Arbeitnehmerverband via Gewerkschaften 2016, ein ewiger Kampf ums Überleben…


Richtig organisiert sein aber wie ? Die Wahl der Qual und überhaupt was suche ich in einer Gewerkschaft ?, eine Frage für jeden, der versucht in der Arbeitswelt sein Glück zu machen. Hier stoßen Welten aufeinander, der Arbeitnehmerverband trifft auf die Gewerkschaften. Um es genauer zu sagen hier stehen 700 Arbeitgeberverbände den ca. 120 Gewerkschaften gegenüber. Ein ungleiches Kräfteverhältnis, daß es nur in Deutschland gibt, wer weiß…ich skizziere mal Schemenhaft…

Aus der Geschichte und von klein auf haben wie gelernt, die Hand die einen füttert sollte nicht gebissen werden. Dieser Tatsache ist sich jeder Arbeitgeber sehr bewußt, so handelt er auch, ohne Rücksicht auf Verluste. An seiner Produktivität, seinem Absatz von Erzeugnissen und Serviceleistungen möchte er soll viel verdienen wie es geht, natürlich auch so wenig wie möglich dafür bezahlen oder ausgeben. Es ist klar, daß er das nicht alles alleine schaffen oder herstellen kann. Er braucht Arbeiter, die malochen bis sie tot umfallen, am besten nie krank werden und pflegeleicht in Rente geschoben werden können, wenn sie nichts mehr bringen. Etwas hart ausgedrückt, der Arbeiter und Angestellte sollte sich tagtäglich bedanken für die wenigen Krummen die Ihm sein Betrieb sein Unternehmen als Lohn dafür zahlt.

Aus der Historie konnte dieses Verhalten vom Arbeitgeber nicht lange gut gehen. Was konnte der Einzelne gegen diese Ausbeutung seines Körpers und seiner Seele machen? Lange Zeit nichts, da es keine gesetzlichen Regelungen gab über die Länge der Arbeitszeiten, Lohnfortzahlung im Krankheitsfalle, Abführung von sozialen Leistungen samt Einbezahlung in eine Rentenkasse. Als es zu den ersten größeren Arbeitsausfällen im Land kam, versuchten ein paar mächtige Arbeitgeber Hilfe aus der Politik zu bekommen. So um 1880 fand ein gewisser Herr Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen Interesse an diesem Thema. Warum er helfen wollte oder was sonst seine inneren Beweggründe waren hier Regelungen zu gestalten lasse ich mal außen vor. Jedenfalls erkannte er, daß es in der Arbeitswelt rumorte, es hier eine Einigung geben mußte. So kam es endlich zu Verbesserungen für den Arbeitnehmer, der Arbeitgeber bekam seine Grenzen aufgezeigt. Nachdem sich die damaligen Parteien langsam positionierten, dauerte es fast 10 Jahre bis die ersten Sozialgesetze Anerkennung fanden und in der Gesetzgebung dokumentiert wurden. Aus dieser Zeit stammen auch die ersten schwarzen Arbeitsverbände und die rot eingefärbten Gewerkschaften.

125 Jahre später, im hier und heute, treffen sich alle Jahre wieder bei den stattfinden Tarifverhandlungen zwei ungleich gewachsene Parteien auf einander. Auf der einen Seite der mächtige Arbeitgeber, der in seiner agieren Art nicht den ersten Schritt macht und ein Lohnangebot vorlegt, was vereinfacht ausgedrückt eine zähe Verhandlung ausschließt, da man sich im klaren ist, daß die zu erwartende Forderung mehr Lohn bedeutet. Auf der anderen Seite ein Bittsteller, der stets in vertretender Form für seine Mitglieder Forderungen stellen muß. Am runden Tisch beginnt darauf hin ein Lohnspiel, wo der Verlierer schon von Anfang an feststeht, die Gewerkschaft, weil sie immer Ihre Karten zuerst offen auf den Tisch legt, nun auf jedes Arbeitgeber Angebot wartend in der schwächeren Rolle steht und nur noch reagieren kann.

Seit der 2000 Millennium Wende haben es die Gewerkschaften nicht geschafft die negative Lohnentwicklung für Arbeiter und Angestellte in den Verhandlungen abzuwehren. Mit dieser Entwicklung der Nettolöhne steht Deutschland als Schlusslicht in der europäischen Union da. Die Gewerkschaften sollten daraus gelernt haben und bei den Tarifverhandlungen die allgemeinen Verteuerungen, als Beispiel den nötigen Inflationsausgleich erstreiten, nur fehlt es hier an Durchsetzungskraft seitens der Gewerkschaften und daß das die Herren und Frauen im feinen Zwirn schon lange durch schaut haben, sich immer wieder darauf einstellen können. Sie wurden lange vom Arbeitgeberverband auf diesen immer gleichen  Moment der Auseinandersetzung vorbereitet. Können daher jeden Verhandlungspunkt von der jeweiligen Arbeiterorganisation mit Nein beantworten. Ein Streik als letztes Druckmittel ist hier unausweichlich, um wenigstens etwas vom großen Kuchen ab zu bekommen.

Wie gesagt, wenn einer mehr zum ducken neigt, Karriere machen möchte, sollte stets und immer ein Ja zu seinem Chef sagen, vielleicht braucht er oder sie auch ein ganzes Arbeitsleben keinen Personal- oder Betriebsrat, der die gesetzlichen Regelungen im Auge behält und für Ihn oder Sie eintritt, wenn es um Mehrarbeit und nicht gezahlte Überstunden geht. Die Arbeitnehmer, die sich nicht alles gefallen lassen und nur das arbeiten, wonach sie bezahlt werden, sollten sich organisieren und streiken, wenn sie dazu aufgerufen werden. Eine richtige Gewerkschaft sorgt auch mit einer nicht Maßregelungsklausel dafür, daß bei gemachten Streikhandlungen der organisierten Mitglieder, nach Abschluß der Tarifverhandlungen, keiner entlassen wird und es zu keiner negativen Beitragszahlung seitens des Arbeitgebers in der Krankenversicherung / Rentenkasse kommt. Nicht organisierte Arbeitnehmer stehen immer schlechter da, können Ihre Interessen schlechter durch setzten und werden auch mal schneller entlassen. Das klingt brutal, ist aber ein gängiges gelebtes Arbeitsmodell vom bestimmenden Arbeitnehmerverband. Fast eine Million Beschäftigte arbeiten jenseits des Mindestlohnbereiches. In den nächsten Jahren wird es durch bessere Produktionsstraßen, vereinfachte Herstellung von Erzeugnissen weniger Arbeit geben, es wird Zeit, daß die Arbeitgeber umdenken, gerechter bezahlen und nicht immer an eine Gewinnspanne jenseits der 100 Prozent denken…

Wenn das alles nicht interessiert ? sollte mal genauer hinhören

 

 

Bis zum nächsten Mal, wünsche ich einen schönen Tag. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW

Erdi Gorch Fock

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Stell Dir vor es sind Wahlen und keiner geht hin…


Wahlen sind und bleiben die erste Pflicht als mündiger Bürger eines jeden Staates, wer nicht seinen Aller wertesten Hintern hoch bekommt, sollte nicht am Regime oder der gewählten Regierung meckern, wer nicht wählt ist hochgradig dumm, neigt zu Intoleranz in den eigenen vier Wänden, sollte für die nächsten 4 Jahre nicht seinen Mund aufmachen, sich über die Missstände im eigenen Land oder der falsch eingeschlagenen Richtungsstil der Politik und der jeweiligen Politiker beschweren. Was rege ich mich auf….oh wieder mittendrin…

Es war einmal der heutige Tag, in zwei Ländern von Germania stehen Wahlen an. Jeder germanische Mitbürger des jeweiligen Bundeslandes kann zur Wahl gehen und seine Partei, seinen politischen Vertreter wählen. Nur was machen die meisten frei lebenden Besserwisser, die alles kurz und klein reden können ? Sie gehen nicht zur Wahl. Hier zeichnet sich ein typisches Bild von Wahlverdrossenheit ab. Wir haben heute Abend noch lange genug Zeit die tatsächlichen Wahlergebnisse zu diskutieren, meinetwegen klären wir in epischer Breite das warum und wie konnte es nur geschehen ab und auch das schwarz oder rot nun wieder an der Macht sind und wieso haben die gelben und grünen, was weiß ich was es sonst noch für Parteifarben gibt, nicht die 5 Prozent Marke geschafft, aber vorher gehen wir alle erst mal wählen verstanden ! Wer Beispiele braucht, um wählen zu gehen, vielleicht eine Motivationschub benötigt, seine eigene Faulheit zu besiegen, bitte schön, dem kann ich mit mehren Hinweisen behilflich sein. Die anderen gehen hin und stimmen ab und dies alleine sollte Grund genug sein, sich auf zu rappeln um das Wahlbüro zu besuchen. Spannen wir einen kurzen Bogen und schauen uns in anderen Ländern um, mit einem kleinen Blick konzentrieren wir uns auf die jeweiligen Regierungsformen. Mit einfachen Fragen, beleuchten wir den Hintergrund, ob wir einen Feudalismus wollen oder eine Demokratie erleben, am besten noch mit dem inneren Zusatz rechtlich, so was wählen wir gerne oder ? Unser Wohlfühlgefühl wird uns bestimmt das richtige weisen, solange wir es noch können, hier wo wir die Rechtstaatlichkeit genießen und uns den Luxus der freien Wahlen leisten.

