Mit Witz und Humor kommt man an Ziel, Don Quichotte ist immer ein Held…….


Verzwickte Situationen erfordern Geschick, Geduld und eine Menge Durchhaltevermögen, sonst rücken die anvisierten Ziele in weite Ferne. Manchmal hilft es die Ruhe und einen kühlen Kopf zu bewahren. Mit einem Lächeln oder einem Zwinkern in den Augen geht es leichter. Kommen wir zum Thema, unsere heutige Geschichte handelt von: „ Warum passiert mir “ – halt ich werde doch nicht gleich alles schon in der Einleitung verraten. Natürlich fängt es wieder an mit …. Es war einmal…..

eines Tages, da wollte der edle Herr Don Quichotte seiner imaginären Dulzinea einen frischen kühlen Zitronensaft zu bereiten. Er ging in die Küche und bemerkte, daß keine Zitronen mehr da waren. Grübelnd schlenderte er in sein behagliches Studierzimmer und überlegte sich wie er nun an seine begehrte Frucht kommen könnte.

Zur selben Zeit gastierte auf dem Marktplatz von Mancha eine Theatergruppe aus dem fernen Alemania. Die Schauspieler und Tänzer sorgen mit ihren kleinen aufgeführten Stücken für eine nette Abwechslung, besonders die schöne Esmeralda. Sie war mit Ihren getanzten Darbietungen sofort der Publikumsliebling. Krämer, Kaufleute, Bauern, einfach alle Stände des Handwerkes waren nun hier an einem Ort versammelt und handelten und verkaufen Ihre Waren. Karussell, Gaukler und Marktschreier wechselten sich fortlaufend ab. Herrliche Düfte lagen in der Luft, nach gebrannten Kastanien, Jasmin und Orangen. Am Brunnen, in der Mitte des Marktplatzes erzählte Till Eulenspiegel, gespickt mit kleinen Zaubereinlagen seine erlebten Geschichten. Es war schon am frühen Morgen sehr stickig und warm, so das alle Besucher des Marktes sich langsam durch die engen Gassen bewegten.

An den nahen Feldern von La Mancha schnitt derweil Sancho Pansa mit einer stumpfen Sense das fast Meter hohe Stroh von seinen Wiesen. Lange würde sein Werkzeug nicht mehr durch halten. Wie gut das in Mancha gerade ein Volksfest statt fand. Hier würde er bestimmt einen Messer- und Scherenschleifer finden, der die Klinge schärfen könnte. Er machte sich auf dem Weg dorthin. Vielleicht wollte sein Freund Don Quichotte auch zum Markt von Mancha mitkommen. Gemächlich trottete Sancho mit seinem Esel Eduardo zu Quichotte ‘s Finca.

Während dessen machte Aldonza Lorenzo sich zurecht, heute wollte sie ausgehen. Das Fest lag vor Ihrer Türe, war wie gemacht für Ihren sehnlichsten Wunsch…… Mit einem Blick aus dem Fenster sah sie auf dem Marktplatz dem geschäftigen Treiben der Passanten zu. Bis zum anstehenden Maskenball am Abend war noch Zeit für ein ausgiebiges Bad. Also schnappte sich Aldonza Ihren Sombrero Portuguesa und einen Eimer zum Wasser holen, eine Schweiß treibende Prozedur stand an. Bestimmt würde sie ein Dutzend mal laufen müssen, bis die Wanne voll wäre.

Seit den frühen Morgen war Vinzenco aus Almahra damit beschäftigt Wetzstein, Schleifrad, diverse Hand große Schleifsteine auf den Pferdekarren zu packen. Beim anspannen der Pferde bemerkte er, daß die Wagenräder etwas zu viel Spiel hatten, er mußte einige Schleifsteine wieder auspacken und mit leichtere Fuhre sich auf den Weg nach Mancha machen.

Mit lauten Beifall wurden die Laiendarsteller am Ende Ihres Stückes beklatscht. „Man ist das warm ist hier“, Esmeralda brauchte eine Pause. Eigentlich war Ihr richtige Name Carmen Bodilla Bachmann, aus Bröthen stammend. „Bereiten wir die Bühne für heute Abend vor, zustimmend wurde dieser Vorschlag von Salvatore de Bergerac, dem Leiter dieser kleinen Theatergruppe angenommen. Salvatore drehte sich zum Publikum: „Also, meine lieben Amigos, wir machen Pause und treffen uns später zum Luna Ball wieder. Der Applaus ebbte ab, die Stuhlreihen wurde lichter. Nun konnte Carmen endlich zu Till rüber gehen und Ihrem Freund zu hören und zu sehen, wir er seine kleine Zuhörerschar unterhielt. Mit wenigen Handgriffen steckte sie Ihr Haar hoch, fixierte es unter Ihrem Sombrero mit einer Hutnadel und tauchte in der Menschenmenge unter.

