Für mich ist es das Jahr eins nachdem ich in den Ruhestand gewechselt bin. Etwas zu früh um ein Fazit zu ziehen ? vielleicht oder vielleicht auch nicht. Was habe ich mir vorgestellt, vorgenommen und was ist noch nicht oder nur zum Teil von meinen eigenen Erwartungen tatsächlich eingetroffen? … wieder mittendrin, viel Spaß beim lesen.
Seit Herr Glossi 1980 bei der Deutschen Bundespost im Fernmeldeamt angefangen hatte zu arbeiten, stand seine Pension fest. Alles war schön schwarz auf weiß nachzulesen, es sollten 75 Prozent seines letzten Lohnes (Bezügezettels) sein, wenn er das 65 Lebensjahr erreichen würde. Vorausgesetzt er schaffte die Beamtenlaufbahn als Bundesbeamter und bei bester Gesundheit, dann wäre mit etwas Glück ein schöner und einfacher Lebensabend sicher gewesen. Ruhig und gelassen rechnete Glossi damals von seinen erdienten 1000 Mark ein viertel ab, also blieben im Alter noch 750 übrig. Dies sollte reichen um sich alles leisten zu können. Doch im Laufe der Jahre wurden die Pensionsansprüche geändert und plötzlich es gab nur noch 71 Prozent Pension. Glossi rechnete jetzt mit künftigen 710 Mark. Wieder ein paar Jahre später änderte sich das Pensionsalter, es wurde auf 67 Jahre angehoben. Gleichzeitig wurde rigoros gesetzlich eingeschrieben, daß wer als Bundesbeamter früher gehen wollte, so mit 55 Jahren, mit weiteren Abschlägen seiner Pension rechnen kann.
Soweit bis hierhin, Edgar Glossi kam ins Grübeln. „Wie soll ich nun im Alter zurecht kommen? Kann ich gegen all diese Änderungen im Pensionssystem noch irgendwas machen?“ Wie Edgar es auch drehte, immer wieder war seine eigene Antwort nein, er war hoffnungslos unterlegen und der Fürsorge des Staates völlig ausgeliefert. Langsam wurden per Gesetz angehäufte gesicherte Pensionsansprüche ab den 90 Jahren des vorherigen Jahrhunderts gedrosselt, vermindert und Sonderzahlungen gestrichen. Er konnte es in etlichen Bundesbeamtengesetzen nachlesen, am Beispiel „Alimentation vom Staat an seine Beamten“.
Alles wird alimentiert, kein Beamter kann sich gegen geltende oder künftige Pensionsbestimmungen wehren, er ist abhängig von seinem Dienstherrn solange er lebt. Edgar entschied sich für die Pensionsregelung, die für Bundesbeamte im Jahre 2018 eingeführt wurden. Als treuer Diener des Staates wechselte er mit 55 Jahren in den Ruhestand.
2019, ein Jahr später stellt Edgar fest, daß er alles richtig gemacht hat. Er ist nicht Reich geworden und wird es auch nicht mehr werden. Dafür kann Herr Glossi nun aufstehen und schlafen gehen wann er will, muß sich nicht mehr an Schicht- und Dienstpläne halten, keinen Dienst mehr am Wochenende oder zu ungünstigen Zeiten machen. Allein diese wenige Punkte machen für ihn das Leben „lebenswert“.
Zum Schluß sein Resümee. „Wenn ich noch 12 Jahre weiter gearbeitet hätte, wären es vielleicht 60 Euro netto mehr geworden oder auch nicht, wer weiß wann mein Dienstherr wieder Lust hat ein Gesetz zu reformieren?“.
Mit einem „Endlich frei und pensioniert, das ist alles was zählt“, blickt er vorausschauend auf kommende Pensionärswellen und stellt dabei fest, daß es nicht besser werden wird. Die zukünftigen Pensionen fallen geringer aus, wenn es wie demnächst geplant, angepasst am Rentensystem Niveau nur noch 48 Prozent Pension gibt und die Beamten erst mit 70 Jahren gehen dürfen und nicht vorher. Mit sich im reinen steht für ihn fest „Min lütten Schieter allens sööt mogt“.