Wie das wir nochmal, als es vor 30 Jahren in Afrika, genauer gesagt, als es in Südafrika krieselte und wir mit der Apartheid nichts anfangen konnten ? Aber das Lied von Eddy Grant in den Charts konnten wir alle hoch und runter singen, obwohl wir vielleicht zuerst den Text nicht richtig verstanden haben. „Gib mir Hoffnung Jo’anna‘, wenn ich mich richtig erinnere, so hieß es. Jahre später wurde uns klar, was damit gemeint war. Die Leute da unten litten Jahrzehnte unter einem ausbeutenden System. Da war nichts mit einer Abwahl oder gehe mir weg damit, ich mag keinen Rassismus. Hier wurde erbittet gekämpft, bis es erträglich wurde für das Volk. Vielleicht sollte ich mich mehr an Germania halten? Eine klasse Idee, hier haben wir seit 1989 ein gemeinsames Germania. Also ist unser Land erst 26 Jahre alt ? und wir haben über Nacht 15 Bundesländer gehabt mit samt Bundespräsidenten, Kanzler und Ministern. Wer das glaubt sollte sich lieber fragen, warum er oder sie Steuern und Rentenbeiträge abführen und es nicht besser für jeden einzelnen ist auszuwandern, da es sich hier erübrigt, diesen politischen Leichthirnakrobaten klar zu machen warum wir im Grundgesetz ( wie lange besteht Germania schon ?) eine Präambel hatten und warum wir bis heute keinen Friedensvertrag haben. Wir sind das Volk, benehmen wir uns auch so und wählen….wir… ja was denn ? Hoffentlich ist den heutigen Jungwählern klar, das eine Landtagswahl ansteht und wir keinen Bundeschef bestimmen müssen. Also nehmt Euch Zeit und setzt die Kreuze richtig. Ich finde es immer unglaublich, daß der moderne Mensch immer noch keine Kreuze malen, zeichnen kann. Denkt an die Splitterparteien, die mit Ihrer Wählerschaft, immer bestens vorbereitet, sich in den Wahllokalen aufhalten und alles reklamieren, was nicht formgerecht vor der und in der Wahlkabine gemacht oder getan wurde. Also bitte den Wahlzettel richtig falten und in in die Wahlurne einwerfen. Am Beispiel von Bibi Bourelly Song ‚Ego‘ sollte sich jeder junge Smartphoneträger fragen, ob er sich der Bürde bewußt ist und warum er oder sie allein die Verantwortung dafür trägt, was in der Zukunft in Germania geschieht. Wie gesagt, es wechseln sich Rechte und Pflichten in einer Gemeinschaft ständig ab und das Wahlrecht gehört dazu. Ein „ I want give a fuck …“ ist leichter gesagt als 4 lange Jahre damit gelebt.

Erdi Gorch Fock Musik

Bis zum nächsten Mal, wünsche ich eine schönen Sonntag. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW

Erdi Gorch Fock

Immer ehrlich sein ist nicht gerade diplomatisch…


Manch mal möchte ich schon mit Dir das Wörtchen… buchstabieren. Wer jetzt an L.m.a.A. denkt, zeigt im wahrsten Sinne, daß er oder sie Humor besitzt, soll man seine Gefühle auf der Zunge tragen und immer sagen was einem so gerade durch den Kopf geht ? Zugegeben wer von uns gibt schon gerne zu, daß er oder sie nicht zu jeder Minute ehrlich sind. Vielleicht ist es besser, wenn wir es als Marotte ablegen, es als ganz natürlich ansehen, weil wir eben so sind wie wir sind. In einem Selbstversuch, mittels meines alten Egos ( ich selbst bin ja immer ehrlich) startet Herr Glossi in den Tag nach nach Morgen danach…oh wieder mittendrin…Es war einmal…

einer dieser Tage, wo Herr Edgar Glossi schon am frühen Morgen merkte, daß der Tag nur schlecht anfangen könnte. Er hatte keine Lust auf nichts und schon gar nicht vor dem Aufstehen. Heute wollte Edgar machen was er wollte. Der Wecker stellte Ihm in Form des ertönenden Klingelzeichens ein unausweichliches Ultimatum. Aufstehen oder nicht ?, dies war hier nicht nur Frage, sondern ach gleich die erste Entscheidung des Tages. Der Schlafzimmerraum verwandelte sich in einen knisternden Ort, wo überlegende Gedankensekunden leicht zu Ewigkeiten werden können. Dann war es soweit, mit einem gezielten Handkantenschlag auf den Bewegungssensor des Weckers, stellte Glossi die Weichen für den Start in den Tag. „So, ich werde nicht aufstehen“, erklang seine innere diabolische Stimme, wobei gleich darauf ein helleres Stimmchen zu hören war. „Edgar, übertreibe mal nicht, Du wirst…“, „Schnauze, ich mache heute nichts, ich gehe nicht zu Arbeit, hast Du das verstanden, hin fort mit Dir, Du ewiger Weichspüler meines Wesens“, „Aber…“, doch Egdar hörte nicht weiter auf sein Harmonie bedürftiges Bauchgefühl, er wollte endlich schonungslos handeln und sagen, was er fühlte. „Was ist denn wieder los Schätzelein?“, Herr Glossi brauchte einen Moment bis er die Stimme seiner Ehefrau erkannte. „Oh, Entschuldigung habe ich Dich geweckt“, wollte Edgars Harmonie flüsternd vorschlagen, heraus kam ein schroffes, „Ich gehe heute nicht zur Arbeit, damit das klar ist !, zufrieden setzte sich der innere Diabolo in Ihm durch.

Mona Lisa kannte diese Stimmung Ihres Mannes, sie drehte sich elegant aus dem Bett und verließ Ihren Göttergatten wortlos. „So, ist es richtig, mach klare Ansagen und schon spuren die Anderen“, freute sich Diabolo. Harmonie betrat das kleine Glossi Oberstübchen, setze sich auf Ihre linke Seite der Gehirnschaltzentrale. „Diabolo, Du wirst den kürzeren Weg ziehen, spätestens beim Frühstück wirst Du merken, das man mit Diplomatie weiter kommt, als mit dem Holzhammermethode“.Soll, ich nun in den Schuppen und Holz hacken“, schalte sich Edgar wieder in sein imaginäres Ich und mein Körper Selbstgespräch ein. „Einen Moment, Du bist gleich dran Schätzelein, ich verzeihe, aber ich vergesse nicht“, damit verstummte Harmonie. Hin- und her gerissen, von seiner neuen männlichen Seite, öffnete Edgar die Schlafzimmerfenster und begrüßte seinen gerade im Vorgarten stehenden Nachbarn Willi mit: „Na, Du Schlappschwanz, wir haben 5 Grad Minus und Du brauchst Mantel und Schal ?“. „Moin Edgar, soll ich Dir Rundstücke mitbringen?“, begrüßte Ihn Willi. „Nein, Danke ich möchte noch vor dem Mittag mit dem Frühstück fertig sein“, kam es unmissverständlich bestimmend von Edgar heraus, Ich mache heute frei und hole mir selbst Brötchen, das geht schneller“.

Laß uns mal die Situation klar analysieren Diabolo“, damit versuchte Harmonie Ihren Kontrahenten zu einer guten Lösung zu verhelfen. „Lass mich in Ruhe Weib, ich habe hier eine Männersache zu managen“, klang es angespannt von Diabolo herüber, an Edgar gewannt, „So, los Glossi, zeige mal was in Dir steckt, ab zum Bäcker, aber bitte urban, hast Du mich verstanden ?“. Glossi’s Körper gehorchte, barfuß nur mit Sandalen, Mantel und offenem Hemd bestieg Egdar sein Rad und düste zum Bäcker. Der Fahrtwind legte sich eiskalt deckend über sein Gesicht, binnen Sekunden war Glossi knallhart mit der Realität des Wetters konfrontiert, selbst Diabolo zollte hüsteln, „Mann das ist mal Klima“, dem neuen Edgar Respekt.

Mit voller Brötchentüte betrat Herr Glossi das Reich von Mona Lisa, ohne Gruß stellte Edgar seine Forderung: „Kanne Kaffee“, entschwand somit aus der Küche, erklomm die Treppe in Zweierschritten und öffnete laut polternd die Tür von seinem Sohn Fiete. Aus dem Erdgeschoss bekam er gerade noch mit, wie Mona von Ihm die zwei Worte wissen wollte, die seinen Kaffeewunsch beschleunigen könnten, lieblich fragend begann Mona mit, „…Aber…?“, „…flott“, dröhnte Edgar’s Stimme durch das Treppenhaus. Nachdem das klar gestellt war, wandte sich Glossi Senior seinem Sohn zu, „Schon Schularbeiten fertig, Du Penner, Zimmer sauber machen, in 5 Minuten ist alles fertig, verstanden, ohne eine Antwort abzuwarten, öffnete er Fiete’s Fenster. Danach ging er die Treppe runter. Endlich wurde mal das gemacht was Edgar sagte, bei soviel angewandter Selbstsicherheit klopfte Ihm Diabolo anerkennend auf die Schulter. So konnte es weitergehen, warum nicht jeden Tag so anfangen.

