Ein Jahr später im „Herbst meines Lebens“/One year later in „Autumn of my life“


Für mich ist es das Jahr eins nachdem ich in den Ruhestand gewechselt bin. Etwas zu früh um ein Fazit zu ziehen ? vielleicht oder vielleicht auch nicht. Was habe ich mir vorgestellt, vorgenommen und was ist noch nicht oder nur zum Teil von meinen eigenen Erwartungen tatsächlich eingetroffen? … wieder mittendrin, viel Spaß beim lesen.

Seit Herr Glossi 1980 bei der Deutschen Bundespost im Fernmeldeamt angefangen hatte zu arbeiten, stand seine Pension fest. Alles war schön schwarz auf weiß nachzulesen, es sollten 75 Prozent seines letzten Lohnes (Bezügezettels) sein, wenn er das 65 Lebensjahr erreichen würde. Vorausgesetzt er schaffte die Beamtenlaufbahn als Bundesbeamter und bei bester Gesundheit, dann wäre mit etwas Glück ein schöner und einfacher Lebensabend sicher gewesen. Ruhig und gelassen rechnete Glossi damals von seinen erdienten 1000 Mark ein viertel ab, also blieben im Alter noch 750 übrig. Dies sollte reichen um sich alles leisten zu können. Doch im Laufe der Jahre wurden die Pensionsansprüche geändert und plötzlich es gab nur noch 71 Prozent Pension. Glossi rechnete jetzt mit künftigen 710 Mark. Wieder ein paar Jahre später änderte sich das Pensionsalter, es wurde auf 67 Jahre angehoben. Gleichzeitig wurde rigoros gesetzlich eingeschrieben, daß wer als Bundesbeamter früher gehen wollte, so mit 55 Jahren, mit weiteren Abschlägen seiner Pension rechnen kann.

Soweit bis hierhin, Edgar Glossi kam ins Grübeln. „Wie soll ich nun im Alter zurecht kommen? Kann ich gegen all diese Änderungen im Pensionssystem noch irgendwas machen?“ Wie Edgar es auch drehte, immer wieder war seine eigene Antwort nein, er war hoffnungslos unterlegen und der Fürsorge des Staates völlig ausgeliefert. Langsam wurden per Gesetz angehäufte gesicherte Pensionsansprüche ab den 90 Jahren des vorherigen Jahrhunderts gedrosselt, vermindert und Sonderzahlungen gestrichen. Er konnte es in etlichen Bundesbeamtengesetzen nachlesen, am Beispiel „Alimentation vom Staat an seine Beamten“.

Alles wird alimentiert, kein Beamter kann sich gegen geltende oder künftige Pensionsbestimmungen wehren, er ist abhängig von seinem Dienstherrn solange er lebt. Edgar entschied sich für die Pensionsregelung, die für Bundesbeamte im Jahre 2018 eingeführt wurden. Als treuer Diener des Staates wechselte er mit 55 Jahren in den Ruhestand.

2019, ein Jahr später stellt Edgar fest, daß er alles richtig gemacht hat. Er ist nicht Reich geworden und wird es auch nicht mehr werden. Dafür kann Herr Glossi nun aufstehen und schlafen gehen wann er will, muß sich nicht mehr an Schicht- und Dienstpläne halten, keinen Dienst mehr am Wochenende oder zu ungünstigen Zeiten machen. Allein diese wenige Punkte machen für ihn das Leben „lebenswert“.

Zum Schluß sein Resümee. „Wenn ich noch 12 Jahre weiter gearbeitet hätte, wären es vielleicht 60 Euro netto mehr geworden oder auch nicht, wer weiß wann mein Dienstherr wieder Lust hat ein Gesetz zu reformieren?“.

Mit einem „Endlich frei und pensioniert, das ist alles was zählt“, blickt er vorausschauend auf kommende Pensionärswellen und stellt dabei fest, daß es nicht besser werden wird. Die zukünftigen Pensionen fallen geringer aus, wenn es wie demnächst geplant, angepasst am Rentensystem Niveau nur noch 48 Prozent Pension gibt und die Beamten erst mit 70 Jahren gehen dürfen und nicht vorher. Mit sich im reinen steht für ihn fest „Min lütten Schieter allens sööt mogt“.

Bis zum nächsten Mal, immer schön gesund, munter un wuchtig blieven.

Erdi Gorch Fock

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Darf Mann oder Frau heute gegen was sein und es kund tun ?


Willkommen in der ach so heilen Welt von Germania, hier ist alles Ordnung oder ? Jeder hat die Freiheit zu denken und zu glauben was er möchte. Würde sich hieran einer vergreifen, verstößt Er oder Sie gegen Grundrechte der eigenen Persönlichkeitsentfaltung, nachdem wir in Germania leben. Na gemerkt, hier finden wir in einem Satz alles wieder, was wir in einer Demokratie brauchen und schützen wollen. Der Punkt an der Sache ( der Casus knacksus ) und gleichzeitige Frage ist doch „Leben wir auch danach?“ Wie sicher sind wir im Umgang mit den Artikeln des Grundgesetzes ?, prüfen wir doch mal wie viel wir oder besser gesagt mein alter Ego Herr Glossi darüber wissen und danach handeln. Den für Ihn geltenWürde und Entfaltung meiner Persönlichkeit sind für alle gleich, ich habe die Freiheit zu Glauben und bekenne alles, soweit ich mich in Wort, Schrift oder Bild dazu äußere. Ehe meine Familie schaden davon trägt, meine besondere Aufsicht sollte Schule machen, dazu versammele ich mich ohne Anmeldung oder Erlaubnis fragend in Gruppen Gleichgesinnter, selten diskutiere ich über das Brief, Post und Fernmeldegeheimnis. – diese 10 Artikel, es sind gesetzlzliche Grundwerte, keine Prinzipien. Was macht er, wenn wir mit der Politik oder mit gemachten Freihandelsabkommen vom Staate nicht zu Frieden sind. Welche Möglichkeit „des Nein sagen“ hat Herr Glossi dann ?… oh wieder mittendrin…..Es war einmal…