Bis zum nächsten Mal, immer schön gesund, munter un wuchtig blieven.
Hier am Niederrhein macht das Fahrrad fahren Spaß. Die meisten Radwege zwischen den Niederlanden und Deutschland wechseln sich munter nahtlos mit Bundesstraße und Feldwegen ab. Wer etwas Zeit und Ruhe mitbringt, läßt sich entlang vom alten Rhein gemächlich gleiten und genießt die herrliche Landschaft abseits des Deiches. An diesem Samstag freute ich mich, endlich war es warm genug, um morgens in die Pedale zu treten. Gemütlich abschalten, sich den Wind um die Ohren wehen lassen, mit reichlich Pausen, einfach nur mal so los strampeln. Nach dem aufstehen, mit einem Blick aus dem Fenster, oh ich bin wieder mittendrin…… also es war einmal….
sah ich keine einzige Wolke am Himmel, schnell eine Tasse Kaffee gemacht, meinen Drahtesel aus dem Schuppen geholt, ein letzter Blick auf meine Karte und der Niederrhein konnte erobert werden. Gemacht und getan radelte ich munter auf die Issel zu, Richtung Bocholt soweit die Füsse tragen hatte ich nach gut 10 Kilometern Hamminkeln erreicht. Bis hierhin, legte ich eine kleine Pause ein. Nach 10 Minuten weiter auf der Bundesstraße, steuerte ich am Ortseingang Bocholt einen kleinen Bäcker an.
Die ersten 20 Kilometer in Beinen merkend, fühlte ich mich auf meiner Tour wohl. Die Sonne strahlte mit mir um die Wette. Nach einer guten halben Stunde später, gestärkt nach Brötchen mit Kaffee, fand mein Rad fast von selbst den alten Grenzweg bei Dinxperlo. Vor Jahren galt diese Strecke als grüne Grenze zwischen den Niederlanden und Deutschland, vorbei an nicht enden wollenden Wiesen und Höfen, stand ich nun vor dem alten verlassenen Zollhäuschen. Nach gefühlten 50 Kilometern sagte mir mein verlängertes Rückrat, daß es noch ein langer Weg nach Hause ist. Umschauend und langsam radelte ich Richtung Aalten. In einem kleinen Restaurant, konnte ich endlich eine große Rast machen. Wer einmal hier in Aalten ist, sollte unbedingt Pfandkuchen essen. Mein Blick fiel auf das bunte treiben der anwesenden Marktbesucher. Gestärkt ging es weiter zum nächsten Markt. Nach ein paar Kilometern wurde ich in Winterswijk fündig. Ich merkte, daß mein Körper eine große Pause brauchte. Erschöpft bannte ich mir einen Weg durch den Markt. Bei einem heißen Bratfischstand kamen ganz langsam meine Kräfte wieder zurück. Das wird ein ganz langer Weg nach Hause, dachte ich mir, meine Augen zählten immer mehr Wolken am Himmel, es war nur eine Frage der Zeit, wann es tröpfeln würde. Bis hierhin war es eine wunderbare Radtour, Zeit langsam meinen Heimweg an zu treten. Auf Wiedersehen Holland, auf alten Schleichwegen vorbei am Freibad und dem Winterswijker Wald, erreichte ich einen anderen verlassen Grenzpunkt. Ich war froh diese kleinen Pfade zu kennen. Es kommt oft vor, das nicht ortskundige Touristen sich hoffnungslos verfahren und auf einer Wiese landen. Wer einmal hier vorbei fährt oder durch kommt, sollte sich nicht auf sein Navigationssystem verlassen, solange auf den Wiesen noch braun-weiße Kühe stehen, ist man noch in den Niederlanden. Wer dagegen schwarz-weiße Viecher sieht, kann sicher sein Holland verlassen zu haben. Hurra Deutschland, kam es mir durch den Sinn, ich mußte mein Rad ein längeres Stück schieben, mein Rücken wollte keinen Kilometer mehr fressen. Mehr auf Schusters Rappen erreichte ich Rhede. Endlich angekommen, so nah zu Hause und doch