Ein paar Minuten später saß Edgar am Frühstückstisch, schaute erwartungsvoll in die Augen seiner lieben Familie, sein Sohn unterbrach diese Idylle mit: „Du bist ein Blödmann Papa“. Welch neue Seite hörte Edgar von seinem Sohn, Rat suchend orientierte er horchend in seinen Körper hinein, „Na Schätzelein“, ertönte es von Harmonie, „nun wird abgerechnet, schöne Grüße von Diabolo, er hat die Schaltzentrale verlassen und sich mit Erkältung verabschiedet“. Edgar konnte diese Informationsflut nicht so schnell verarbeiten, da er plötzlich von seiner Frau eine türkische Tasse mit heißem ungefiltertem Kaffee serviert und mit den passenden Worten begleitet bekam, „Prost Du Penner“. Welch eine Schärfe, welch ungewohnter Ton geisterte hier jetzt durch das Glossi Haus, leise erklang wieder die Stimme von Harmonie: „Du willst immer ehrlich sein und immer sagen was Du denkst?, Du kannst die Ehrlichkeit und die Wahrheit doch nicht vertragen, letzte Chance für Dich oder Du bist dran Alter“. Edgar machte sich fertig, „Duellieren wir es aus Harmonie, ich mache was ich will…“, weiter kam Herr Glossi nicht, da Ihm einfiel, das nur an einem Tag in der Woche alle in der Küche sitzen konnten.

Es ist ein schwer immer nur zu sagen was man gerade fühlt, noch verzwickter wird es, wenn wir mehr Menschen ala Herr Glossi hätten oder ?

Bis zum nächsten Mal, wünsche ich eine schöne Sonntag. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW

Erdi Gorch Fock

Eine Oskar Nacht am Morgen am Niederrhein? warum nicht…


Mit dem Glamour und Glitzer einer Weltstadt wie Los Angeles kann es kaum eine Stadt hier am Niederrhein aufnehmen. Schon der Versuch eine Vergleichbarkeit herzustellen wäre sofort im Ansatz zum Scheitern verurteilt, wenn ich es nicht besser wüßte. Lassen wir uns nicht von Superlativen blenden und nehmen an wir hätten hier ein Hollywood am Rhein. Bei der Wahl eines Ortes der über eine Menge einmaliger Eigenschaften verfügen sollte, fiel mir sofort bei diesigen Februartagen….oh, fast schon wieder mittendrin…es war einmal…

nach einer langen Sparzierfahrt mit dem Rad, vorbei an herrlichen Koppelweiden, erreichte ich meine Stelle am Auesee. Behutsam steuerte ich die aufgestellte Parkbank an, was sich nicht gerade als leicht erwies, da die kleinen Ufersteinchen immer wegrutschen beim kolossalem Eigengewicht meiner Pneus, die keinen halt finden wollten. Umschauend merkte ich, wie schön es hier ist und zwar schön kalt und nebelig. Mit klammen Händen fingernd nach meiner Kanne Kaffee und einem Kaffeebecher, flößte ich mir mit langsamen Schlückchen trinkend das lauwarme Gebräu ein. Knirschende Geräusche erweckten meine Aufmerksamkeit, ein für mich bekanntes Gesicht bugsierte mit seinen Rad auf die Sitzbank zu. Guten Morgen, Du hier und nicht Hollywood ?“, kam es erfreut von meinem Nachbarn heraus. „Moin, ich genieße gerade den Ausblick, willst Du einen Kaffee haben ?“, erwiderte ich die Begrüßung,ich wäre gerne in Los Angeles, da sind die Temperaturen schon über 15 Grad warm“. „Ach, das haben wir hier doch auch“, lästerte Willi zurück, „an der Flussseite vom Rheinhotel, an den windstillen Plätzen vor dem Restaurant“.

Da war es wieder, mit einem sofortigen Beispiel an der Hand konnte mein geliebter Niederrheiner alles erklären, ohne zu wissen, was der andere damit gemeint hat. Hier wurde eine neue Tatsache eingestreut, die dann mit Hilfe von weiteren Beispielen gespickt meistens mit ‚So isses‘ ihre Vollendung fanden. In unserem beginnenden Gespräch konnte ich mich darauf einstellen, das alles genauso oder noch schöner ist oder war. Es ist eine typische Eigenschaft der hier lebenden Einwohner, etwas gewöhnungsbedürftig, aber liebenswert. Normalerweise frage ich deswegen nicht unnötig nach, wie was gemeint ist, meine mitgebrachte gelassene Hamburger Art läßt soviel Erklärungsblödsinn durch gehen, nur diesmal harkte ich nach. Schmunzelnd bohrte ich mit „Willi, warst Du schon mal in der Stadt der Engel ?“ nach. Mein aufgeschlossener Freund brauchte ein Moment, bis er antwortete. Ich nutze diese Gedankenpause, um mich schnell an meine erlebte Reise zu erinnern. Damals so um 1996 besuchte ich mit meiner Frau die Stadt am Pazifik. In der Nähe vom Sunset Strip am Hollywood Boulevard konnten wir aus unserem Hotelzimmer genau auf das Chinese Theartre schauen. Wir verbrachten schöne Tage an diesem quirligen Ort, unsere Streifzüge führten uns von Chinatown über die Univeral Studios bis nach Malibu, wo ich am Stand einen fantastischen Sonnenuntergang erlebten konnte.

Nun überlegend, ob ich nicht meine Füße hier und heute in den Auesee tauchen sollte, holte mich Willi mit seiner Antwort zurück aus meinen Erinnerungen. „Engel, welche meinst Du ?, kannst Du auch von hier aus das Relief vom Willibrordi Dom sehen?“. Mit einem freundlichen „Nein“, zeigte ich auf meine Brille, ich bin froh das ich kein Fernrohr trage“, dabei wollte ich mir noch einen Schluck Kaffee ein schütten und merkte dabei, daß die Kanne leer war. „Komm wir fahren ins Spago und wärmen uns auf“. Leicht verdutzt aber nicht nachfragend folgte mir mein Nachbar auf den zugigen Deich, vorbei am kleinen Minigolfplatz, saßen wir ein paar Minuten später an einer fast windstillen Stelle des kleinen Kuhstalls vom Rheinhotel. Mit Salzstangen und frischen Kaffee beobachte ich vorbei fahrende Schiffe, flanierende Touristen am hiesigen Ocean Drive. Mein Freund blätterte in einer Sonntagszeitung, zufällig lesend in einem Artikel über die bevorstehende Verleihung der Oscars 2016, den er mit einem „Aha, nun wird mir alles klar“, kommentierte.Gut gelaunt, ‚Wärme‘ in mir spürend, nahm ich unseren kommunikativen Faden wieder auf. „Hast Du schon mal was vom Sunset Strip gehört ?“, gespannt wartend, was ich nun wieder für eine Eselei von Willi zu hören bekomme. „Jo, Du warst also in Los Angeles ?, Was gibt es denn da, was wir hier nicht haben ?“, verblüfft schaute ich mein gegenüber an, war das eine rhetorische Frage oder sollte ich Ihm nun nach einem Rastermusterprinzip alle Plätze und Sehenswürdigkeiten herunter spulen?, die ich gesehen habe, nur um zu erfahren, daß der Strip nur eine Einkaufstrasse ist ?, der Rodeo Drive wohl möglich nach deutschen Recht mit seinen vielen Geschäften gegen das Aushang – und Auszeichnungspreistafelgesetz verstößt. Was erwartet mein Freund von mir ? Eine verständliche Erklärung des Way of Life?, von schönen durch tanzten Nächten, als ich eine Oscar Veranstaltung aus dem Dorothy Chandler Pavilion erlebte? Ich ahnte das ein von mir vielleicht geschilderte Besuch im Paul Getty Museum bestimmt von Willi mit den Kassematten an der Zitadelle verglichen werden würde.