Noch bevor Herr Glossi in sein heimeliges Zuhause eintreten konnte erwarte Ihn sein Sohn vor der Tür stehend: „Papa hast Du mal etwas Taxigeld für mich?“, wollte Fiete von seinem Erzeuger wissen, Ansatzlos fuhr sein Sohn fort: „Du weißt doch, daß wir nach dem Training noch ImHouse Pentry die Meisterschaft feiern wollen mit den anderen und dann verpasse ich den letzten Bus und kann nicht nach Hause kommen“. Der irrationale Verstand des Vaters setzte ein, seine messerscharfe Analyse zeigte Ihm, daß er gnadenlos über den Tisch gezogen werden sollte. Fast belustigend spielte er den strengen Vater, frei nach dem Motto ‚Du mich auch‘, freute er sich auf ein interessantes Gespräch mit seinen Sohn. Er wußte, daß er in den nächsten 10 Minuten um 20 Euro erleichtert werden sollte. Was würde Ihn dieses Gesamtpaket T axigeld, T raining I mhouse P entry kosten ? Mit einer väterlichen List versuchte Edwin das einzig richtige in dieser Situation, hier mußte ein Informationsdefizit aus seinem Sohn heraus geholt werden. „Welchen Spielraum habe ich ? und wenn ich schon 10 € in Deinen Spaß investiere, was fällt für mich dabei ab? In wie weit bist Du gewillt mir entgegen zu kommen? Lasse uns ehrlich und frei handeln, also was brauchst Du?“, mit dieser Antwort zog er seinen Sohn von der häuslichen Ausfahrt wieder in den Flur herein, dabei legte er seinen Mantel ab, begrüßte mit einer herzlichen Umarmung seine Frau Mona Lisa, die mit einem Augenzwinkern Edwin zu verstehen gab, es dem Haussprössling nicht all zu schwer zu machen. Der Sohn kannte diese Methode seines Vaters auf Zeit zu spielen, er mußte schnell handeln, sonst würde es wieder eine Endlosdiskussion geben. Fiete war ein Meister darin wenn es darum ging mit dem Vater zu handeln und ein gegenseitiges Abkommen des Vertrauens abzuschließen. „Also Papa“, weiter kam der Sohn nicht, denn geschickt stellte der alte Senior mit der Tatsache: „Sind die Schularbeiten fertig und um 22:00 Uhr bist Du wieder hier“, klar und deutlich seine elterliche Fürsorgepflicht an erster Stelle dar, somit auch einen immer wiederkehrenden Punkt, als standardisierende Elternregel auf, der nun unumstößlich im Küchenraum umher schwirrte. Unbeirrt kümmernd, verfolgte der junge Glossi, Weltmeister im „Ich lauf weg und komme bald wieder“, seinen Ausgehplan. „Papa ich bestelle mir nachher mit den anderen ein Sammeltaxi, dann spare ich Geld, bin so um 04:00 Uhr morgens wieder zu Hause, kontrolliere meine Schularbeiten am Sonntag nochmal und mache mit Dir eine Runde was Du willst oder fahre mit Dir zur Eisdiele am Sonntag, dann können wir etwas Freizeit verbringen und Minigolf spielen“.

Die Karten lagen nun offen auf dem Tisch, Edwin hatte alle Informationen die er brauchte, seine Augen wurden zur Sehschlitzen, ruhig schaute er zu Fiete rüber, hörte seine Mona Lisa aus dem Wohnzimmer kommend, die mit einer bejahenden Geste: „Minigolf, da komme ich mit“, einen Schlußstrich unter dieses Männergespräch setzte wollte und dabei Ihren Sohn sanft zur Tür manövrierte. Nun konnte Herr Glossi nicht anders, mit einem anerkennenden nicken wurde folgendes festgehalten: „Fiete, für 30 Euro kannst Du mit einem normalen Taxi nach Hause fahren, zeitunabhängig und pünktlich bist Du um 01:00 Uhr zu Hause, haben wir uns verstanden ? Fiete‘ s breites grinsen war Antwort genug… Der Sonntag morgen war um 02:00 Uhr für Fiete zu Ende, nach dem Erdbeereis um 10:00 Uhr ging die interne Minigolfmeisterschaft an Mona Lisa…

Abschließend möchte ich noch hinzu fügen, daß wir in Germania ein Recht haben unsere Meinung frei zu sagen. Der Weg vom Volksbegehren bis zum Volksentscheid ist nicht so kompliziert, wie es sich anhört, durch aus machbar. Wenn genügend Unterschriften zusammen kommen, am Beispiel, wir unser Nein zu einem freien Handelsabkommen artikuliert haben und die gesammelten Unterschriften dem Bundestag vorliegen, müssen die gewählten Volksvertreter dem nach gehen. Es sollten alle rechtlichen Schritte gemacht werden, damit unser Bürgerbegehren erhört und umgesetzt wird. Machen wir uns Gedanken und schauen öfter mal auf Brüssel, helfen wir der Europäischen Union und zeigen mit klaren Aussagen und Volksentscheiden dem Europäischen Parlament was wir / die lebenden Bürger in Europa wollen…

Solange bis der nächste Teil kommt, etwas Spaß von meinem Kanal

Bis zum nächsten Mal, wünsche ich eine schönen Sonntag. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW

Erdi Gorch Fock

Herr Glossi glaubt immer noch an den Osterhasen…


Endlich erstes langes Wochenende nach Karneval wieder frei haben, einfach herrlich. In den meisten Schulen werden Osterferien eingelegt. Ein letztes Verschnaufen bevor die grüßen Prüfungen anfangen. Wer kann macht einen Kurzurlaub und fährt in die Sonne oder besucht Verwandte. Herr Glossi bleibt zu Hause und versteckt im Auftrag des imaginären Osterhasen Kleinigkeiten für seine lieben. Es freut sich immer wieder wenn in der Nacht zum Sonntag…oh wieder mittendrin…also, es war einmal…

die Nacht vor dem Ostersonntag, Edgar Glossi hat in langer Vorbereitung alles zusammen getragen was seine Frau und sein Sohnemann morgens suchen sollten. Mit viel Liebe hat er Ostereier und kleine Naschereien hinter Büchern und Regalen platziert. Die natürliche Ordnung in den Geschirrschränken auf den Kopf gestellt, damit einem sofort beim öffnen der Schranktüren die Leckereien in die Hände fallen. Geschmeidig ist Edgar dutzende Male die Treppen runter und hoch gelaufen, bis alles an seinem Platz war. Leise legte er sich wieder hin und döste noch ein wenig bis der Trubel losgehen konnte. Die Neugier ist ein schlechter Schlafgeber, wie wir ja alle wissen und nach ein paar Stunden später war Glossi wieder auf, horchend vorbei an seiner schlafenden Gattin Mona Lisa Ausschau nach verdächtigen Geräuschen im Haus haltend, schien alles ruhig zu sein. Es war nichts verdächtiges zu bemerken. Wie jedes Jahr stellte sich bei Ihm der merkwürdige Verdacht ein, daß alle Hausinsassen den Ostersonntag vergessen hatten. Mittlerweile war es schon 06:00 Uhr, nun konnte Herr Glossi nicht mehr abwarten. Er stand auf, sah hier und da noch mal nach, ob seine Verstecke noch gefüllt waren.

