Felsenfest in meiner Entscheidung, Gartenolympiade am Niederrhein…


Unglaublich aber es ist wahr, wir haben Oktober und wieder habe ich nicht alles geschafft was ich mir vorgenommen habe, unruhig hetze im Haus und Garten hin und her, draußen muß noch alles gefegt werden, Gartenmöbel in den Schuppen gestellt werden. Mit schrecken stelle ich fest, das sich in den Sommermonaten vieles in meiner Abstellkammer gesammelt hat, warum nur habe ich nicht bei Zeiten alles nach und nach weg gebracht ? Es hilft nichts, ich muß noch zum Grünschnitt galoppieren, bevor der Winter kommt. Was mache ich zuerst ? …..oh schon wieder mittendrin……es war einmal…….

ein Freitag am Ende des goldenen Oktobers. Geistig und körperlich bin ich noch mitten auf Sommer eingestellt, schon kommt der Herbst mit seinen ersten kalten Tagen vorbei. Die Nässe und der Regen zeigen mir, daß es Zeit wird die Sommerklamotten zu wechseln. Meine leichte Kleidung ( Hemd und Sandalen) halten die aufkommende Kälte nicht mehr von mir ab. Widerwillig lege ich meine Jacke schon am Garderobenhaken parat, bis zum Schluß wehre ich mich Strümpfe und feste Schuhe anzuziehen. Mit Blick aus dem Fenster, sehe ich den fallenden Blättern zu, wie sie sich alle kreuz und quer auf meinen Rasen verteilen. Es ist auch die Zeit, wo meine Nachbarn schon seit den frühen Morgenstunden dabei sind alles sauber und winterfest zu machen. Selbst bei Nässe und Regen drehen Sie Ihre Runden und verbannen Blätter und Gehölz vom Fußweg oder der Einfahrt. Die Harken und Rechen quietschen und stöhnen um die Wette, es ist wieder Kung Fu Gartenzeit der Gartenstockträger angesagt, vereinzelt höre ich Rasenmäher und bekomme wieder einmal eine schlimme Vorahnung der besonderen Art – hierzu meine Gartengeschichte https://erdigorchfock.com/2015/03/15/wenn-fruh-am-morgen-die-werksirene-drohnt-gartenolympiade-am-niederrhein/  nein, muß ich wirklich raus und diese allseits beliebte Niederrheinolympiade der Nachbarn mit machen. Als Hüter der Harmonie und letzter Träger des von mir vergebenen ‚Liegenlassenordens‘, versuche ich die einschmeichelnde Worte wie: „Schätzelein, wir müssen heute mal etwas im Garten machen“ von meiner Göttergattin zu ignorieren. Auch folge ich Ihr nicht bei den ganz lieb gemeinten Aufforderungen a la: „Schaue mal, die Nachbarn sind schon wieder fertig mit allem“. Nein, mit mir nicht, ich habe Wochenende: „Weißt Du was in Wochenende drin steckt ?“ grummele ich meine Frau an. Mit der Betonung auf der letzten Silbe, zelebriere ich in meinem Hamburger Dialekt, was mich die ganzen Grünirren da draußen mal können. Hier hilft nur die Flucht nach vorne, leichtfüßig gehe ich in den Keller, andere Freigeister flüchten vielleicht nach draußen, ich aber wähle den Unterbau meines Hauses, Alcatraz der nicht zu Verfügung stehenden letzten Männer, Väter und Ehegatten. Hier kann ich murksen, Verzeihung, werkeln, bin ungestört und sicher…… na, sagen wir mal für die nächsten 10 Minuten, vor der Außenwelt . Meine Frau kennt das, wir sind nicht erst seit gestern zusammen, mit List und Tücke fährt Sie nun die schweren Geschütze auf und geht in die Küche. Im Laufe der Jahre, gleich einer festen Zeremonie wird nun der Heißwasserboiler angemacht. Damit ich auch ja mein Domizil ( Keller ) wieder verlasse, steigen nach gut einer viertel Stunde herrliche Kaffee Düfte hinab zu mir. Das Aroma eines frisch gemachten Kaffeeelixier verfehlten bei mir noch nie Ihre Wirkung. Meine Gemahlin knackt meine letzte wehrige Standhaftigkeit mit einem niederrheinischen ‚Bütterken‘, sprich Brotteller und dann liebe Männer ist es soweit, was soll ich sagen, so klappt es immer bei mir, ich erliege der Versuchung einer guten Brotstulle, einer Tasse Kaffee und schon bin bereit für neue Heldentaten.