Nein“, fing ich an, „es ist nichts außergewöhnliches dort, nur manchmal etwas größer und weiter entfernt als hier. Ich wäre gerne mal wieder um diese Zeit in L.A., nur um mir eine Oscar Nacht an zu schauen“. Willi schaute mich lange an, „Ich weiß genau was Dir fehlt mein Freund“, sagte er und bestellte noch zwei Mettbrötchen. Überrascht von der Tatsache, das es so einfach ist einem Niederrheiner was zu erklären, lächelte ich Willi an und bedankte mich mit, „…and the winner is“

Bis zum nächsten Mal, wünsche ich eine schöne ‚Oskar Nacht‘ oder einen schönen Start in die Woche. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW

Erdi Gorch Fock

Jeder Sonntag ist Valentinstag…


Valentinstag ist eine reine Erfindung der…, ja von wem eigentlich ?… stellen wir die Antwort darauf für einen Moment beiseite, wer von uns überlegt schon lange woher ein Tag kommt, der da im Kalender als besonders markiert ist. Wenn ich schon bei besonderen Tagen bin, die wir mehr oder weniger zelebrieren, dann verdient der Sonntag in jeder Woche, den ich mit Frau und Kind erlebe einen besonderen Status. An Sonntag kann ich alles machen, wozu ich Lust habe. Ich freue mich auf gemeinsame Stunden, endlich am Tisch in der Runde im Kreise meiner Lieben zu sein. Wieder mittendrin….es war einmal…

ein Sonntag, aufstehend, schlurfend aus dem Badezimmer direkt in die Küche gehend, machte ich mich daran den Frühstückstisch zu decken. Vorsichtig holte ich mir einen Muck aus dem Regal und wartete bis der Heißwasserkocher brodelte. Mit dem heißen Gebräu auf Honoré de Balzac Spuren blickte aus dem Fenster einen nieseligen Morgen entgegen, es kam mir durch den Sinn heute meiner Familie einen Spaziergang vor zu schlagen. Ich verwarf den Gedanken ganz schnell wieder, da ich mir denken konnte, wie meine Scheißhaus Ideen aufgenommen werden. Nicht jeder am Niederrhein ist ein waschechter Hamburger… An diesem Sonntag wollten meine lieben Hausgeister ausschlafen und nicht früh morgens durch nass triefende Straßen gehen und sich einen Schnupfen am Rhein holen. So überlegend machte ich den Rechner an, mal sehen was im weit weiten Internet so los ist. In meinem E-Mailkonto flatterten mir unzählige Valentinstagsgrüße entgegen. „Ah, Tag der Liebenden“, dachte ich mir, „da werden wir doch mal schnell den Küchentisch mit Papierrosen und Herzchen schmücken“. Nachdem ich damit fertig war, schlich ich leise in mein Bürozimmer, da ich mehr über den Brauch des Valentinstag erfahren wollte. Nach einer kleinen Recherche fand ich ein paar Anhaltspunkte bei der Kirche und bei eifrigen Blumenverkäufern.

hierzu meine Geschichte – https://erdigorchfock.com/2015/04/06/kaum-ist-valentinstag-vorbei-kommt-ostern-um-die-ecke-einkauf-leicht-gemacht/

Ich erinnerte mich an die vergangen Valentinstage der letzten Jahre, die im Herzen jung gebliebenen Romantikern und Wunschprinzen, wie ich es einer bin ?, die Schweißperlen auf die Stirne treiben.

Lächend schloß ich mein elektronisches Postfach, fuhr den Rechner runter, machte mich daran, etwas für mich zu tun. Leise ging zum Bäcker und holte Rundstücke. Wieder zu Hause angekommen, frühstückte ich alleine am Küchentisch, räumte das Geschirr ab, ließ meine kleine selbst gemachten Rosen und Herzchen liegen, legte mich gegen 09:30 Uhr gemütlich wieder in meine Hängematte. Ich brauche keinen besonderen Tag, um aufmerksam gemacht zu werden an meine Lieben zu denken. Nachdenkend wer meinte sich mit kleinen Geschenken die Freundschaft zu erhalten, schlief ich ein.

Ein Stunde später waren Mona Lisa und Fiete wach. Leise klapperte Geschirr in der Küche. Langsam ging ich in die Küche, erblickte erfreut einen gedeckten Frühstückstisch. Nichts war von meiner selbst gemachten Dekoration zu sehen. Bevor ich fragen konnte, enteilte meine Frau enteilte aus der Küche und machte im Wohnzimmer den Rechner an. Gemütlich genoss ich alleine meine Rundstücke. Die Ruhe wurde mit: „Ich weiß es“, von Fiete unterbrochen und mit: „Ja, war mir klar“, von meiner Mona kommentiert. In meiner Hamburger Art harkte ich nach: „Was ist denn los, hat hier einer was vergessen?“. Meine lieben Familienmitglieder kamen mit Papierrosen und Herzen in die Küche zurück und wünschten mir einen schönen Valentinstag. Mit einem gekonnten, „Oh, Danke schön“, nahm ich diese lieben, wohl in stundenlanger kreativer Kleinstarbeit hergestellten Präsente an. „Du glaubst doch nicht, das wir Valentinstag vergessen haben“, kam es von Fiete. Wie gesagt, ich brauche keinen Extratag im Jahr um daran erinnert zu werden, d jeder Sonntag was ganz besonders für mich ist….

Solange bis der nächste Teil kommt, etwas Spaß von meinem Kanal

Bis zum nächsten Mal, wünsche ich allen lieben Liebenden einen schönen Sonntag. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW

Erdi Gorch Fock

Die fünfte Jahreszeit am Niederrhein 2016


Wer hat gesagt:“…denn einmal nur ist Karneval, ist Karneval am Rhein ?“, nicht lange überlegen… soviel steht fest, es muß ein Jeck gewesen sein…der Willi Ostermann. Denn hier am Niederrhein ist immer Karneval, besser gesagt, es herrscht das ganze Jahr der Ausnahmezustand in allen möglichen Bereichen des täglichen Lebens. Anders kann ich es mir nicht erklären, daß sich gerade zur dieser Zeit so viele kleine Interessen Klübchen bilden, die einen gehen feiern, die anderen flüchten vor dem ganzen Trubel mit Helau und Kölle Alaaf und die ganz ‚Harten‘ gehen weiter zur Arbeit, als wenn nichts besonders wäre an diesen fünf Tagen zwischen Altweiber und Aschermittwoch. Wann immer es geht, wenn ich nicht arbeiten muß, mache ich frei. Vor vielen Jahren der Liebe und des Karnevals bin ich nach NRW gezogen.

– hierzu meine Geschichte https://erdigorchfock.com/2014/10/13/der-niederrheiner-kann-alles-erklaren/

Mehr durch Zufall wurde ich in die Stadt versetzt, wo Esel Orden bekommen, also, wo ein Karnevalsorden verliehen wird. Nun in meiner neuen kleinen Karnevalshochburg staune ich fast jeden Tag, was sich hier so alles tagtäglich abspielt. Wieder mittendrin…Es war einmal…

zur Karnevalszeit im Jahre 2015 in einer kleinen Stadt am Niederrhein. Die hiesigen Karnevalsjecken bereiteten sich auf ‚Altweiber‘ vor. Bei mir auf der Arbeit kam keine richtige Stimmung auf. Zu spät hatte ich mir überlegt arbeitsfrei zu nehmen. Es wurde langsam 11:00 Uhr, ich nahm mir die Freiheit und drehte das Radio etwas lauter, um wenigstens in unserem Großraumbüro etwas Karnevalsmusik zu hören. Leider mußte ich es gleich leiser wieder drehen, da meine lieben Arbeitskollegen bei diesem Krach nicht konzentriert weiter arbeiten konnten. Meine Laune verfinsterte sich von Minute zu Minute mehr. Im Laufe der Jahre wurde uns immer mehr der Karneval von meinem Arbeitgeber vermiest, bis schließlich der freie Rosenmontag in NRW abgeschafft wurde. Es wurde 11:11 Uhr, mit einem „Helau und Kölle Alaaf“, mehr zu mir selbst sagend, setzte ich mir meine blaue Mütze, passend zu meinem Fischerhemd, auf. Der Höhepunkt des närrischen Treibens konnte beginnen. Meine Kollegen arbeiteten stur weiter vor sich hin. Unverständlich für mich, da ich es noch aus früheren Zeiten anders kannte. Da wurde sich kostümiert, unsere weiblichen Närrinnen auf der Arbeit gingen mit spitzer Scherze durch die Räume und schnitten die Krawattenspitzen Ihre männlichen Arbeitskollegen ab. Die Männer, die keinen Slips an hatten wurden die Schnürsenkel zerschnitten, ich erspare mir mal die Beschreibung was die Möhnen mit damals muffeligen Rollkragenträgern gemacht haben. Wie gesagt, es ist ein paar Jahre her, heute wird sein Tageswerk verrichtet, es lebe die Produktivität….Helau. In meiner Mittagspause kaufte ich mir einen Kalender für 2016, ich notierte mir später, als ich wieder auf der Arbeitsstätte angekommen war, die Karnevalstage des nächsten Jahres. So einen Tag wie diesen wollte ich nicht mehr erleben.