von der Heimat soweit entfernt, freute ich mich auf die Rheder Kirmes an diesem Wochenende. Einmal um die Rheder Kirche bummelnd, natürlich mit Einkehr in einer kleinen Eisdiele, krampfhaft meine letzte Kräfte sammelnd, fuhr ich den Rest der Strecke ohne Pause in Brünen machend, in Gedanken an eine trockene Heimfahrt durch. Doch es war zu spät, das Unheil nahm seinen Lauf, kurz vor 17:00 Uhr prasselte ein Landregen auf mich nieder. Mitten im freien Feld, war weit und breit keine Unterstellmöglichkeit für mich zu finden. Nun erinnerte ich an einen alten Segler und Fischerspruch aus meiner Kindheit, irgendwas sollte man nicht tun, wenn morgens keine Wolke am Himmel stand. Pitsch nass konnte ich mir darauf nun eine Antwort geben. Endlich zu Hause angekommen stieg ich vom Fahrrad, mitten im Sommer, mit eiskalten Waden, dachte ich nur noch an ein heißes Wannenbad und warmen Tee. Ich war so durch gefroren, aber zitterend glücklich es geschafft zu haben. Auf dem Sofa, Schlückchen nippend an der Teetasse, schlief ich bei der Bundesliga um 18:00 Uhr friedlich ein. Über 80 Kilometer war ich an einem Tag gefahren. Beim nächsten Mal fahre ich erst wieder Rad, wenn nur eine Wolke am Himmel zu sehen ist oder bringe ich da was durcheinander?…………
für alle die bei sich bei diesem Thema nicht angesprochen fühlen…mein youtube Kanal…
Bis zum nächsten Mal, wünsche ich einen schönen Sonntag. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW
Im Arbeitsleben sollen die Arbeitnehmer flexibel sein. Früher hätte ein Unternehmer gesagt: „Der richtige Mann oder die Frau an dem richtigen Ort und Stelle und es läuft“. Diesmal möchte ich einen kleinen Einblick in den irrsinnigen Wandel von ehemals staatlichen Behörden auf den langen Weg in die Privatisierung geben. Wer glaubt, daß ich nicht richtig liege, der kann seine eigenen Recherchen machen und es selbst heraus finden, wie sich die Zeit in den gemütlichen Amtsstuben geändert hat. Fort von der Bürokratie mit Arbeitern, Angestellten und Beamten im öffentlichen Dienst stehend, die jeden Tag Ihre Aufgaben zum Wohl der Gemeinschaft machen, Ihre Aufgaben erledigen, jeden Wechsel und Kahlschlag von Standorten hin nehmen, ohne richtig zu murren und hinein in die Aktiengesellschaften und GmbH’s. „Willkommen im Konzern“…… Fangen wir an mit ……………. Es war einmal……
in dem Land Germania, da gab es Behörden wo alles seine Ordnung hatte. Wer für den Staat Germania arbeitete, hatte Glück, ganz egal in welcher Gemeinde, Kreis, Stadt, Arbeitsamt, Post, Krankenhaus u.s.w. er oder sie beschäftigt waren. Viele Generationen von Familien und Gleichgesinnten waren stolz darauf ein Teil vom großen und ganzen zu sein. Für jeden willigen Arbeitnehmer war ein Arbeitsplatz „im Amt“ vorhanden. Seit Jahrhunderten galt Germania als fleißig und korrekt. Manchmal wurden in den Regierungsformen, Ministerien und Ämtern Fehler gemacht, was es zu Kaisers Zeiten nicht gegeben hat, wurde politisch gesehen in den letzten Jahren angepasst, wurde vom Staat korrigiert und diente zum Wohle der allgemeinen Öffentlichkeit. Es gab und gibt das Beamtentum, ein Abbild von Organen, im Aufbau übertragbar auf Polizei- und Finanzebenen …….eben die die Gruppe der Berufsbeamten.
Einen Teil dieses Systems den ich in West Germania kennen lernen durfte, so ab 1980, wird von mir leicht skizziert. Ein fast vergessender Rückblick, wie es einmal war.