Nach einer guten Stunde sinnierend auf dem Kanapee liegend kam Quichotte zu einer guten Entscheidung, „Nun, da bleibt mir wohl nichts anderes übrig, ich werde zum Markt von Mancha reiten und ein paar Zitronen holen“, so sattelte er Rosinante, schnappte sich einen Eimer und galoppierte rasant los.

Auf langen Wegen vertreibe ich mir die Zeit “, gebannt hören die Zuhörer Till Geschichte an. Till machte kurze und lange Schritte. schmiss dabei gekonnt und ohne lang hin zu sehen kleine Steine in den Brunneneimer, „ indem ich versuche kleine Steine am Wege“ ,Till erblickte in der Menge Esmeralda, dadurch war er für einen Moment abgelenkt, in einem hohen Bogen verfehlte der geworfene Stein den Brunnen und traf stattdessen direkt den Eimer von der heran kommenden Aldonza. Sie ließ verschreckt den Eimer fallen. „Du bist ein bisschen loco mein Freund“, kam es von Dulzinea. Die Zuhörer mußten laut lachen, selbst Carmen konnte sich das schmunzeln nicht verkneifen.

Endlich erreichte Sancho Pansa die Finca „Roberto, Sancho ist hier, wo bist Du mein Freund“, Sancho klopfte an die Türe. Als keiner aufmachte wurde das Haupthaus umrundet und ganz gemächlich die Terrasse angesteuert. Mit einem letzten Blick in den Stall, auf die fehlende Rosinante, hatte Sancho die Gewissheit, daß sein Freund nicht zu Hause war. Er legte den Sack Zitronen zu den Oliven Kisten. Nun wurde die Reise mit Eduardo nach Mancha fortgesetzt.

Till sei galant zur schönen Seniora, helfe Ihr beim Wasser schleppen“, kam es vom Carmen aus dem Publikum herüber. Mit schnellen Schritten stand er am Brunnen. Mit einem „ Entschuldige, es war nicht meine Absicht, ich ziehe Dir dafür“, dabei zog er so ruckartig an der Brunnenkurbel, ganz verwundert schaute er auf das Ende des Seils, es war kein Eimer mehr daran. Ein lautes Lachen kam von überall her, von nahem kam eine Karre langsam zum Brunnen. Es war Vinzenco’s Pferdewagen, quietschend rollte er auf seine Verkaufsecke am Marktplatz zu. Es war kaum mehr möglich in die Mitte des Marktes zu kommen, so viele Leute standen am Brunnen. Das Schicksal nahm seinen Lauf, denn beim abstellen der Karre brach ein Wagenrad seitlich weg. Das schwere Rad schlingerte in kreisenden Bewegungen zu Boden und beschädigte dabei den Eimer von Aldonza, „ Na super, hier haben wir el Loco und seinen Gehilfen El grosso Loca, wie soll ich nun Wasser schöpfen Caballeros, nun da der Boden vom Eimer einen Sprung bekommen hat ?“