So gestärkt drehe ich dann meine Runde durch den Garten. Nach mehren glücklichen Stunden an frischer Luft, habe ich es bis zum Nachmittag geschafft. Der Dornröschenweg ist wieder frei. Der Rasen glänzt in herrlicher Pracht. Mit dem auskratzen des Unkrautes in unserer Ausfahrt, setze ich meinen persönlichen Höhepunkt des Tages. Nun auf Augenhöhe mit meinen Nachbarn fachsimpele ich über allerlei Gartengeräte, bin zu scherzen aufgelegt. Es soll ja keiner merken, das ich meine Rückenmuskulatur und andere wertvolle Körperteile seit Stunden nicht mehr spüre. Mit einem inneren Aua mache ich unsere Haustür auf und will wieder mal Luft ablassen über nicht notwendige Arbeiten, da merke ich plötzlich, wie ein herrlicher Kaffeegeruch in meine Nase steigt. Eine samt warme Stimme erreicht mein Ohr: „Na Schätzelein, Du kommst gerade rechtzeitig, Kaffee ist fertig und wie isses, alles klar bei Dir ?“ „War ein Klacks“ , höre ich mich antworten. Mein Alabaster Körper schleppt sich in die Küche. Naja Männer, Haltung ist eben alles und solange wir Bütterken bekommen ist doch alles klar oder ?……..

zur Untermalung, etwas Spaß aus meinem youtube Kanal

Bis zum nächsten Mal, wünsche ich einen schönen Feiertag. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW

Erdi Gorch Fock

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Kaum ist Valentinstag vorbei, kommt Ostern um die Ecke, Einkauf leicht gemacht


Sind wir alle wirklich so gepolt und kaufen ohne Sinn und Verstand ein? Boykottieren wir den Konsum oder machen wir alle mit? Es ist schwer zu sagen, ich ertappe mich dabei, wie ich an der Quengelware beim Supermarkt nicht widerstehen kann. Ohne Essen und Trinken können wir nicht auskommen, daß ist mir klar. An normalen Tagen mache ich mir meinen Einkaufszettel und kaufe gezielt alles ein, was ich brauche. Je nach meiner Stimmung, meistens zum Wochenende, nehme ich auch mal eine Kleinigkeit für meine „lieben“ zu Hause mit. Das ist ganz normal. An bestimmten Tagen staune ich immer wieder, wie sich meine Alltagsroutine, mein eigenes Kaufverhalten verändert.

Endlich Wochenende, nachdem aufstehen, überlege ich was an diesem Samstag und Sonntag so alles ansteht. Mit einer Tasse Kaffee in der Hand, einem Rundblick aus dem Küchenfenster werden dabei von mir alle Dinge auf einem Einkaufszettel notiert, die ich besorgen möchte. Beim Gang zum Supermarkt, komme ich am Blumenladen vorbei. Vor dem Laden, für jeden gut sichtbar, steht auf einer großen Tafel geschrieben, ‚Es sind die kleinen Dinge, die Freude machen – Valentinstag – Wir haben geöffnet‘ „Ach Du meine Güte, Valentinstag ist dieses Wochenende“, überlege ich so und mache mir keine weiteren Gedanken darüber. Der Einkauf wird in aller Ruhe gemacht. An der Kasse stehend, mit einem Blick auf die übliche Quengelware nehme ich einen Schokoladenriegel und lege Ihn auf das Verkaufsband, unbewusst greife ich noch mal nach dem Weingummi. „Halt, was geht denn hier ab?“ meldet sich meine innere Stimme, „das ist aber ein wenig zu viel an Kleinigkeiten, oder? „Lasse mich doch, es ist Valentinstag!“ kommt eine andere Stimme in mir hervor. Nun geht das wieder los, ich stecke mitten in einer – Du hast ja Recht – Gefühlskrise. Kurz bevor ich dran bin mit dem bezahlen, muß ich mir erst mal Gedanken machen, was ich überhaupt kaufen und ob ich mehr einkaufen will oder halte ich mich strikt an meinen Einkaufszettel? Jeder kennt diesem Zwiespalt, der sich nicht vorher ankündigt und immer zum blödesten Zeitpunkt einstellt.