Geradlinig strukturiert von der oberen Ebene des Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen, mittlere Ebene mit den Oberpostdirektionen ( Landespostdirektion Berlin ) bis zu den einfachen Ebenen der Fernmeldeämter wurden alle Einnahmen von den Fernsprechteilnehmern und Fernsprecheinrichtungen in die Staatshaushaltskasse abgeführt. Alles was verdient wurde (zu diesem Zeitpunkt sprechen wir von 23 Pfennig pro Einheit bei einem häuslichen Fernsprechanschluß) konnte von Bürger eingesehen und nach voll zogen werden, geregelt im Tarifvertrag für Arbeiter, Bundesangestelltentarifvertrag, in Bundesbesoldungstabellen fein säuberlich gestaffelt in A,B,C,D für Beamte. Wir sehen hier ganz klar, es wird zum Wohle der Allgemeinheit gearbeitet und bezahlt.
Den kleinen Unterschied zwischen selbst erhaltend verdient, erwirtschaftet und von Steuern bezahlt erspare ich mir hier mit der Aussage: „ Nein wir werden und wurden nicht von Steuergeldern bezahlt “, sondern aus dem Sondervermögen des Bundes, – für interessierte Leser empfehle ich einen Blick in Art.143b GG – Umwandlung des Sondervermögens Deutsche Bundespost –
Mit dieser fest eingefahren Form der Verteilung von finanziellen Mitteln läßt sich kein Geld verdienen. Bis eines Tages in Bonn, nach unzähligen Sitzungen der entscheidende Entschluß zur Privatisierung gefällt wurde. Ein Anfang vom Ende? wer weiß. Es mußten Gesetze, Orte und Beschäftigte bewegt werden. Ein langer Weg, bis es zu den durchgebrachten Postreformen (nicht zu vergessen im gleichen Zusammenhang die Umstrukturierung bei der Deutschen Bundesbahn) kam und es eine Auflockerung des lähmenden Behördenkonstrukt gab.
Nach der Auflösung der alten Behörden – 1985 bis 1994 – und Einarbeitung ( was passierte am 09.11.1989 in Germania ?) von 5 neuen Bundesändern wurden die Aktiengesellschaften, Deutsche Post, Deutsche Telekom und Deutsche Postbank ins Leben gerufen, die Geburtsstunde der Postnachfolgeunternehmen. Der alte Behördenapparat wurde geschlossen und es entstanden Niederlassungen an vielen Standorten in Bundesgermania. Aus Beschäftigten wurden Mitarbeiter. Im Jahre 1995 hatte der rosa Riese als alleiniger Aktionär nur den Bund gehabt. Ab dem 16. Mai 1995 konnte sich dann diese Volksaktie an der Börse Jedermann kaufen. Die Aktiengesellschaft machte Profit, nicht der Mitarbeiter des Unternehmens, da er am Gewinn nicht beteiligt war. Die höheren Dienstbesoldungsstufenverschwanden allmählich, hier wurden außer tarifliche Verdienststufen entwickelt. Arbeiter und Angestellte wurden zusammen gelegtund bekamen jetzt einen Tarifvertrag. Die einfache Besoldungsstufe gab es nicht mehr, es blieben die B (mittlerer Dienst) und C (gehobener Dienst) Besoldungsstufen übrig. Adieu Bundespostministerium und Oberposttrala, ich binnun in einer Serviceniederlassung beschäftigt und wir sind flächendeckend in ganz Germania zu finden.Es wurden keine Beamten mehr eingestellt. Wozu auch, wir haben genug alte Relikte im Unternehmen herum laufen.Es herrschte Goldgräberstimmung ala „Eine germanische Karriere“ vonLee Iacocca in der neuen Townhall City.