Mit einer Tasse Kaffee lauerte er nun von Wohnzimmersofa aus, wer gleich aufstehen würde. Aber nichts geschah, das ganze Haus döste vor sich hin. Seine Gedanken erinnerten Ihn an frühere Zeiten, als er Eier suchend sein Körbchen voll machte und alle Ecken damals durchsuchte. Überall im Haus war was zu finden. Danach wurden die kleinen süßen Schätze auf einen Gabentisch gestellt, wobei immer schon die Hälfte fehlte und manch Körbchen von Glossi Senior und Edgar schon gewaltig an Gewicht verloren hatten. Nach alter Familientradition wurde darauf hin eine zweite Nachuntersuchung in den einzelnen Räumen gestartet, oft hatte der kleine Edgar Glück, fand ab und zu mal im Werkzeugkasten von seinen Vater Edwin ein paar Schokoladentafeln.

Leise öffnete sich eine Tür, augenblicklich wurde Edgar wieder zurück in die Gegenwart geholt. Im Treppenhaus tat sich was. Edgar drückte sich flacher in die Sofakissen, so war er im Halbdunkeln des Raumes nicht mehr zu erkennen. Er erkannte die Umrisse von seinem Sohn Fiete. Fiete schlich in die Küche, öffnete vorsichtig einen Regalschrank, ein paar Momente später verschwand der Sohn wieder in seinem Zimmer. Herr Glossi richtete sich auf und ging in die Küche, inspizierte die Schränke, tatsächlich fehlte ein großes Osternest. „Na warte“, sinnierte Fiete‘ s Vater, hier hast Du Dich zu früh gefreut, alter Hühnerdieb“. Edgar begann alles noch mal neu zu verstecken. Die Schlafzimmertür wurde geöffnet und Mona Lisa ging zum Badezimmer. Gerade noch rechtzeitig konnte Edgar sich im Wohnzimmer platzieren, als Mona Ihren Mann begrüßte, „Na Du Osterhase, wie lange bist Du denn schon wach?“ „Ach haben wir Ostern Schatz, das habe ich ganz vergessen“, kam es von Edgar, der darauf hin die Fensterrolladen im Zimmer hoch zog. Wie aus dem nichts stand nun Fiete im Wohnzimmer, „Moin Ihr beiden, na habt Ihr schon alles gefunden?, was Papa versteckt hat“, spöttete noch etwas schlaftrunken der Sohnemann. „Ich werde diese Jahr nichts suchen, das ist mir zu albern“. Edgar schaute nichtssagend seinen Sohn an, „Du wirst auch nichts finden Fiete“, sagte sein Vater. Daraufhin schnappte sich Edgar ein Körbchen und fing an zu suchen.

Mit schnellen Schritten stand er in Fietes Zimmer und sackte sich das große Osternest ein. Fiete tat es seinem Vater gleich und stürmte in den Keller durch pflügte den Werkzeugkasten und fand wie durch ein Wunder mehre Schokoladen. Es stand Unentschieden zwischen Vater und Sohn. Zu gut kannten jeder von dem anderen seine Lieblingsvertecke. Wie in einem Goldrauschfieber suchte nun die ganzen Familie nach Eiern, Pralinien und Hasen, laut lachend ertappte sich Mona Lisa dabei, wie sie alle Regale, den Herd und Kochpötte noch mal überprüfte, auf der Suche nach etwas süßen. Mona war eigentlich nie begeistert von diesem Unfug. Trotzdem empfand Sie diese Zeit als die schönsten 10 Minuten vor dem Mittagessen. Jeder der zwei Glossi Männer legte, auf dem Wohnzimmertisch, seine gefunden Sachen ab. Alle schauten sich an, „Aber nächstes Jahr mache ich nicht mehr mit“, sagte Fiete, dabei freute er sich über die gefundene Osterkarte mit dem finanziellen Futter. Zufrieden schaute Edgar in die Runde, „Abwarten“, kam es von Mona, „ich suche das nächste Mal mit.“ Mit einem Augenzwinkern verschwand Edgar zum Briefkasten, sein neues Geheimversteck, verdutzt holte er ein leeres Körbchen heraus….wer hatte es geplündert ?…

Bis zum nächsten Mal, wünsche ich ein schönes Osterfest. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW

Erdi Gorch Fock

Immer ehrlich sein ist nicht gerade diplomatisch…


Manch mal möchte ich schon mit Dir das Wörtchen… buchstabieren. Wer jetzt an L.m.a.A. denkt, zeigt im wahrsten Sinne, daß er oder sie Humor besitzt, soll man seine Gefühle auf der Zunge tragen und immer sagen was einem so gerade durch den Kopf geht ? Zugegeben wer von uns gibt schon gerne zu, daß er oder sie nicht zu jeder Minute ehrlich sind. Vielleicht ist es besser, wenn wir es als Marotte ablegen, es als ganz natürlich ansehen, weil wir eben so sind wie wir sind. In einem Selbstversuch, mittels meines alten Egos ( ich selbst bin ja immer ehrlich) startet Herr Glossi in den Tag nach nach Morgen danach…oh wieder mittendrin…Es war einmal…