Nun haben wir 2016, ich hatte Glück und konnte an den tollen Tagen wie zu Altweiber und Rosenmontag Urlaub bekommen. Was hat sich alles in einem Jahr verändert, lasse ich mal die Politik außen vor, macht mir dieses Jahr das Wetter einen Strich durch meine schöne fünfte Jahreszeit. Wir erwarten Ruzica in NRW, einen Sturm mit Orkanboen. Die Städte Duisburg, Krefeld, Essen haben Ihre Rosenmontagszüge schon abgesagt, Düsseldorf überlegt noch, in Köln soll ‚de Zoch‘ stattfinden. Schweren Herzens stelle ich mich auf die Seite derer, denen die Sicherheit wichtiger ist. Ich werde nicht am Straßenzug in meiner Stadt mitmachen. Am Mittwoch wenn ich zur Arbeit komme, gehe ich in der Mittagspause wieder einen neuen Terminkalender für das nächste Jahr kaufen, damit ich mir meine tollen Tage in 2017 schon mal vormerken kann…Am Aschermittwoch ist alles vorbei… na wer hat das gesungen ?…Jupp Schmitz…aber den Karneval bekommt keiner mehr aus meinen Herzen…

Bis zum nächsten Mal, wünsche ich eine schöne Karnevalszeit. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW

Erdi Gorch Fock

Abschied ist auch immer wieder ein Neuanfang, wer schön mit stark verwechselt…


Pünktlich zu Jahresanfang, so Anfang Februar, miste ich alles aus was bei mir so rumliegt und sich angehäuft hat. Ganze Berge von Rufnummern, Adressen, Nachrichten werden dabei in meinem elektronischen Postfach durch stöbert, ganz zu schweigen von den Sachen, über die ich noch schreiben möchte oder in musikalischer Form präsentieren werde. Ohne mich ablenken zu lassen, kette ich mich geistig an meinen Schreibtisch fest. Zwar nicht so plastisch wie Henry Miller, der sich am Anfang seines Schaffens in seinem Badezimmer verschanzte und in späteren deftigen Interviews nicht wissen wollte, welche Stadt der Arsch der Welt ist. Wo war ich… wieder mittendrin… mit dieser Ausgabe feiere ich mein kleines persönliches Jubiläum, zwei Jahre Kurzgeschichten von einem Exil lebenden Hamburger…also… Es war einmal…
ein regnerischer Tag am ersten Februartag. Leichtfüßig betrete ich das Badezimmer, als plötzlich ein dumpfer Knall aus dem Büro meinen Versuch stoppt mich äußerlich schön zu machen. Mit mulmigen Gefühl öffne ich das Bürozimmertür, um es sofort ganz leise wieder zu schließen. Wieder im Bad angekommen, verarbeitet mein Kopf die gesehenen Bilder des Schreckens. „Heute ist es soweit“, denke ich bei mir, „man ich will nicht aufräumen“. Mit einer Kanne Kaffee bewaffnet gehe ich mutig mein Büro zurück. Kladdezettel und andere lose Notizen liegen auf dem ganzen Fußboden verstreut herum. Vorsichtig erkämpfe ich mir einen Weg zur nächsten nahen Sitzgelegenheit. Als erstes schiebe ich die Kanne unter die Schreibtischplatte, ein sicherer Platz bis der Schreibtisch wieder frei ist und ich meine Kaffeetasse abstellen kann. Danach befreie ich den Schreibtischstuhl von fallenden Blättern. „Äh, Tasse, oh Mist habe ich in der Küche vergessen“, mit einem großen Schritt aus dem Büro trippelnd, schleiche ich leise runter und ergreife meinem Kaffeepott, als ich plötzlich Geräusche aus dem Büro wahrnehme. In Rekordgeschwindigkeit wieder im Büro stehend, ertappe ich meine Frau dabei, wie Sie die Fenster öffnet, um im selben Moment in einem Meer von herum fliegenden Papierschnitzeln zu stehen. Mit einem „Uups, Durchzug“ und einem ’seuten‘ auf meiner Wange sucht meine Göttergattin das weite, sprich das sichere Bad auf. Langsam in die Knie gehend, hebe ich die Notizblätter auf, dabei wird mein Kaffeepott am Tisch abgestellt. „Jedes Jahr wieder das selbe, immer muß irgendwas verheerendes passieren, bis ich aufräume“, kommt es mir unwillkürlich durch den Sinn. Wie von Zauberhand dirigiert finden dabei die gelesenen Zettel selber den Weg in den Papierkorb, mittlerweile ist auch mein Notebook betriebsbereit, zielsicher steuere ich mein E-Mailprogramm an. Nach meinem eigenen geheimen 3 Sekunden Rhythmus Takt, speichere, lösche, beantworte ich gleichzeitig swingend dutzende elektronische Briefe.
Meine Frau macht nun die Luken in Wohnzimmer und Küche auf. Einen leichten Luftzug im Büro spürend, will ich gerade lautstark meinen Unmut über diese leichtfertige Art des fraulichen Handelns kundtun und meine Stimme erheben, als Mona schon im Türrahmen, mit einer neu gefüllten Kaffeekanne nur für mich, steht. Mit einem prüfenden Blick erkennt Sie, daß hier noch eine Menge zu tun ist. Elegant abkurvend dreht Mona auf dem Absatz um und hinter läßt einen Hauch von ‚Fleur de Lis‘ im Zimmer. Schmunzelnd betrachte ich den stark gemachten Abgang meiner Frau, meine schlechten Sinne sind wie von selbst verflogen. Konzentriert mache ich weiter, bis nach einer Weile wieder Ordnung im meinem E-Mailpostfach herrscht. Wie viel Platz auf einmal im Büro ist. Endlich kann ich wieder meine Gedanken zu Papier bringen, ich schnappe mir meinen Block und notiere …starke Frauen… leicht gemacht…. Musik Clip von Helan … Geheimnisse unter dem Rosenzimmer… Diese Randnotizen sind nun die ersten die auf meinen Tisch flattern, im Geiste klopfe ich mir auf die Schulter, fertig mit dem lästigen aufräumen. Der Hunger fordert seinen Tribut.
Nach einem einverleibten Käserundstück schneide ich viele kleine Musikvideos zusammen, übertrage den neu fabrizierten Musikclip auf mein Benutzerkonto eines Musikplattform Anbieters. Nun googele ich mich in diversen sozialen Netzwerken durch, sammelte Infomaterial für neue Geschichten, dabei landen unzählige Kladdezettel auf dem Schreibtisch. Mit fertig geschrieben Sätzen, füllt sich mein Blog, spinne ich mir langsam meinen roten Faden zusammen. Diesmal wird es eine Geschichte die von starken Frauen handelt, die mit Ihren Reizen nicht geizten, somit in meinem Herzen einen ständigen Platz gefunden haben. Mir fallen viele großartige Frauen ein. Wenn ich nur an die schöne Kleopatra denke wird mir…, obwohl was weiß ich wirklich über die Königin von Ägypten ? Also nichts wissend und alles erklärend, passend zum Niederrhein, versuche ich mich an Margaretha Geertruida Zelle’s Biografie, merke daß Ihr Leben schwer in die heutige Zeit zu transportieren ist. Ebenso verzwickt komme ich mit Christine Keeler nicht weiter. Also halte ich mich an meine Musikclips mit schönen Sängerinnen und schnüffele ein wenig im Internet über Erykah Badu und Helan Abdullah nach. Zufrieden beende ich meine kurzen nieder geschriebenen Zeilen. Meine Mona Lisa liest diagonal meine gemachten Notizen auf den Schreibtisch, „Uui ich bin gespannt wir Du Profumo und Mata Hari verknüpfen willst, bleibe lieber bei Deinen Musikerinnen, hebe die politischen, sozialen Engagements der einzelnen Künstlerinnen mehr in den Vordergrund oder mache doch mal einen Ausflug in eine andere Ära, mehr Mediävistik Erdi und mehr Tiefgang. Da gibt es so viele starke weibliche Persönlichkeiten, schon mal was von Eleonore von Aquitanien gehört Schätzelein ?“, wirft meine Frau als kleinen Tipp ein. „Genau darüber wollte ich gerade schreiben, aber erst stelle ich noch ein Clip von Norma Jean Baker und Eva Mendes ein, dann werde ich mich mit den wirklich starken Frauen der Geschichte beschäftigen“, Mona Lisa durch schaut meine Ablenkungsversuche sofort. Mit gekonnten Schwung und einem viel sagenen „Püh“verschwindet Sie, nun ahne ich, das ich irgendwo falsch abgebogen bin, das ich diesmal stark mit schön verwechselt habe. Naja, ist nicht so schlimm oder …

Bis zum nächsten Teil, etwas Spaß von meinem Kanal

Bis zum nächsten Mal, wünsche ich ein schönen Start in die Woche. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW
Erdi Gorch Fock

John Glossi, die unbekannte Schöne und das Geheimnis der Süderelbe……Teil V


Nachdem die Wagen abgestellt waren, merkte John Glossi, daß er die Hausschlüssel beim überstürzten Aufbruch in seinem Container vergessen hatte. Es blieb Ihm nicht anders übrig als den Notschlüssel zu holen. Zu dumm, daß die Polizei gerade jetzt damit beschäftigt war das Haus von Walter Janz zu untersuchen. „Die werden nichts finden, stimmt’s ?“, flüsterte leise Luana John zu. Mit einen ratlosen Gesichtsausdruck blickte Glossi zur Süderelbe und zog die Schultern als Antwort hoch. „Was wollen we doing ?“, kam es von Kia, die nun an der rechten Seite von John stand.

In diesem Moment bog Sven Matke mit seinem Taxi auf das Grundstück ein. „Wir müssen mit Sven sprechen und in das Haus kommen, also Kia ziehe mal Deine Kurven straff und versuche die Aufmerksamkeit auf Dich zu lenken“, instruierte leise sprechend John die beiden Lady’s. Damit drehte er sich zu Luana, die sich bereit willig in John’s gestellter Armschlaufe ein hakte, nach wenigen gemeinsamen Schritten standen sie bei Sven. „Wieso kann ich not parking here, Officer can you helfen mir?“, mit weit fuchtelnden Händen lieferte Kiara die geplante Ablenkung. Zwei Polizeibeamte kamen auf Sie zu und versuchten heraus zu finden was Kia wollte. Nach einer kurzen Unterredung mit Sven, stieg Luana ins Taxi und fuhr weg. Gerade noch rechtzeitig, dachte John, als er in diesem Moment von hinten angesprochen wurde: „John wer ist die unbekannte Schöne, die da gerade weg gefahren ist ?“.