Das nur in einer Aktiengesellschaft verdient werden konnte, konnte ja nicht lange gut gehen. Mit einem: „ Wir müssen die Mitarbeiter ins Boot holen“ gab der Konzernvorstand den Tarifangestellten was vom Kuchen ab. – Halt nicht so schnell – erst mußten intern die vielen kleinen Standorte in Germania zusammen gelegt werden. Dies geschah ohne viel Tamtam ab dem Jahre 1996 bis 1997. Alle Beschäftigten konnten oder wollten diesem Schritt nicht mit machen. Hier merkteder ‚Rosa Riese Konzern‘, daß so eine zähe Personalmasse nur mit der Peitsche und sozial verträglichen Abbaumaßnahmen zu bewegen ist. Von 2002- 2005 wurdehierfür die neu geschaffene Personal Agentur / Vivento aus dem Boden gestampft. Ein Arbeitsplatz vernichtendes Arbeitgeber Instrument war geschaffen. Umbau und Zentralisierung der Mitarbeiter, Verteilung auf andere Ämter waren die Folge. Ein Teil der Mitarbeiter konnte seinem Unternehmen nicht mehr folgen und umziehen, sie nahmen eine Abfindung und gingen.Als Zuckerbrot für die übrig geblieben wurde die 34 Stunden Arbeitswoche (bei gleichzeitigem Wegfall der Sonderzahlungen, besser bekannt als Urlaubs- und Weihnachtsgeld) unddie variablen Verdienstmöglichkeiten eingeführt. In den nächsten darauf folgenden Tarifverhandlungen und nicht frei wählbar, wurde erst mal das Gehalt künstlich gedrückt, mit dem Versprechen, daß dereingebüßte Lohn von einer „15 prozentige Variablen“ am Jahresende mit Gewinn mehr als nur 100 Prozent vom ursprünglichen Gehalt liegen würde. Solange die Zielerreichungen erfüllt werden, könnten alle Mitarbeiter gute Euros verdienen und in Ihrem Rucksack nach Hause tragen.Der eingefleischte Beamter der seinen aktiven Beamtenstatus ruhen lässt und einen Angestelltenvertrag unterzeichnet, freut sich seitdem am Ende jeder Jahresperiode auf seine Zielerreichung, sprich mehr Geld im Portmonee. Nun konnte sich der neu gewonnene angestellte Konzerndiener ungebunden fühlen, war er doch wieder ein freier Mitarbeiter. Diese vom Konzern erzeugte Stimmungsdelta unter passiven und aktiven Beamten, verfehlte nicht Ihre Wirkung, dadie treuenalten aktiven Staatsdiener weiterhin nach Besoldungstabelle entlohnt wurden. Zur besseren Mitarbeiterauslastung wurde ganz leise die 38 Stunden Arbeitswoche wieder eingeführt. Natürlich ohne Implementierungder alten Sonderzahlungen von früher, – näheres hierzu im Postpersonalrechtsgesetz und in derTelekom – Sonderzahlungsverordnung –mit Blick auf das Jahr 2010 wurdenjetzt vom Magenta schimmernden Unternehmen Kunden-, Service-, Technik GmbH gegründet. Nun wurden die Mitarbeiter wieder in die Fläche geschickt. Seitdem sind wir innovativ germania weit an 200 Standorten für den Kunden da. Wie lange noch?
Als kleiner Untermalung von meinen youtube Kanal hierzu
Wie wird es 2015 weitergehen mit den letzten aktiven Bundesbeamten im mittleren Dienst in der Welt wo nur noch Gewinn und Profit zählt? ich bin mir sicher, daß Umbau- und Organisationsmaßnahmen mich auch dieses Jahr verfolgen werden. Getreu dem Zitat: „Nicht ist so beständig wie der Wandel“- Heraklit von Ephesus, sehe ich mich als modernen Nomaden, der fern einer Logik unbeirrt jeden Tag seinen aktiven Beamtenstatus zur Arbeit trägt und seinen imaginären Dienstherrn zeigt: „ He schau mal ich bin da, wer noch ?“
Bis zum nächsten Mal, wünsche ich einen schönen Sonntag. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW
Heute ist der Weltfrauentag, ist dieser achte März eines jeden Jahres wichtig genug, damit wir uns daran erinnern? Woher kommt dieser ehrenwerte Tag, wer hat Ihn erfunden? Natürlich kann ich mit männlichen Brustton in der Stimme sagen, ich weiß es und alles ist Tutti Frutti, daß würde wiederum nicht den Kern der Sache treffen. Weiß ich es wirklich? Nun, nein, also nähere ich mich diesem Frauentag in kleinen Schritten und stelle mir meine Fragen zum Schluß.