Das kalte Gehirn fängt zu analysieren und das liebende Bauchgefühl fordert gehört zu werden. „Es bleibt alles auf dem Band, keine Widerrede“ kommt es ganz tief aus mir heraus. Der Romantiker (einer der Spacken die immer mein Baugefühl piesacken) in mir hat gesprochen, zufrieden verlasse ich das Geschäft. Nun ist die Gefahr noch nicht gebannt, da ist ja noch die Sache mit den Blumen. „Das brauchen wir nicht, damit das klar ist, wir haben alles was wir brauchen“, ( wenn es ein Kopfgefühl gibt, dann ist meins Prometheus, der ist immer für klare Sachen ) Na klar, ist schon gut, ich weiß, daß dieser Tag von den Blumenhändlern erfunden worden ist, versuche ich mich zu beruhigen. Ich falle auf so eine plumpe Werbung nicht herein und schon stehe ich mitten im Blumengeschäft meiner Wahl. „Wie bin ich hierhergekommen?“, „Soll ich die Orchideen in Klarsichtfolie einpacken?“, eine liebliche Stimme von der Verkaufstheke lächelt mich an, „Ja bitte, stecken Sie mir noch eine Baccara Rose direkt in die Mitte des Blumenstraußes“, was für ein hübsches Gesteck. „Ich bin dann mal weg, Du sentimentales Weichei“ und mein Prometischer Verstand verbannt sich selbst in eine unentdeckte Ecke meines Körpers. Wo die Gefühle walten, kann sich kein klarer Gedanken mehr halten. Es ist so, nun aber ab nach Hause. Der Valentinstag ist ein Tag an dem mein eiserner Wille regelmäßig überrumpelt wird. Na, einmal im Jahr kann ich auch auf meine Gefühle hören und mein Verstand ist wieder mit mir im reinen.

Ein paar Wochen später kommt Ostern auf mich zu. Nun da ich schon groß bin und keine Eier mehr suche, gehe ich ganz gelassen an diese Feiertage heran. Ich weiß das dieses Fest der Freude was besonders ist und ich stelle mich darauf ein. Mein Wille ist gestärkt, findige Kaufleute mit Ihren Vermarktungsideen werden keine Chance bei mir haben. Ich lasse mich nicht verführen. Aus meinen eigenen Erfahrungen habe ich mir einen Plan gemacht. Schon Wochen vorher konnte ich den österlichen Schokoladenversuchungen aus dem Weg gehen, da ich meine Hände sofort wieder in die Tasche steckte, wenn mein Einkauf auf dem Verkaufsband lag, solange bis ich mit dem Bezahlen dran war und jenseits der Kasse erst mein Portemonnaie aufmachte. Bis zu diesem Osterwochenende habe ich meinen Weg diszipliniert umgesetzt.

Herrlich es ist Samstagmorgen, schnell den Einkauf erledigen, ein kleiner Einkaufszettel genügt, wir haben alles zu Hause, es fehlen nur noch ein paar kleine Dinge. Angekommen in meinen Einkaufscenter, merke ich gleich am Eingangsbereich, daß der Laden gerammelt voll ist, Berge von Schokoladeneiern, ganze Regale von Süßigkeiten werden in die Einkaufskörbe gesteckt, in den engen Gängen ist ein vorbei manövrieren nicht mehr möglich, da hier schon die Leute mit Ihren vollen Einkaufswagen an der Verkaufskasse Schlange stehen, wartend das es endlich voran geht. „Was ist denn hier los?“ meldet sich mein Verstand. Es ist der Wahnsinn, wir können erst wieder am nächsten Dienstag einkaufen. „Wir wollen einen Schokoladenhasen haben“ signalisiert meine innere Stimme.

Langsam realisiere ich, was hier schiefläuft. „Stop, ich mache hier nicht mehr mit“, kommt es aus meiner Entscheidungskammer. Ich lasse meinen Einkaufswagen zwischen Kasse drei und zehn stehen und gehe, ohne was zu kaufen wieder raus. Wozu Schokolade kaufen? Wer zum Teufel hat gesagt, daß ich heute Süßigkeiten einkaufen muß? Einkaufen soll für mich Spaß machen, bevor ich mich hier anstelle, komme ich lieber nächste Woche vorbei, lieber nutze ich meine freie Zeit und gehe ans Wasser, genieße die Natur, mache einen Spaziergang, freue mich auf ein schönes Wochenende, Hauptsache gesund, Adieu Einkaufsirrsinn! Bei mir kann sich die Einkaufs- und Lebensmittelindustrie die Zähne ausbeißen, ab sofort kaufe ich nur noch mit kleinen Einkaufszettel ein. Auf dem Weg nach Hause, vorbei am überfüllten Blumenladen, fällt mir ein Tafelspruch ein ‚Es sind die kleinen Dinge, die Freude machen – Ostersonntag – und schon ist es um mich geschehen. Mit einen Strauß Baccara Rosen gehe ich schmunzelt nach Hause. Wie gesagt, ich mache diesen Einkaufswahnsinn nicht mit und sage „Nein, Danke ’…

 

Bis zum nächsten Mal, wünsche ich ein schönen in die Woche. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW

ErdiGorchFock63