Glossi drehte sich um und atmete einmal tief durch, er hatte keine Zeit sich was aus zu denken. Ansatzlos setzte er sein Gesicht zum Mienenspiel mit einem breiten Grinsen auf: „Eddi, Du hast mir gerade noch gefehlt, die schöne Unbekannte kenne ich nicht weiter, sie spazierte zufällig am Rüschkanal mit Ihrer Tochter, ich erzähle gleich weiter“, John zeigte auf Kiara, ohne abzuwarten was Eduard Otte machte, schalte er sich in das Gespräch von Kia und den beiden Polizisten ein: „Gibt es hier ein Problem ?“, „They don’t understand mich, i have tell…“ „Halt ein Kia“, unterbrach Glossi die hilflos wirkende Kiara, „nicht jeder versteht irisch-deutsch oder meine Herren ?“, Gedanken suchend dachte er sich schnell eine plausible Geschichte aus, erzählend in knappen Sätzen teilte er den Beamten mit, das Kiara gerne Aufnahmen von der Süderelbe machen wollte. Während dessen mischte sich Eddi ein: „Can I take a look in your car?“, „Si, no problemo“, kam es temperamtvoll von Kia. „Grazie Signora…“, „Si parla italiano ? È possibile chiamare me Kia“, „Can I have your last name, please ?“. Dabei zog Eddi die Flugtickets aus der im Wagen liegenden Sporttasche. „Oh, ja I’m Kiara…Brady, ist das nun alright ?“, „Ja, danke, Frau Brady“, kam es mit beruhigender Stimme von Eduard.

…„und Herr Otte, was sollen wir machen?“, fragte einer der Polizisten nach, „beide mitnehmen, bis alles geklärt ist ?“, „Nein, es ist alles geklärt, laßt John und Begleitung in sein Haus gehen“, klang es bestimmend von Eddi, „Wir werden abrücken, sagt den anderen Bescheid, daß sie endlich fertig werden sollen im Haus, überprüft noch mal die Markierungen am Fundort und hebt die Straßensperre auf“. Kopf nickend entfernten sich die Polizeibeamten. „Danke Eddi, komm mit rein und trinke eine Tasse Kaffee mit uns, was ist denn nun mit Walter passiert ?“

John’s Einladung nahm Eddi gerne an.Kia schaute John fragend an, er erwiderte den Blick und schmunzelte. Er ahnte das hier noch eine Menge Fragen zu beantworten waren. Sein Gehirn arbeitete wieder im beruflichen Stil eines privaten Schnüfflers. Wieso hatte Kia nicht den gleichen Nachnamen wie Ihre Mutter ? War sie schon verheiratet ? Wen ja, wo ist der Ehemann ? Er schätze Kia auf höchstens 20 Jahre. Leider konnte er keinen Blick auf die Flugtickets werfen. Hoffentlich hatte Sven Luana noch rechtzeitig abgesetzt und eine falsche Spur setzen können, denn Eddi Otte und sein Ermittlungsteam mußten beschäftigt werden, damit John die Zeit hatte, sich einen Überblick von den ganzen Vorkommnissen zu machen, bevor er überhaupt anfangen konnte zu schnüffeln. Was wußte Eduard Otte schon? Woran war Walter gestorben ? Die Kanne Kaffee war schnell fertig geworden. Nach alter Sitte des Hauses bekam jeder der beiden Gäste einen Pott Kaffee und John schlüpfte in die Rolle des Gastgebers. An leichte Konversation war an diesem frühen Nachmittag nicht mehr zu denken.

Eduard setzte seinen Becher auf dem Tisch ab und erzählte entspannt, was vorgefallen war: „Also, in den frühen Morgenstunden ging bei uns ein Anruf auf der Wache in Harburg ein. Eine treibende Wasserleiche am Holzsteg in der Süderelbe wurde gemeldet. Dabei fällt mir ein, daß ich vorhin den Taxifahrer erkannt habe, wartet mal…“, mit diesen Worten holte Eddi sein Handy heraus und tippte was ein, „Wo war ich…äh, ja, nach der Bestätigung vom ‚Michel 5/17‘ bin ich dann mit Betty…“, hier verharrte Eddi und tippte wieder was in sein Smartphone ein, „nun ja, die wird gleich kommen, soll ich weiter fortfahren ?…“ zustimmend nickend tippte Kia an Ihre Tasse, leicht grienend, kam Eddi zur Sache.“…Jo, so’n Hieb könnt wi allen hebben John, ick heb Fierabend“, John klappte den Seitenteil des Sessels auf und holte eine Flasche Doornkaat raus, „und Ihr habt Euch erst heute kennengelernt ?“, fragte vorsichtig Eddi nach, „naja, nicht so wichtig, äh, ja, wie wir an die Fundstelle kamen, war Walter Janz tot, der Gerichtsmediziner vor Ort konnte nicht klar sagen, ob Suizid, Unfall oder…“ es klingelte an der Tür. Glossi machte auf, vor Ihm stand Bettina Matke. „Na min Schieter, ick bin mol do, wo is’n Eddi ?“. „Betty komm rin in de goode Stuuv“, freute sich John. „Nee, bin noch im Dienst, wo ist der Alte ?“, kam die Antwort mit einem aufgedrückten seuten zurück, „Hier bin ich, na dann fahr mich mal nach Harburg zurück“, sagte Eduard Otte, „Tschüss min seuten Kia, büst jo een feinen Feger, un ümmer scheun bi John blieven, is dat klor?“, mit Glossi’s bejahenden Geste und einen Tschüss von Kia verließ Eddi die beiden, „und das selbe geht für die Mutter John, haben wir uns verstanden ?“, fügte Betty hinzu. „Allens sutje Betty, ich werde mich darum kümmern“, beteuerte John noch mal.

“Was machen wir jetzt ?“, fragte Luana Sven. Sven schaute in den Rückspiegel und bemerkte wie Eduard Otte gerade auf das Grundstück von Walter Janz zu ging, mit leicht durch drehenden Reifen bog das Taxi in den Neß ein, Sven versuchte alles auf einmal, fahren, im Handschuhfach nach einen Fahrplan greifen, gleichzeitig bei der Taxizentrale die neue Fahrt nach Finkenwerder Landungsbrücke anmelden. Er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen: “Na, ist doch klar, Du machst eine kleine Hafenrundfahrt, ich darf doch Du sagen oder?“, nachdem kein Widerspruch kam, erklärte Sven Matke, wie Luana von Finkenwerder Landungsbrücke über Teufelsbrück, nach St.Pauli mit dem 39′ er Bus fahren müßte, dann sollte Sie in St. Pauli umsteigen und mit der U3 weiterfahren Richtung St.Pauli Landungsbrücken. An den Pontons mit der Fähre wieder zurück nach Finkenwerder und von da aus mit dem 251′ er Bus weiter bis zur Haltestelle Nordmeerstraße. Dann die Straße hoch, in diesem Moment passierten sie Cafe Bauer. „Hier gehst Du nachher rein“. „Scusa Sven, sonst weiter nichts?“ Luana schaute in den Fahrplan und wiederholte alle Haltestellen, Sven hörte aufmerksam zu und nickte jeden einzelnen Punkt ab. Sie hatten Finkenwerder Landungsbrücke erreicht, Sven verabsiedete sich von Luana: „Doch eins noch, aber das erzähle ich Dir, wenn Du in Cafe Bauer angekommen, nun flotti Galoppi“. Luana Branduardi grinste, stieg aus und erreichte die Fähre nach Teufelsbrück gerade noch. Sven meldete sich bei der Taxizentrale ab. Gemütlich fuhr er nach Cafe Bauer.

…Bettina Matke’s Smartphone klingelte. Eine Nachricht von Eduard Otte. Er wollte das Sie in der Taxizentrale nachfrage welches Taxi von der Süderelbe eine Fuhre angenommen hatte und wohin es gehen sollte. „Das ist wieder typisch Eddi“, dachte Bettina, immer muß ich laufen und machen, es klingelte nochmal, wieder war es Eduard mit folgender Nachricht: “Schicke einen Wagen an die St.Pauli Landungsbrücken, die sollen die Fähre aus Finkenwerder kommend abfangen und nach einer Frau Anfang – Mitte 40, schwarzer Mantel, großer krempiger Hut aus schau halten“. Bettina legte sich ins Zeug und veranlasste alles nötige, so wir Ihr Chef es wollte. Von der Taxizentrale erfuhr Sie das Ihr Vater nach Finkenwerder Landungsbrücke gefahren war und jetzt Feierabend hatte.