einer dieser Tage, wo Herr Edgar Glossi schon am frühen Morgen merkte, daß der Tag nur schlecht anfangen könnte. Er hatte keine Lust auf nichts und schon gar nicht vor dem Aufstehen. Heute wollte Edgar machen was er wollte. Der Wecker stellte Ihm in Form des ertönenden Klingelzeichens ein unausweichliches Ultimatum. Aufstehen oder nicht ?, dies war hier nicht nur Frage, sondern ach gleich die erste Entscheidung des Tages. Der Schlafzimmerraum verwandelte sich in einen knisternden Ort, wo überlegende Gedankensekunden leicht zu Ewigkeiten werden können. Dann war es soweit, mit einem gezielten Handkantenschlag auf den Bewegungssensor des Weckers, stellte Glossi die Weichen für den Start in den Tag. „So, ich werde nicht aufstehen“, erklang seine innere diabolische Stimme, wobei gleich darauf ein helleres Stimmchen zu hören war. „Edgar, übertreibe mal nicht, Du wirst…“, „Schnauze, ich mache heute nichts, ich gehe nicht zu Arbeit, hast Du das verstanden, hin fort mit Dir, Du ewiger Weichspüler meines Wesens“, „Aber…“, doch Egdar hörte nicht weiter auf sein Harmonie bedürftiges Bauchgefühl, er wollte endlich schonungslos handeln und sagen, was er fühlte. „Was ist denn wieder los Schätzelein?“, Herr Glossi brauchte einen Moment bis er die Stimme seiner Ehefrau erkannte. „Oh, Entschuldigung habe ich Dich geweckt“, wollte Edgars Harmonie flüsternd vorschlagen, heraus kam ein schroffes, „Ich gehe heute nicht zur Arbeit, damit das klar ist !, zufrieden setzte sich der innere Diabolo in Ihm durch.

Mona Lisa kannte diese Stimmung Ihres Mannes, sie drehte sich elegant aus dem Bett und verließ Ihren Göttergatten wortlos. „So, ist es richtig, mach klare Ansagen und schon spuren die Anderen“, freute sich Diabolo. Harmonie betrat das kleine Glossi Oberstübchen, setze sich auf Ihre linke Seite der Gehirnschaltzentrale. „Diabolo, Du wirst den kürzeren Weg ziehen, spätestens beim Frühstück wirst Du merken, das man mit Diplomatie weiter kommt, als mit dem Holzhammermethode“.Soll, ich nun in den Schuppen und Holz hacken“, schalte sich Edgar wieder in sein imaginäres Ich und mein Körper Selbstgespräch ein. „Einen Moment, Du bist gleich dran Schätzelein, ich verzeihe, aber ich vergesse nicht“, damit verstummte Harmonie. Hin- und her gerissen, von seiner neuen männlichen Seite, öffnete Edgar die Schlafzimmerfenster und begrüßte seinen gerade im Vorgarten stehenden Nachbarn Willi mit: „Na, Du Schlappschwanz, wir haben 5 Grad Minus und Du brauchst Mantel und Schal ?“. „Moin Edgar, soll ich Dir Rundstücke mitbringen?“, begrüßte Ihn Willi. „Nein, Danke ich möchte noch vor dem Mittag mit dem Frühstück fertig sein“, kam es unmissverständlich bestimmend von Edgar heraus, Ich mache heute frei und hole mir selbst Brötchen, das geht schneller“.

Laß uns mal die Situation klar analysieren Diabolo“, damit versuchte Harmonie Ihren Kontrahenten zu einer guten Lösung zu verhelfen. „Lass mich in Ruhe Weib, ich habe hier eine Männersache zu managen“, klang es angespannt von Diabolo herüber, an Edgar gewannt, „So, los Glossi, zeige mal was in Dir steckt, ab zum Bäcker, aber bitte urban, hast Du mich verstanden ?“. Glossi’s Körper gehorchte, barfuß nur mit Sandalen, Mantel und offenem Hemd bestieg Egdar sein Rad und düste zum Bäcker. Der Fahrtwind legte sich eiskalt deckend über sein Gesicht, binnen Sekunden war Glossi knallhart mit der Realität des Wetters konfrontiert, selbst Diabolo zollte hüsteln, „Mann das ist mal Klima“, dem neuen Edgar Respekt.

Mit voller Brötchentüte betrat Herr Glossi das Reich von Mona Lisa, ohne Gruß stellte Edgar seine Forderung: „Kanne Kaffee“, entschwand somit aus der Küche, erklomm die Treppe in Zweierschritten und öffnete laut polternd die Tür von seinem Sohn Fiete. Aus dem Erdgeschoss bekam er gerade noch mit, wie Mona von Ihm die zwei Worte wissen wollte, die seinen Kaffeewunsch beschleunigen könnten, lieblich fragend begann Mona mit, „…Aber…?“, „…flott“, dröhnte Edgar’s Stimme durch das Treppenhaus. Nachdem das klar gestellt war, wandte sich Glossi Senior seinem Sohn zu, „Schon Schularbeiten fertig, Du Penner, Zimmer sauber machen, in 5 Minuten ist alles fertig, verstanden, ohne eine Antwort abzuwarten, öffnete er Fiete’s Fenster. Danach ging er die Treppe runter. Endlich wurde mal das gemacht was Edgar sagte, bei soviel angewandter Selbstsicherheit klopfte Ihm Diabolo anerkennend auf die Schulter. So konnte es weitergehen, warum nicht jeden Tag so anfangen.

Ein paar Minuten später saß Edgar am Frühstückstisch, schaute erwartungsvoll in die Augen seiner lieben Familie, sein Sohn unterbrach diese Idylle mit: „Du bist ein Blödmann Papa“. Welch neue Seite hörte Edgar von seinem Sohn, Rat suchend orientierte er horchend in seinen Körper hinein, „Na Schätzelein“, ertönte es von Harmonie, „nun wird abgerechnet, schöne Grüße von Diabolo, er hat die Schaltzentrale verlassen und sich mit Erkältung verabschiedet“. Edgar konnte diese Informationsflut nicht so schnell verarbeiten, da er plötzlich von seiner Frau eine türkische Tasse mit heißem ungefiltertem Kaffee serviert und mit den passenden Worten begleitet bekam, „Prost Du Penner“. Welch eine Schärfe, welch ungewohnter Ton geisterte hier jetzt durch das Glossi Haus, leise erklang wieder die Stimme von Harmonie: „Du willst immer ehrlich sein und immer sagen was Du denkst?, Du kannst die Ehrlichkeit und die Wahrheit doch nicht vertragen, letzte Chance für Dich oder Du bist dran Alter“. Edgar machte sich fertig, „Duellieren wir es aus Harmonie, ich mache was ich will…“, weiter kam Herr Glossi nicht, da Ihm einfiel, das nur an einem Tag in der Woche alle in der Küche sitzen konnten.

Es ist ein schwer immer nur zu sagen was man gerade fühlt, noch verzwickter wird es, wenn wir mehr Menschen ala Herr Glossi hätten oder ?