Rein aus der Geschichte betrachtet, wurde für diesen „Tag der Frauen“ hart gekämpft. Im Jahre 1908 international in Kopenhagen ausgerufen, schwappte dieses Welle mit dem ganzen „drum und dran“ ursprünglich durch die amerikanische Frauenbewegung 1857 nach Europa rüber. Hier streikten Textilarbeiterinnen für mehr Lohn und bessere Arbeitsbedingungen. Dieser Aufstand wurde blutig nieder geschlagen und durch die rein männlich ausgerichtete Zeit und Gesellschaftsform als unpopulär vermarktet, eben schlicht weg verdrängt. Aus gewerkschaftlicher Sicht, ist es ein sehr wichtiges Ereignis, der Anfang im Kampf für mehr Löhne, besseres Leben und Auskommen für Frauen, nun ist dieser Frauentag mittlerweile fast überall weltweit verankert.
Interessant ist es für mich, daß auch in Deutschland der Weltfrauentag zeitweise in der Versenkung verschwand. Bis eines Tages, in einer Versammlung, eine resolute Frau, so um 1919 diesen Tag als politisch wichtig einordnete. Unsere Parteien konnten sich diese große „neue“ Wählergemeinschaft nicht entgehen lassen und führten den Frauentag ein, plus Wahlrecht. Das Frauenwahlrecht wird gerne offiziell mit der Novemberrevolution in Verbindung gebracht, daß lasse ich mal hier außer Acht.
Was hat sich seit 1920 für die Frauen verbessert ? Bekommen Männer heute den selben Lohn wie die Frauen ? Eine Frage bei der ich hier mit Zahlen, Daten, Fakten nicht weiter komme. Wenn ich die ganzen Gleichstellungsgesetze für Frauen in Deutschland anschaue, verliere ich den Überblick. In der Hoffnung, daß es hier und anderswo endlich und überall zur Beseitigung und Verhinderung von Diskriminierung des Geschlechts kommt, bleibe ich im Bezug auf Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen mal optimistisch.
Ich stelle fest, daß ich etwas weiß und das Frau Clara Zetkin in Deutschland etwas erreicht hat. Die Emanzipation und die Gleichberechtigung ist da und das nicht erst seit 1968, als meine Schwestern die Büstenhalter verbrannten. Es ist ein schönes Gefühl frei und ungezwungen auf zu wachsen, mit Rechten und Gleichberechtigung in der Tasche. Es ist ein miteinander geworden. Die Männer spielen nicht mehr so eine große Rolle im Leben der Frauen. Nun sprechen die Frauen mit, der Weltfrauentag hat für mich seine Berechtigung und seinen festen Tag verdient. Warum auch nicht.
Laßt es krachen meine lieben Frauen……. und das nicht nur an einem „besonderen“ Tag im Jahr.
– Zum Schluß habe ich noch eine kleine ‚Fortsetzung‘ angehängt, eine Hommage nicht nur für die Frauen alleine gedacht, sondern auch für die „Männer unter uns“. So was nenne ich ausgewogene künstlerische Freiheit, hoffentlich ein visueller Effekt für Augen und Ohren.-
So ganz nebenbei, heute vor einem Jahr habe ich meine erste Kurzgeschichte geschrieben. Ein Rückblick auf 12 Monate wäre langweilig, deswegen werde ich bei dieser Geschichte einen Einblick in den Innendienst gewähren, wo ich vor langer Zeit angefangen habe, als „das Fräulein vom Amt“ in männlicher Form. In den 1980′ zigern wurden die reinen Frauendienststellen bei den Behörden in Hamburg aufgelöst. Für mich, damals jung und unerfahren, begann eine Reise in eine unbekannte Welt. Für die werten Leserinnen vielleicht was zum lächeln, für die ersten eingestellten Männer unter uns nicht gerade unproblematisch mit so viel Weiblichkeit um zu gehen.