Mit Blick auf die Uhr, konnte sich Betty vorstellen, wo sie jetzt hinfahren könnte um weiter zu ermitteln. Ein paar Minuten später war Sie im Cafe Bauer. Sven saß am Tresen und unterhielt sich mit Suzi. Ein paar Gäste sahen zur Tür als Bettina Mattke herein kam, mit einem liebevollen Pfiff wurde Sie begrüßt, aus einer anderen Ecke kam leise “Achtung Polente“. Betty grüßte herzlich, sie kannte alle Anwesenden. Ihr Vater drehte sich mit einem „Hallo“ um. Suzi lächelte über den Tresen und fragte forsch: „Was darf es sein ?“. „Gib mal ein Astra und ’nen Pott Kaffee Suzi, bin noch im Dienst“, damit nahm Sie Platz bei Sven Matke. „Na was ist Betty“ begrüßte Sven seine Tochter.“Du kannst mir von der schönen Fahrt mit Frau erzählen Papa“. „Oh, ha“, begann Sven, „aber nichts Mama erzählen“, Betty’s Augen wurde zur Seeschlitzen, „sicherlich meinst Du die Dame von der Süderelbe?“, „Ja Papa nun mol een büschen fix“, mahnte Betty Ihren Vater. „Ach ich bin an der Süderelbe vorbei gekommen in Höhe von Walter Janz Haus, als ich durch eine Straßensperre nicht mehr weiterfahren konnte, wollte ich meine Taxe auf seinem Grundstück abstellen, um zu sehen was passiert ist. Da traf ich John Glossi und diese klasse aussehende Dame, die in die Stadt wollte. Also, bin ich losgefahren nach Landungsbrücke und nun sitze ich mit 20€ Trinkgeld in der Tasche hier und habe Feierabend, mehr war nicht, Verhör beendet Süße ?“, mit diesem Schlussworten setze Sven die Flasche an. Bettina Matke war zufrieden, mit einem gehauchten Seuten, stand Sie auf und machte sich auf dem Weg zu Eduard Otte. Unterwegs erfuhr sie, daß die beschriebene Frau nicht ausfindig gemacht werden konnte. Sie bedanke sich für die Mithilfe der Polizeibeamten vor Ort an den St. Landungsbrücken und erklärte den Einsatz für beendet. Nun klingelte sie bei Walter Janz Haus an.

Fortsetzend folgt…..

Bis zum nächsten Mal, wünsche ich einen schönen Sonntag. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW

Erdi Gorch Fock

John Glossi, die unbekannte Schöne und das Geheimnis der Süderelbe……Teil IV


Mit Kreuzschmerzen leicht zerknittert vom gestrigen Abend wachte John auf seinem knarrenden Schlafsofa auf. Übellaunig kurbelte er die Jalousien hoch und blickte nach draußen. Sein VW Pritschenwagen vor seinem Container stehend, war im Nebel kam zu erkennen. Schlurfend schleppte er sich zum Kohleofen, gerade noch rechtzeitig konnte er die letzte Glut neu entfachen, nachdem sein Wasserkocher eine Kanne Kaffee fertig gebraut hatte, wurde es langsam behaglicher im Container. Sein Handy zeigte 09:45 Uhr an, Ihm fiel der Termin ein, gerade noch rechtzeitig war er in seinem Bad, das eher an eine Nasszelle glich, fertig geworden. Zum Zähne putzen reiche es nicht mehr, da es an seiner Tür klingelte.

Good Morning Mr. Glossi, I’am Cia, oh, Entschuldigung, ich bin ja in Hamburg, do you speak english ? mein deutsch ist etwas verfroren, haben sie meine Notice bekommen ?“ Die schnell gesprochen Sätze der hübschen Lady prasselten nur so auf Glossi ein. Zu viele Informationen auf einmal, John’s Gesicht mußte erst mal aufklaren. „Halt, speak slower please, come in, nehmen Sie Platz und dann noch mal langsam von vorne“ kam es von John. Mit einer einladenden Handbewegung zeige er auf den geschäftlichen Teil seiner Räume. Eintretend und leicht verdutzt schaute sich Cia um. Der Container sah nicht sehr Vertrauen erweckend aus. War das der richtige Mann den sie suchte ? Was hatte sich Ihre Mutter nur dabei gedacht, daß sie hier her kommen sollte. Aber nun wollte sie das Beste daraus machen, kramend in einer Gucci Handtasche, fingerte sie Nationali Filtro hervor, sie verschluckte sich beim ersten Zug an der Zigarette, räusperte sich „Mister Glossi, ich habe hier eine Zahlenkombination mit der ich nichts anfangen kann“, damit reichte sie John einen Zettel. Es standen die Koordinaten 52°15’20.0″N 6°20’04.0″W darauf, „Segeln Sie Frau …“ weiter kam Glossi nicht, denn mit einem schnellen „Nennen Sie mich Cia“ unterbrach sie Ihn. Ein klingeln störte die aufkommende Konversation. Hastig griff Cia in Ihrer Tasche zog Ihr Smartphone heraus, begann übergangslos das Telefonat zu führen.„Momento, …Si,…non capisco…Mom, wait a moment, i can explain you ….“ John wollte bei diesem Gespräch nicht stören, er trat vor die Tür, ebenfalls zückte er sein Handy und wählte die Nummer von Walter an, dabei bemerkte er einen kleinen roten italienischen Flitzer, der parkend an seinem Container stand. Mit einem „Oh was haben wir denn hier schönes“, steuerte Glossi langsam neugierig auf den mit Verdeck zugeklappten Alfa Romeo Spider zu. Da Walter Janz nicht zu erreichen war, beende er die Verbindung, Dank seiner geschulten Beobachtungsgabe filterte er alle Details aus dem Wagen inneren heraus, die von außen stehend durch die verdunkelten Autofenster zu sehen waren. John schätzte den Wagen auf 75.000 €, ein unbekanntes Kennzeichen aus Italien mit den Initialen CT, im Innenraum befand sich eine halb offene Sporttasche mit Schwimmflossen, ein Glasflacon von Bronnley ‚Sweet Pea‘ und ein Flugticket der Air Lingus waren gut zu erkennen, „Hier ist nichts stimmig, di Deern da drinnen spielt falsch“, bemerkte er zu sich selber. Cia öffnete seine Containertür. „Excuse me, my Mom kommt gleich…“ wieder konnte Sie Ihren Satz nicht beenden, da in diesem Moment ein Taxi in die Sackstraße einfuhr und direkt mit der Beifahrerseite vor John’s Füßen hielt. Nickend begrüßte Glossi Sven Matke, einen Aushilfstaxifahrer, der sich mit kleinen Einsätzen seine Pension aufbesserte. – in Finkenwerder kennt jeder jeden, hierzu meine Geschichte – https://erdigorchfock.com/2015/08/16/cher-und-die-verschwundenen-mini-lenkraeder-teil-iii/ – Hilfsbereit öffnete John die Beifahrertür, ein wohl vertrauter Duft von Chanel kam Ihm entgegen. „Grazie, mein Name ist Luana Branduardi, meine Tochter Kiara haben sie schon kennen gelernt ? Wissen Sie sie um was es geht ? Ah, da steht ja mein Wagen, warum hast Du nicht gewartet Kiara….?“ John mußte lächeln, ganz klar waren diese beiden Ladys miteinander verwandt. Mit einem sportlich Beinschwung stieg Luana Branduardi aus dem Sven’s Kutsche, Ihr dunkler Mantel, der breit krempige Borsalino Hut, die schwarze Sonnenbrille passten nicht wirklich ins diesige Nebelwetter auf Finkenwerder, aber ohne Zweifel diese Dame hatte Klasse. Sven riskierte noch einen abschließenden Blick auf die beiden hübschen Damen, sah dann zu John rüber, „Ich fahr dann wieder, wir sehen uns später bei Suzi“, „Allens klor, fahr vorher bei Walter vorbei, vielleicht kannst Du helfen, sage Ihm die Little John steht am Köhlfleet“ mit diesen Sätzen verabschiede sich John. Luana war schon fast am Container angekommen bevor Glossi sie wieder einholen konnte. Gemeinsam nahmen die drei Ihre Plätze drinnen am Bürotisch ein. „Na dann mal Butter bei die Fische, wieso kommen Sie in meine Detektei, gleichzeitig schenkte er seinen beiden Gästen Kaffee in die bereit gestellten Tassen ein. „Warum wir hier sind ?“, Kiara legte mit Ihren irisch – deutsch eingefärbten Wortsilben los. Sie erzählte von Fotos Ihres verstorbenen Opa Giorgio, die die beiden bei Aufräumarbeiten im Haus in Cork gefunden hatten. Während dessen legte Luana ein Fotoalbum auf den Tisch, John blätterte darin und hörte weiter zu, die Bilder zeigten seinen Vater Edgar mit Walter, ein jungen schwarz haarigen Mann, vermutlich Giorgio Branduardi, ein paar Matrosen, Fischkutter mit den Seezeichen aus HF, C und FH. Ruhig tippte John auf einzelne Bilder, „Wo sind diese Bilder aufgenommen wurden ?“ Leise flüstertend beantwortete Luana „In Catania, Sicilia auf unseren Anwesen am Simeto“, ein Lächeln huschte dabei über Ihr Gesicht. Glossi ahnte, das diese Geschichte noch etwas dauern würde, mit sicherem Griff in die Tischschublade holte er eine Flasche Doornkaat heraus und schüttete sich einen Schluck in seinen Kaffee. Luana stellte Ihre Tasse daneben und machte mit hinreißenden blinzelnden Augen klar, daß sie auch einen Hieb ab haben wollte. Kia bemerkte diese stille Charade und tippte an Ihren Kaffee Pott. Endlich wurde es interessanter, John hörte Kia genau zu und erfuhr, das Luana in Cork irische Geschichte und Mythen studiert hatte, daß diese schulische Familientradition mit Kia in Cork fortgesetzt wurde, wo als erstes, nach seiner Zeit als Bauschlosser in Hamburg, Giorgio seine Ausbildung zum Schiffsingenieur absolviert hatte. Das Anwesen auf Sizilien war der allgemeine Sommerwohnsitz der Familie Branduardi. Nun setze Luana den Endpunkt in der Erzählung, im fast fehlerfreien deutsch fragte Sie kurz und knapp nach den Finkenwerder Caramella’s, die nach Ihrer Meinung an der Süderelbe zu finden sein. Kia übergab Ihrer Mutter die Gucci Handtasche, die nun wieder den richtigen Besitzer hatte. Eine weitere Koordinate von Luana kommend lag nun auf dem Tisch 53°31’42.4″N 9°49’40.0″E

Ich soll helfen die Finkenwerder Bontjes zu finden?“, Schluss folgerte John, „da brauche ich selbst Hilfe von…“ das Funkgerät machte sich quiekend bemerkbar: „John bist Du da, geh ran“, Glossi erkannte die Stimme von Sven Matke, „Hier Rüschi eins hört, was ist los ?“ meldete sich John. „Walter ist nicht mehr, komm sofort an die Süderelbe“ antwortete Sven mit ruhiger fester Stimme, die Verbindung brach ab.

Das war ein Schock für John, er drehte sich um und sah Kia und Luana lange an. „Ich nehme Euren Auftrag an, wenn Ihr es noch möchtet, es kann schwierig und rau werden meine Seuten. Nichts für zart besaitete Geschöpfte, ich weiß auch nicht was ich heraus finden werde. Ich kann verstehen, wenn Ihr nicht weiter machen möchtet, eins vorab, Spesen und Getränke gehen extra“ machte John seinen Standpunkt klar. „Wir sind bis zum Ende dabei, ist das claro amico ?stellte Luana fordernd fest. John nickte, der neue Auftrag von John Glossi / Branduardi wurde mit einem Handschlag besiegelt. Gemeinsam mit Pritschenwagen und Alfa machten sie sich auf den Weg Richtung Süderelbe. An der Westerweide wurde Glossi und seine Begleitung an der errichteten Polizeisperre durch gelassen. John parkte auf Walter’s Grundstück. Ein nasser durchdringender Wind zog Elbe einwärts herauf…… Fortsetzung folgt…..

Wie es weitergeht ? Zum Zeitvertreib etwas von meinem Kanal…

Bis zum nächsten Mal, wünsche ich schöne Feiertage. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW

Erdi Gorch Fock

 

John Glossi, die unbekannte Schöne und das Geheimnis der Süderelbe……Teil III


Ein herrlicher Sommertag an der Süderelbe, so um 1961 stand in Adi Balbers Haus eine Gartenparty an. So was war immer eine gelungene Abwechslung in Finkenwerder, mit befreundeten Werftbesitzern wie Arne Olker und Carsten Külln herum sitzen, beide gleichzeitig auch direkte Konkurrenten von Balbers, dazu noch Nachbarn, ortsansässige Zulieferer einladen, mal die Sorgen und die harte Arbeit ruhen zu lassen. Adi legte viel Wert auf intakte geschäftliche Beziehungen, ein Nachmittag mit „dale apen in sien lütten Huus“ war angesagt. Macher und Arbeiter saßen gemeinsam unter einem Dach, ein bunter Haufen von Leuten aus Altenwerder, Finkenwerder, keiner blieb vor der Tür stehen. Selbst Paul Siter von der Este kam aus Neuenfelde mit seiner Truppe vorbei um zu feiern. Im Verlaufe des abends erschien mit Jan Friede, leicht verspätet der letzte Werftbesitzer aus dem Süderelbe Raum.

Er hatte einen speziellen Gast aus Fuhlsbüttel abgeholt. Fiete Buschmann war mit seinem neuartigen Schiffsantrieb viel unterwegs. Fiete freute sich auf diese einmalige Gelegenheit, seinen Podantrieb vorzustellen. Der gesamte Schiffsbau in Norddeutschland befand sich im Umbruch, es wurden immer mehr Stahlschiffe gebaut und diese Entwicklung machte auch nicht vor den heimischen Fischkuttern in Finkenwerder halt. Die anwesenden Werftbetreiber verzogen sich, anführt von Adi, in die gute Stube, lauschten gespannt dem Vortrag von Fiete. Schnell erkannte Jan Friede und Carsten Külln die Möglichkeiten, die sich den kleinen Werften boten. So neigte sich ein interessanter Abend dem Ende zu, klönend wurden noch etliche Bierchen getrunken, jeder freute sich auf gemeinsame gute Geschäfte.

Die letzten Gäste verabschiedeten sich mit einem Hol jo stief , winkten den feinen Herren zu und sahen, wie Adi, Paul und Jan Skat spielten. „De grandessigen Dassels woren begäng an grooten Disch“. An diesem Abend wurden „in kleinen Gruppen“ die Anteile am gemeinsamen Projekt ‚Schleppdampfer mit Podantrieb‘ an der Süderelbe ausgespielt. Paul hatte Glück und gewann das Recht den Schlepper in Neuenfelde zu bauen, Adi ramschte sich die Anteile für den Einbau des Motors zusammen. Am frühen Morgen stand Jan als Verlierer fest, nun hatte er für die Forschung und Fertigstellung zu sorgen. Die anderen Moker’s bekamen wichtige Nebenarbeiten ab. Die kommenden Zeiten zeigten, wie es mit der HF Fischkutter Fangflotte weiter gehen sollte. Arne Olker brachte Fiete Buschmann wieder zum Flughafen. Wenn alles nach Plan verlief, würden sie sich alle wieder im Sommer 1962 zum Stapellauf des ersten Schiffes wiedersehen.

Ein paar Tage später schritten Edgar Glossi und Walter Janz die Uferböschungen an der Süderelbe ab. Mit ein paar Holzstäben prüfen sie wie tief die Elbe an den verschieden Uferstellen war. Von den Reusen am Storchennest bis zur Ausfahrt in den Hauptarm der Elbe waren auf knapp 400 Metern drei Werften verteilt. Am Ende der Süderelbe ankommen trafen sie auf Giorgio Branduardi, der sich mit Besenstiel und krumm gebogenen Nagel bewaffnet daran versuchte sich sein Mittagsessen zu angeln. „Buongiorno mi amici“, kam es von Giorgio, „Wat hett he seggt?“ kam es von Walter rüber, Salve mio amico“ kam es von Edgar heraus. „Na dann man to“, erwiderte Walter ohne weiter auf die Kommentare der beiden einzugehen. Man kannte sich schon eine Weile und neckte sich gerne. Branduardi hatte in den frühen Morgenstunden die Slipanlage samt Gelände von Arne Olker neu vermessen.

Er berichte seinen Freunden, daß noch viel Arbeit auf sie zu kommen würde, bis die Bautenzüge an den Seilanlagen zum heben und senken in der Länge an das Gewicht der Stahlschiffe abgestimmt waren. „Die Helling ist nicht das Problem, der Helgenbock, der Holzschlitten, die Rampen müssten verlängert und die Unterbahnen alle verstärkt werden. Wie sieht es mit der Böschung aus ?“ Neugierig schaute Giorgio in die Runde. „Allens klor“, machte sich Walter Luft, „die ganze Uferseite muß mit Stahlträgern geflechtet werden, dagegen war der Bau der Abdeichung des Ijsselmeer ein Klacks, würde mein alter Herr sagen“. In diesem Moment schwammen einzelne Holzlatten an Ihnen vorbei. Walter kam aus dem schmunzeln nicht mehr heraus, hatte Edgar doch behauptet, das die tatsächliche Versandung der Süderelbe nur ein Gerücht sei und ein paar eingerammte Stahlhaken im Uferboden ausreichen würden um sicher die Stahlschiffe ins Wasser zu lassen. „Ich muß mal darüber nach denken“, meldete sich Giorgio wieder zu Wort: „Wie wäre es, wenn wir die Unterbahnen länger ins Wasser lassen und mit flut baren Containern justieren?“ „Meinst Du mit Pallen ? Wie im Trockendock 17 ?“ mischte sich Egdar ein: „Das klingt genauso banal wie der hohle Balkenkiel bei den Dampfern, womit wir unsere Bontjes transportieren. Wir müssen uns mit den anderen aus Fanø und Rosslare unterhalten, damit wir die Zeichen passend haben. Hoffentlich klappt es und wir bauen wieder Typen gleiche Fischkutter“, resümierte Walter.

Heute wollte kein Fisch mehr anbeißen, man trennte sich und informierte seine Auftraggeber. Hoffentlich fiel Jan Friede was zu den ersten Antriebszeichnungen von Fiete Buschmann ein, was noch wichtiger war, wo sollte man nun die Diamanten platzieren ?

                                        Bis der nächste Teil kommt, etwas Spaß von meinem Kanal

Bis zum nächsten Mal, wünsche ich einen schönen Sonntag. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW

Erdi Gorch Fock