Bis zum nächsten Mal, wünsche ich eine schöne Sonntag. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW

Erdi Gorch Fock

Herr Glossi hat Schnupfen und die Arbeitskollegen verstehen kein americano


Wer in Firenze mit Influenza verwechselt ist ein armer Wicht, entweder er oder sie ist keiner Fremdsprache mächtig oder steckt mitten in einer Erkältung und gehört ins Bett. Herr Glossi wäre lieber in Florenz in einem schönen Hotel mit Aussicht auf den Arno, an der Seite von Florentina, sprich seiner Ehegattin Mona Lisa gewesen, als sich mit einer Grippe zu plagen, nun mußte er liegen und sich ausruhen. Er wäre auch zu Arbeit gegangen, nur nicht bei Krankheit. Vom Arzt mit einem Krankenschein nach Hause geschickt, mußte er sich ein paar Tage lang eine Auszeit nehmen. Es ist ärgerlich, daß Herr Glossi sich schon wieder bei seinen lieben Arbeitskollegen angesteckt hatte. Aus unerfindlichen Gründen nehmen sich seine Arbeitsmitstreiter keinen Krankenschein und gehen lieber mit Fieber und Grippe zur Arbeit. Es stimmte Edgar traurig, daß die meisten Mitmenschen nicht an die Folgen Ihres Handeln denken und ohne Rücksicht auf Verluste alle anderen Personen anstecken….wieder mittendrin…….Es war einmal…..

einer solchen Tage, an dem sich Glossi wünschte, daß es mehr Rücksicht unter den Kollegen geben würde. Er mußte am eigenen Körper immer wieder selbst erfahren, daß seine Mitmenschen auf der Arbeit rücksichtslos handelten, wenn es um die Gesundheit der anderen ging. An die Karrieristen, die sich immer lieb Kind beim Chef machten, hatte sich Glossi längst gewöhnt. Wehe, wenn einer wie er mal krank zu Hause lag, dann wurde sofort eine Gerüchte Kampagne in seinem Großraumbüro gestartet. Wer kennt es nicht und lästert nicht mit, meistens geht es mit kleinen harmlosen Fragen los, in der Art: „ Was hat er denn ?“ „ Ach es ist ja nur Schnupfen, er soll sich nicht so anstellen“. Je nachdem wie der Chef in die Kerbe haut, was der Boss dazu sagt, ist entweder Ruhe in der Arbeitsgruppe oder es kommt ein lieb gemeinter Nachschlag vom Team: „ Schön das Du da bist, ich mußte Deine Arbeit mitmachen“ wenn man / sie sich gesund zurück gemeldet hat. Herr Glossi war klar, das er in seiner Situation nichts dagegen machen konnte, wie seine lieben Arbeitskollegen in seiner Abwesenheit über Ihn redeten, mit Fieber im Körper lag er in seiner Hängematte und versuchte so schnell wie möglich wieder zu gesunden.

Bis es soweit war und Edgar wieder arbeiten konnte, versorgte seine Frau Mona Lisa Ihren Schatz liebevoll. Eine Grippe wurde bei der Familie Glossi seit Generationen wie folgt behandelt. Erst mal tüchtig den Körper aufwärmen, so das Ritual, dann stand eine Schwitzkur an. Dick eingewickelt lag Edgar nun regungslos in seinem Bett und wartete geduldig, das diese Tortur vorüber ging, danach folgten unzählige Kannen Tee. Ganz gleich ob ein Virus oder eine bakterielle Hemmnis, es wurde alles im Hause Glossi ausgespült. Das war schon Tradition, so nach dem Motto: „Oma sagte immer, nichts außer schwitzen und trinken hilft, den ist der Körper von innen und außen gereinigt, hat der Teufel keinen Platz, wo er sich wohl fühlt.“ Nach einer nicht durch schlafenen Nacht wurde frühmorgens immer das Bettzeug gewechselt und Edgar durfte dann diese neu eingedeckte Pritsche nicht mehr verlassen. „Dösend mitten im November kann man auch mal ruhig ein paar Tage im Bett aushalten“, mit diesen Worten verließ Mona Lisa Ihren Gatten in Richtung Küche, um eine Hühnerbrühe zu kochen. Damit es nicht so unendlich langweilig für Edgar wurde, hatte John seinem Vater einen kleinen Beistelltisch mitsamt Notebook hergerichtet. So hatte der Papa etwas Abwechslung und konnte seinem Hobby nach gehen, indem er kleine Clips auf seinem Musikkanal einstellte. Musik war seine erste Liebe, ob italienische Tarantella, Samba, Oper, ein breites musikalisches Spektrum wohnte im Oberstübchen von Glossi Senior, ein unerschöpfliches geistiges Material, war jederzeit abrufbar. So schnitt er seine Videoclips zusammen. als kleinen Einblick hierzu meine Geschichte –  https://erdigorchfock.com/2015/05/15/grand-prix-eurovision-de-la-chanson-eurovision-song-contest/

Mona Lisa konnte mit dieser Trivialmusik nichts anfangen, für Sie gab es nur Hardrock oder ernste Musik, dazwischen gab es nichts. Auch der mediale Kult, der mit der Schauspielerei und seinen Darstellern gemacht wurde, war Ihr zu wider. Regenbogenpresse und Klatsch waren bei Ihr fehl am Platze. Schlau wie temperamentvollen Frauen nun mal sind, gönnte Sie Ihrem Mann sein Hobby, wohl wissend, das Sie keine Konkurrenz ala Bo, Sophia oder Ornella Muti zu befürchten hatte. Sie hörte Ihren Mann, wie er immer wieder „We speak no americano“ summte. Ein untrügliches Zeichen, daß Edgar wieder irgendwas ausbrütete und demnächst ein neuer Videoclip entstand. In der Tat mixte Herr Glossi mit seinen einfachen Möglichkeiten das oft kopierte Renato Carosone Lied mit Bildern und Filmausschnitten von Sophia Loren zusammen. Endlich war der Clip fertig, gut gelaunt fragte er seine Frau, ob sie nicht Lust hätte sein Video ‚Sophia spricht kein amerikanisch‘ anzusehen. Das kleine Kunstwerk war gelungen, zufrieden machte Edgar eine Pause, als plötzlich das Telefon klingelte. Der Chef von Glossi war an der anderen Seite der Leitung, Edgar wurde sehr sich ruhig, Mona Lisa hörte ein knappes: “Ja ich komme, mit der Prämisse früher zu gehen“ von Ihrem Mann „Was ist los Schatz“ bohrte ungeduldig wartend Mona Lisa nach.“ Ich gehe am Samstag zur Arbeit“ knurrte Edgar zurück. Was war passiert?