Frisch von der Schule, am ersten Tag im August, machte ich mich zum Gänsemakt auf. Ich wollte am Einstellungstag pünktlich bei meinem neuen Dienstherrn sein. Um 06:00 fuhr ich mit dem Bus zum Dampferanleger, ungeduldig fieberte ich meinen Arbeitstag entgegen.
Endlich an der Drehbahn angekommen, ging es vorbei am Pförtner hinauf zur Personalstelle. Als ich die Türe vom Besprechungsraum aufmachte traf mich der Schlag. An den Tischen saßen über 20 Frauen. Ohne lange zu zögern und mit festen Blick setzte ich mich auf irgend einen Stuhl in diese Runde und staunte. Es dauerte ein paar Momente bis ich die zwei anwesenden männlichen Berufseinsteiger bemerkte. Etwas blass um die Nase vor sich hin grinsend. Vor jedem von uns lag eine Mappe, mit wichtigen Unterlagen, bestehend aus Dienstausweis, Abeitsvertrag und Kontoeröffnungsblättern, einem Stellenverzeichnis mit Raum und Etagennummern und dem wichtigen Treueeid Formblatt. Zur Begrüßung folgten einleitende Worte von der Personalchefin, in Ihrem Vortrag erzählte Sie von Grundlehrgängen, Aufbaulehrgängen und der abschließenden Beamtenprüfung, die in den nächsten Jahren auf uns zu kamen (- hierzu meine Geschichte Wer ist meine liebste Freundin ) Leicht abgelenkt verfolgte ich diesen wertvollen Beitrag, denn die seuten Deern’s am runden Tisch sahen alle klasse aus. Ganz weit entfernt hörte ich auf einmal…… „ die Kleiderordnung ist zu beachten, feste Schuhe und flache Pumps sind in Ordnung, Miniröcke und Highheels gehören nicht dazu…….“ Schade dachte ich, mein lächelndes Gesicht sprach Bände und die Vorstellung gefiel mir, ein Blick von Frau Fernmeldeoberrätin des Personals streifte mich und ein eiskalter Schauer durch fuhr meinen ganzen Körper. Es folgte der Schlußteil der Rede, mit der Unterschrift unter dem BAT Arbeitsvertrag und dem Gelöbnis des Amts-und Treueeides:
„Ich gelobe, Ich werde meine Dienstobliegenheiten gewissenhaft erfüllen und das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland so wie die Gesetze wahren“
Nun konnten wir alle unsere neuen Dienstellen aufsuchen. Ich hatte Glück und kam im Wirrwarr der Gänge und Flure schnell in meine neue Abteilung. Meine neue Gruppenleiterin stellte mir beim ersten Rundgang durch die Räume meine neuen Kollegen vor. Es waren alles Frauen und ich war der erste männliche Kollege in dieser Stelle.
Meine neuen Kolleginnen erklärten mir meine neuen Aufgaben, zum Schluß zeigten sie mir meinen Schrank im Raum, wo ich meine Kleidung unter stellen konnte. Um es ganz deutlich zu sagen, die Umkleideschränke standen im Arbeitszimmer. Kein Extraraum, oder Trennungstür und keine Möglichkeit was zu verbergen beim umziehen. Null Privatsphäre für mich. Wie ich die Schranktüre aufmachte bekam ich einen weiteren Hieb versetzt. An der Innenseite der Türe begrüße mich das Profil von Sylvester Stallone, Arnold Schwarzenegger und das Bild von Randy West in voller Centerfold Größe des Playgirls Magazins.
Ja, es war ein ganz besonderer Willkommen Gruß, den ich lange verdauen mußte. Als James Bond und Playboy Fan zu dieser Zeit revanchierte ich mich mit Marilyn, Ursula, Bea Fiedler usw. Heute hängt in den Schranktüren kein Bild mehr und solche Umkleideschränke sind auch nicht mehr in den Arbeitsräumen gebilligt, irgendwie schade, den ich würde mir jetzt mir Diosa in den Schrank hängen.
Videoclip von meinen youtube Kanal
Bis zun nächsten Mal, wünsche ich einen schönen Sonntag. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW