorch Fock®

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Ein Hauch mehr sinniges, Schlagzeilen ala was gibt es wirklich Neues?


Guter Journalismus ist rar, ganz gleich welches Medium ich bemühe, um an Informationen zu kommen, irgendwas stört immer. Was mich so stört? Es sind die fehlenden Quellverweise, einfach ausgedrückt: „Der hat gesagt“ oder „Die hat ein Bild vom Dingenskirchen gemacht“ und „Das Regattarennen, der seltene Hupfdohlen findet am Ort Ping Pong statt“. Wenn ich schon mit einer fetten Schlagzeile geködert werde, möchte ich daß meine Leselust befriedigt wird. Vielleicht möchte ich auch zu viel, muß gegebenenfalls meine hohen Erwartungen zurück schrauben. Der Wahrheitsgehalt, der Inhalt, der nach der Überschrift oft dann daher kommt, läßt mich oft erschaudern… oh, wieder mittendrin…

…nehmen wir mal als Beispiel an, ich lese im Internet, irgendein Portal, ganz gleich welches, nachdem ich den anmachenden Titel verdaut habe, versuche ich mich dann mit feuchten Fingern, scrollend, wischend, drückend, ja seitenweise lesend durch einen Wust von Halbwahrheiten zu quälen, bis ich fündig werde und endlich Zahlen, Daten, Fakten so umsetzen kann, daß es Hand und Fuß hat. Mein immer wiederkehrender Eindruck, wenn das gelesene verarbeitet wurde, ist stets gekoppelt mit meinen Fragen: „Wieso ist das denn eine Nachricht wert?“, „Weshalb sollte mich das interessieren?“, „Warum erfahre ich jetzt davon?“. Letztendlich bestärkt es mich in meiner Meinung, es ist und war wieder vertane Zeit, da hätte ich auch was anderes machen können.

Zugeben es ist nicht leicht eine Nachricht, einen Bericht zu verfassen, wenn der roter Faden fehlt, wenn die schreibende Zunft sich nicht an die „der, die, das“ Tatsachen hält oder die „W-Wort Fragen“ einfach nicht intuitiv im Nachrichtentext einarbeitet werden. Wer als Verfasser einen Anreißer so schreibt wie: „Norddeutscher Koch macht Schluß“ bei der zum Schluß der Geschichte heraus kommt, daß nur ein Weg zum Restaurant neu verlegt werden mußte, bevor das Lokal wieder eröffnet werden kann. Der Koch durch diese Baumaßnahmen nicht arbeiteten konnte, deswegen ein paar Tage schließen mußte, hat seinen Beruf verfehlt oder er ist bekannt oder verwandt mit dem Koch, den Gerüchten lasse ich hier mal freien Lauf.

Was machen die anderen? Sie kochen mit dem selben Wasser. Die etwas intelligenteren Internet-Nachrichtenportale verschleiern ihre „nicht fragt bleibt dumm“ Tatsachen mit gut getarnten Analysen. Sie duplizieren einfach die Sätze aus den zuvor geschriebenen Zeilen und beginnen ihre Wiederholung mit „Das bedeutet“.

Was kann der geübte Leser/die geübte Leserin tun, um sich objektiv zu informieren? Keine Angst, auch in diesem Jahr werde ich keine Ratschläge geben. Meine gewonnene Quintessenz ist einfach, ich bin konsequent aus den sozialen Netzwerken gegangen. Ich ärgere mich nicht mehr über globale Halbwahrheiten, meine Quellen entnehme ich aus dem lokalen Radio, Fernsehen, Zeitungen. Getreu meinem roten Faden, „ich mache mir die Welt, wie sie mir gefallt“.   

Bis zum nächsten Mal, Gruß an all meine Leser und Leserinnen. Bleiben Sie allzeit gesund und wuchtig.

Erdi Gorch Fock ®