Roberto hatte endlich seine Zitronen bekommen, überall standen Leute an den Ständen, langsam kam er auf den Brunnen zu, die versammelte Menschentraube feixte und lachte, als sich noch Sancho mit seiner Sense dazu gesellte und in seiner alt bekannten Art ein „Una problema“ raunte. „Was ist passiert, ma amiga Aldonza ?, kam es fragend aus Ihm heraus.“Sancho mein Retter, kannst Du mir einen Eimer besorgen, damit ich Wasser schleppen kann ?“ „Das ist eine Aufgabe für einen Edelmann“, erklang es aus der Menge von Don Quichotte herüber. Er verteilte schnell seine gekauften Zitronen in der Menge des Publikums und stellte seinen Eimer vor dem Brunnen ab. Einige Passanten folgten dem Beispiel von Quichotte und stellen Ihre mitgebrachten Eimer ebenfalls dazu. Carmen eilte herbei, nahm das Ende des Seiles an der Kurbel vom Brunnen. Sie steckte Ihre Hutnadel durch das Seil, bog die Nadel vorsichtig krumm und lies diese selbst gebaute Angel im Brunnenschacht herunter. Sancho und Till befestigten das lose Rad wieder am Pferdekarren. Vinzenco schnappte sich Aldonza Eimer und flickte das Loch so gut es ging. Esmeralda hatte Glück, sie holte mit Ihrem präparierten Seil den Brunnen Eimer wieder nach oben. Nun bildete der bereit stehende Salvatore eine Schleppklette, mit anderen Mitgliedern der Theatergruppe, vom Brunnen bis zur Haustüre von Esmeralda. Till setzte mit „ Auf die Plätze fertig los“, das Startzeichen. Nach ein paar Minuten war Dulzinea’s Badewanne mit Wasser gefüllt. Roberto zeigte sich großzügig und lud alle Helfer, samt Theatergruppe auf seine Finca zum Paella Essen ein.

Nachdem Essen ging es gemeinsam gut gelaunt zum Luna Ball, es wurde eine lange Nacht. Salvatore und seine Gruppe hatten zur Überraschung aller anwesenden Gäste eine neue Tanznummer kreiert.

Viele von uns kennen dieses Theaterstück bestimmt, als kleine Hilfe von mir: „Ein Loch ist immer Eimer……“

…….. kommt gelaunt und bei bester Gesundheit durch den schönen Sommer…..

Bis zum nächsten Mal, wünsche ich einen schönen Sonntag. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW

Erdi Gorch Fock

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Kein Auskommen mit dem Einkommen, Steuer zahlen nach dem Till Eulenspiegel Prinzip ?


In Deutschland und anderswo kommt alljährlich die Steuer und hält die Hand auf. Selbst ein Till Eulenspiegel, ein gescheiter Zeitgenosse, indirekt vom Askanier Adelsgeschlecht abstammend, hatte seine liebe Mühe den Steuerzold ohne ‚Wenn und Aber‘ zu zahlen. Sein geerbter Landbesitz lag an der Delvenau, bei Mölln. Es gehörte steuerlich gesehen zu einem Teil Rudolf I. (Sachsen-Wittenberg) und zum anderen Heinrich dem Zweiten, Fürst zu Mecklenburg. Gegen dieses gegebene Gesetz, daß für Ihn eine doppelte Kopfsteuer bedeutete, setze er sich zu Wehr.

Da er nicht sehr gut mit Rudolf konnte, machte er sich auf den Weg zu Heinrich. An der Pforte des Hofes angekommen, wollten Ihn das Wachpersonal nicht passieren lassen und nun ?
So schnell ließ sich Till nicht abweisen, mit großen Gesten und tanzenden Schritten machte Till klar woher er war. Der Zufall kam Ihm zu Hilfe, den Mechthild, Tochter von Heinrich, blickte aus dem Fenster und verfolgte das Treiben am Eingang. Da sie sich keinen Reim machten konnte, was dieser Mann wollte, eilte Sie schnellen Schrittes zum Schloßtor, gerade noch rechtzeitig um mit zu bekommen, wie Till mit Armbewegungen der Wachmannschaft zeigte, wie er durch die ganzen Flüsse und Seen geschwommen war, nur um seine Steuern zu bezahlen. „Was um alles in der Welt, ist ein Steuerzahler?“ rief Mechthild zum Tor gewandt, „ so lege er sein Geld ab und mache sich wieder rückwärts nach Hause“. „Rückwärts schwimmen“ kam es aus Till heraus, „das kann ich nicht, ich müßte elendig untergehen, habt Mitleid und Einsehen mit mir, hört auf einen Ertrinkenden“ Mit einem lauten Lachen von Mechthild wurde die Pforte geöffnet und der Fremde konnte eintreten. Bei dem nun folgenden Gespräch machte Till Mechthild klar um was es geht. Nach näheren Erläuterungen, der geschilderten einseitigen Steuerlast eines armen Bauern, konnte der wortgewandte Eulenspiegel den Fürsten für sich gewinnen. Schmunzelnd wurde von Fürst Heinrich eine Depesche gefertigt und zum Kurfürsten Rudolf geschickt, somit war dieses Schriftstück der erste Steuerfreibrief, daß der „Eulenspiegelischem Sippe“ erlaubte keine Steuerabgaben zu leisten, so lange das Land geteilt war. Was Rudolf zu dieser Pose sagte, ist mir nicht bekannt, nur erließ er nicht die Steuern und der verwandte Schalk, der Untertan Till Eulenspiegel mußte weiter seine Abgaben an Sachsen zahlen.

Generationen später, so um 1821, kam es im preußischen Land wieder zu steuerlichen Reformen eines Karl August von Hardenberg, der in seiner Art geschickt versuchte alles einheitlich zu gestalten. Seine ,,Klassensteuer” löste die ,,Kopfsteuer” ab. Die eingeführten Klassen sollten gerecht die Leistungsfähigkeiten der einzelnen Gruppen wieder geben. Nur soviel noch vorweg, es gab Steuern für Reiche,Wohlhabende (hier wurde in zwei Steuerklassen gewertet), Bürger und Bauern, Lohnarbeiter und Tagelöhner.

Dietrich Eulenspiegel hatte 1822 ein gutes Jahr. Seine Familie, Hof- und Landarbeiter waren gesund. Der Handel mit Vieh und Gemüse brachte Ihm bescheidene Einkünfte ein. Er kam gerade so über die Runden. Sein Anwesen war mit 4 Hektar nicht groß, weit entfernt vom Großgrundbesitz eines typischen Adelgeschlechtes und nun mußte er diese preußische Steuererklärung machen.
Die neuen Verbrauchssteuern, Gewerbesteuern und Grundsteuern waren zum ersten Mal übersichtlich. Bei zwei von fünf Klassen mußte er sich erklären bzw. Angaben machen. Zur schnellen Überprüfung fügen wir wohlhabend und seine Tätigkeit als Bauer an. Seine Familie hatte sich im Laufe der Jahre erfolgreich gegen das steuerliche Kalkül, die ländliche Macht der jeweiligen Herzogtümer an gekämpft. Zufrieden schickte er seine gemachte Selbsteinschätzung beim damaligen Finanzamt ein, ohne lange Kontrolle wurde dieser Steuerbogen anerkannt. So einfach war das bei gut 2500 Bewohnern zu jener Zeit im Kreise zu Mölln. Damit waren die preußischen Reformen im Punkte Steuer für Dietrich erledigt.

Nun im hier und heute, stellt sich die Frage, ob ein Karl August von Hardenberg Nachfahre überhaupt die Steuerformulare noch aus füllen könnte. Unser Ditsche von Eulenspiegel hat es jedenfalls nicht mehr so leicht mit der Einkommenssteuererklärung. Aus den fünf Steuerklassen, die auf einer Seite beantwortet werden konnten, ist fast ein ganzes Buch mit Fragen geworden. Ein Hauptteil mit 4 Seiten, mit insgesamt 110 Punkten, die zu beachten und zu unterschreiben sind. Hinzu kommen noch Anlagen wie Versorgungsaufwand für seinen Betrieb, ( 4 Seiten mit 56 Punkten), Anlage G- für Einkünfte aus Gewerbebetrieb, Anlage S- für Einkünfte aus selbstständiger Arbeit, Anlage L und so weiter. „Ich melke schneller eine Kuh, als einmal alle 20 Register- und Anlagenblätter und Paragrafen durch zu lesen“ dachte er sich. Ditsche hat nichts mehr zu lachen. Sein Opa handelte noch einen Entschädigungszuschuss mit Westdeutschland heraus den er, grenzbedingt durch den Mauerbau 1961 der DDR, auch bekam. Nachdem sein Vater 1989, nach den Ende der Deutschen Demokratischen Republik, mit dem Trecker eine Zufahrt zu seinem östlichen Acker planierte, war es mit dem steuerlichem Glück der Familie Eulenspiegel vorbei.

Vorbei auch die schönen Zeiten mit Steuerfreibrief und Erlaß. Ditsche plant im Moment seinen Hof an der „nassen Salzstraße“ als Denkmal- und Weltkulturerbe bei der Bundesrepublik Deutschland anerkennen zu lassen und und die Chancen stehen nicht schlecht. Ein ländliches Museum hätte auch steuerliche Vorteile. Kämpfe weiter mein Freund und zwinge die staatliche und steuerliche Allmacht in die Knie, ich bin bei Dir und das aus Prinzip……………
Bis zun nächsten Mal, wünsche ich einen schönen Montag. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW
ErdiGorchFock63