Ganz einfach dem Chef war aufgefallen, das Glossi’s Krankenschein nur bis Freitag attestiert war. Laut Plan mußte Glossi am Samstag arbeiten. Sein Vorgesetzter hätte Ihm mit Leichtigkeit sofort frei geben können, aber aus Prinzip gab der kleine Boss nicht frei, es herrschte der Nasenfaktor des kleinen Arbeitgebers. Edgar wollte keinen validen Grund für eine arbeitsrechtliche Sanktionen schaffen, sprich eine Abmahnung von seinem Chef erhalten. „Das Betriebsverfassungsgesetz, Mitbestimmung von Betriebsräten wird solange gebeugt bis keiner mehr zu Arbeit kommt, das ist aber ein anderes Thema“ dachte sich Herr Glossi. Am Samstag war er auf der Arbeit, sein Großraumbüro war leer, kein weiter Mitstreiter kam bis 07:30 Uhr zum Dienst. Er setzte sich an seinen Platz, erledigte die wenigen Aufgaben die an standen. So gegen 09.00 Uhr war Herr Glossi immer noch allein. Es wurde langsam Mittagszeit, alles fertig: “Natürlich hätte das auch alles Montag erledigt werden können“, sinnierte Edgar vor sich hin. Nach einem kurzen Telefonat mit dem Chef vom Dienst, konnte Edgar früher nach Hause gehen. Als der Montag kam, begrüßten die Kollegen Herrn Glossi überschwänglich freundlich, sie erzählten, das seine ganzen Aufgaben von Ihnen mit gemacht wurden. Mit einem Lächeln quittierte Edgar die Antworten seines Team, als wenn er nicht wüßte was gemeint wäre, summte er : We speak no americano !

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Bis zum nächsten Mal, wünsche ich eine schöne Woche. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW

Erdi Gorch Fock

John Glossi sucht einen Ferienjob…….


Germania im November 2015, bald in naher Zukunft, wird es hier keine Mittelschicht oder Handwerk mehr geben. Es ist natürlich nur mein mulmiges Gefühl ganz tief in mir drinnen, bei näherer Betrachtung nicht für mich erklärbar, denn obwohl viele Jugendliche sich geschickt bei der Stellensuche anstellen, klagen die meisten Unternehmen über Nachwuchsprobleme, nur weil viele Betriebe nicht bereit sind Ihre hohen Einstellungsanforderungen an den eventuellen Bewerber zurück zu schrauben. Muß das so sein ? Selbst ich mit meiner langen Berufserfahrung würde heute keine Ausbildungsstelle mehr finden. Dabei fehlt es hier an Bäckern, Fleischern und Bauern, Verkäufern…… Warum ist das so ? Machen wir einen Test, hören und sehen wir uns die Probleme unserer Jugendlichen an. Ganz egal, ob wir im nördlichen oder südlichen Teil der Hemisphäre leben, so zwischen Rhein und Elbe, das Beschäftigungsproblem besteht nicht erst seit gestern. Oh, wieder mittendrin………es war einmal…..

ein Freitag vor den Herbstferien, die Schüler und Schülerinnen des Regina Gymnasiums freuten sich auf Ihre wohlverdienten Freizeit. John Glossi und seine Freunde hatten endlich wieder Gelegenheit etwas gemeinsam zu unternehmen. Da alle immer zu wenig Taschengeld hatten, waren sie gemeinsam auf der Suche nach einem lukrativen Aushilfsjob. Gemeinsam zogen Sie durch die Stadt und überlegten, was viel Geld einbringen würde. Es könnte also nur eine Frage von Stunden sein, bis sie Ihre Taschen mit harter Währung füllen könnten, so der Gedanke. Mit sauberen Sachen, zeitgemäß flott angezogen, wurden die erste Bekleidungshäuser aufgesucht. Die Frage nach einem Aushilfs- oder Ferienjob wurde in einem negativ beschieden, im zweiten Kaufhaus wollte der dafür verantwortliche Angestellte eine schriftliche Bewerbung haben, mit Profilbild und Lebenslauf. Damit hatten unsere Freunde nicht gerechnet. Der Weg zum ersten Geld, war doch mühseliger als erhofft.
Am nächsten Tag wurde das Internet nach ‚richtigen Bewerbungsunterlagen‘ durch gepflügt…….

– Wer Kinder hat, wird sich daran erinnern, wie leicht es früher war ( vor 1980 ) einen Praktikumsplatz oder einen Aushilfsposten zu ergattern oder? Ob Gesamt- Haupt- oder Realschule, im Laufe der Jahre hat sich vieles geändert. In meiner Generation reichte es aus, mal alles ab zu klappern. Am Fischmarkt habe ich ausgeholfen, Kisten geschleppt, Zeitungen ausgefahren, schnell mal beim Nachbarn tapeziert, Rasen gemäht, Die damaligen Anforderungen an mich waren leicht zu erfüllen, ein sauberes Hemd, Hose haben damals ausgereicht und schon konnte ich loslegen, sprich Geld verdienen. Nur heute wollen die meisten Firmen eine richtige Bewerbungsmappe, das nenne ich eine vollkommene überzogene Forderung an junge Berufsanfänger, die hier an diesem Beispiel noch zu Schule gehen. Eltern sollten auch nicht den Fehler machen und die Verantwortung auf die verschieden Schulsysteme abwälzen. Wie war das nochmal mit dem Zitat: „Nicht für das Leben, sondern für die Schule lernen wir“ oder war es eher „Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir“ / frei nach Lucius Annaeus Seneca, römischer Philosoph. Der springende Punkt, Eltern können Kindern Hilfestellungen geben, müssen es aber auch zu lassen, daß hier eigene Erfahrungen gesammelt werden, negative gehören dazu. Zugeben wer schon mal seinen Kindern von seinem eigenen Arbeitstag erzählt hat, wird nicht unbedingt neutral bleiben, läßt die Zukunft da draußen nicht rosarot erscheinen. Aber genau diese Wahrheit verstehen die Jugendlichen. Obwohl wir als Eltern ab einen gewissen Punkt, der Pubertät sei Dank, alle blöd sind, vertrauen uns die meisten Kinder Ihre Sorgen an, wir müssen nur zuhören und auch wenn es schwer fällt los lassen, wenn die ‚Kleinen‘ flügge werden…..wo war ich….. eins noch in Richtung Arbeitgeber, wer nicht in der Lage ist, Ausbildungsplätze zu schaffen, schadet der gesamten Gesellschaft, wer Subventionen vom Staat annimmt, trägt Mitverantwortung und sollte Lehrstellen anbieten, die nicht erst, wie in den letzten 20 Jahren, vertraglich erstritten werden müssen, genauso halte ich es mit den Unworten Ausbildungsquote oder freiwilliges Berufsbildungsjahr, wenn ausgebildet wird und der Auszubildende keine Chance auf Übernahme im Betrieb hat. Beim Thema Mindestlohn bekomme ich eine Krawatte, das ist aber eine andere Geschichte –

….. nun wurden Zeugnisse vielfach kopiert, mit Fotos versehen und die zweite Runde konnte gestartet werden. Die Eltern staunten nicht schlecht, als die eingeschworene Freunde geradlinig Ihren Plan verfolgten. Es hagelte Absagen vom Getränkehandel, Tankstellen. Es wurde aber nicht aufgegeben und hier fühle ich mich ( äh natürlich Herr Edgar Glossi ) sich gebauchpinselt. Auf einmal saßen wir alle im gleichen Boot, Eltern und Kinder zogen an einem Strang. Es wurde sich umgehört, meistens scheiterte es aber am erforderlichen Alter. Selbst bei den Kaufhäusern, die sich auf Elektronik und Spielkonsolen spezialisiert haben, sprang kein Ferienjob heraus. Dafür wurden die Bewerbungsunterlagen wieder zurück geschickt, das macht auch nicht jeder Arbeitgeber. Am Ende der Herbstferien angelangt, hatten unsere Kinder über Arbeitssuche viel gelernt und was noch wichtiger ist, zu keiner Zeit den Mut verloren, immer weiter gesucht. John Glossi und seine Freunde werden Ihren Weg machen, da ist sich Edgar und die anderen Eltern sicher, denn am letzten Samstag gingen John und seine Freunde ins Kino, nicht nur um einen Film zu sehen, es wurde auch nach einer Aushilfsmöglichkeit nachgefragt.

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Bis zum nächsten Mal, wünsche ich einen schönen Sonntag. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW

Erdi Gorch Fock

Herr Glossi’s Kampf mit der modernen Welt der Banken und Postfilialen…….


Vorbei die Zeiten der Lohntüten, als der Verdienst noch auf dem Werksgelände oder im Betrieb, der Firma ein oder zweimal im Monat ausgezahlt wurde. So Ende der 50’ziger Anfang 1960 wurden in Deutschland Gehalts- und Girokonten eingeführt. Banktechnisch ein schleichender Fortschritt, entlastend für den Arbeitgeber, da hier nicht mehr soviel Personal in den jeweiligen Unternehmungen parat gehalten werden mußte. Die vielen Lohnbüros verschwanden. Langsam ging eine Ära zu Ende, an denen Arbeiter und Angestellte sich mal schnell einen Vorschuss nehmen konnten, ohne das es die ganze Familie mit bekam. Auf diesen Gehaltsstreifen / gelblich bräunlichen Gehaltsbriefen stand nur die Summe drauf, die man verdient hatte, besser gesagt ausbezahlt bekam. So ein Vorschuss verschwand meistens sehr unbürokratisch oder wurde bei guten Malochern über eine zweite imaginäre Überstundentüte verrechnet. Hier decke ich den Mantel der Liebe drüber, also pssst. Für unseren Herrn Edwin Glossi Senior war diese Umstellung ein Ärgernis, er konnte sich nicht daran gewöhnen, erst zu Bank zu gehen um umständlich Geld abzuheben. Ein Kontoauszug war ein Gräuel, hier sah jeder sofort, was bei Edwin in den Taschen verschwand. Er war es gewohnt, daß seine Frau Leonore am Werktor stand und auf seinen Lohn wartete. Etwas ausgedünnt bekam die liebe Frau dann das gefüllte Kuvert und erwirtschaftete davon den Einkauf, bezahlte Rechnungen, machte Überweisungen. Es war also wichtig für Oma Glossi den geliebten Mann am Werktor abzupassen, bevor der liebe Opa Glossi sich zu viele Mücken heraus nahm, auf den Lohntütenball ging und es verflüssigen konnte, oh wieder mittendrin……….es war einmal…….

ein Freitag, das Wochenende stand vor der Tür, nach Schichtende wollte ich mir, äh Herr Edgar Glossi, etwas Geld abholen. Er brauchte für sich nicht viel, eigentlich würde es auch noch reichen, wenn er schnell mal am Samstag in die Post springt und den Geldautomaten erleichtert. Auf dem nach Hause Weg vergaß Edgar Geld zu ziehen. Seine eigene Vergeßlichkeit brachte Ihn nicht aus der Fassung. Morgen wäre auch noch ein Tag, dachte er sich. Beim Abendbrot durchstöberte er die zugestellte Post. Die Zeiten der Liebesbriefe waren längst vorbei, es schien als wenn sein Briefkasten nur noch für Werbeprospekte und Rechnungen geeignet wäre. Mit gespielter Tragik schlich Glossi die Treppe hinauf, seine Frau lächelte Ihn mitfühlend an, wußte Sie doch was dieser schleppende Gang zu bedeuten hatte. Heute war wieder Überweisungstag für Ihren Mann. In seinem Hängematten Zimmer, sortierte Edgar fein säuberlich die Rechnungen, startete seinen Rechner, wählte sich mit direktem Zugriff auf sein Postbankkonto ein. Es ist ja schon eine schöne Sache, so einfach und bequem Überweisungen zu tätigten, dachte er sich, wenn das noch mein Vater Erwin erleben könnte und meine Mutter Leonore hätte nicht für jeden Zahlschein einzeln zur Bank rennen müssen. Nachdem die erste Überweisung mit den nötigen Angaben versehen war, mit wer, wie viel bekommt, kam die entscheidende Zeile nach Art der auszuführenden Überweisung. Der Punkt mobile Überweisung mittels einer gesendeten Bezahlcodes wurde ausgewählt. In freudiger Erwartung bemerkte Edgar, das sein mobiles Telefon noch in der Jacke steckte. Er spurtete vom ersten Stock in den Keller, da hier Eile angesagt war, denn in 8 Minuten würde die offene Verbindung mit der Postbank gekappt werden. Eine blöde Sicherheitsauflage, die nun seine ganzen sportlichen Fähigkeiten abverlangten, elegant wie eine Gämse, stürzte er sich die Treppen hinunter, griff wie ein geübter Taschendieb in die Seitentasche seiner Jacke, erklomm im Zweierschritt die Stufen zurück ins Rechnerzimmer, ließ sich gekonnt in seinen Bürostuhl fallen, in Wartestellung mit einem lauernden Händi bewaffnet, mit einem beherzten Fingerwisch wurde das Smartphone gerade noch rechtzeitig aktiviert. Zu spät, der Kontakt zum Konto war bereits abgelaufen. „Keine Panik, machen wir eben alles nochmal“, zwitscherte Edgar vor sich hin.

Diese Runde ging an die moderne Welt der Banken und Postgiroämter. Nun sank aber seine gute Laune, denn es klappte gar nichts mehr und es wurde totenstill im kleinen hergerichteten Bürozimmer. Wie gut das diese Blamage keiner mitbekommen hatte, dachte er, nun merkend das seine süße Frau hinter Ihm stand, die mit einer zweideutigen Stimme hauchend: „Hat alles geklappt“ direkt über sein lichtes Haar hinweg wissen wollte, ob Ihr Göttergatte klar kommt. Edgar ließ sich nicht kirre machen. Erste Schweißperlen bedeckten nun seine Stirn. „Ja klar Schatz, ich bin gleich fertig“, mit dem Brustton des siegreichen Gladiators machte Herr Glossi unbeirrt weiter. Seine Mona Lisa verschwand aus der kochenden Brutstätte dieses Raumes, es lag eine Entscheidung in der Luft. Langsam tippend wurden wieder alle notwendigen Zeichen und Buchstaben in das vorgefertigte elektronische Postformular gehämmert. Bei der entsprechende Stelle der Überweisungstransaktion wurde mobiles bezahlen mit Händi angekreuzt. Die offene Verbindung des Postkontos signalisierte Ihm einen Code zu senden. Nach ein paar Sekunden war es soweit, eine quälende Ziffernfolge entfernt und die Überweisung ist getan. Aber der Teufel steckt im Detail. Anstatt eine erfolgreiche Bezahlung in Empfang zu nehmen, meckerte die Hirn lose Maschine einen fehlerhaften Eingabecode an. Der zweite Versuch wurde gemacht, nun kam es darauf an Mensch oder Maschine: „Es ist Sparta“ entwich es unseren wahnsinnigen Freund, diese Aktion wurde mit einem zweiten Fehler quittiert. Der letzte Versuch, ganz ruhig, kaum hörbar wurden der Zahlen- und Buchstabensalat eingeben. Der Schlusspunkt in einem großen Finale endete 3 zu 0 für den Rechner. Kreidebleich und stumm saß Edgar auf seinem Stuhl. „Was ist denn nun passiert?“ ärgerte sich Edgar. Es ploppte ein Hinweisfenster auf ‚ Ihr Transaktionscode wurde dreimal falsch eingeben, sehen sie bitte unter unseren Sicherheitsbeschreibungen nach, um die mobile TAN wieder zu entsperren.‘

Es dauerte bis in die Nacht hinein, bis Glossi im Internet das richtige Eingabefeld auf der Postbankseite fand und es mit seinen Daten versenden konnte. Wer schon mal ein Onlineformular ausgefüllt hat und dies nicht jeden Tag macht, kann nach empfinden, wie überflüssig Eingabezeilen sind wie: „Welchen Brauser benutzen Sie?“, Welches Betriebssystem steht zu Verfügung?“,“ Können wir Ihnen weitere Informationen über E-Mail schicken?“. Durch die erlebten Ereignisse machte sich Edgar auf ins Bett zu gehen.

Nach dem Aufstehen am Samstag, packte Mona Lisa Ihren Mann ins Auto und setzte Ihn vor der Post ab. Herr Glossi betrat die kleine Poststelle mit einem mulmigen Gefühl, eine lange Schlange säumte den schmalen Pfad bis hin zum Schalter, im hinteren Bereich, war eine kleine Kabine für Postbankkunden eingerichtet. Vor dieser Zelle warteten schon 3 ungeduldige Kunden. Glossi sah sich die einzelnen Regale an, um ein Überweisungsformular zu finden. Fehlanzeige, außer Prospekten und Rückscheinen war nichts dabei, was wie Zahlschein aussah. Mittlerweile strömten immer mehr Kunden in die Post. Endlich war die Postbankkabine frei, mit leichten Schritten überwand er seine innere Scheu vor der großen Welt der Finanzen und trat in dieses Zimmer ein. Nachdem die Begrüßungsfloskeln austauscht waren, erklärte die Postbankangestellte die fehlenden Überweisungsformulare. Auf Edgar’s Frage: „Wie lange dauert denn so eine Entsperrung meiner mobilen Transaktionsnummern“ rutsche er bei der Beantwortung dieser Frage fast vom Stuhl. „So 10 Tage könnte es schon dauern, bis Sie eine Nachricht erhalten könnten“. Sein „Uff“, lächelte die charmante Assistenten gekonnt weg. „Sie können Ihre Überweisungen an unseren Automaten, der im Eingangsbereich steht, kostenfrei erledigen. Im Moment stehen nur 3 Leute an. Das geht schnell, glauben Sie mir“. Mit einem Danke, stellte sich Glossi gleich hinter der kleinen Schlange an, diese Leute erkannte er, denn sie waren alle vor Ihm bei der Postbankfee gewesen. Ein leichtes murmeln war von dem ersten Überweiser zu hören: „Wie war die IBAN Nummer?“ nervös drückte er im Schneckentempo die Zahlen auf er Tastatur. Nach einer gefühlten Ewigkeit, war der zweite Einzahler dran. Die große Schalteruhr zeigte 11:30 Uhr an. Nur noch 30 Minuten, dann würde der Empfangsbereich geschlossen werden. Als Edgar’s Vormann dran war, war es schon 11:45 Uhr. Endlich war Glossi an der Maschine. Ohne lange zu zögern, tippte er wie wild Name, Konto des Empfängers ein, bei der gefühlten 100 stelligen IBAN Nummer, merkte er plötzlich seine Frau hinter sich. „Schatz klappt es ?“ säuselte Mona Lisa. Mit einem letzten Druck auf die Tasten, dem Ausdruck der Überweisung in der Hand umarmte er seine Frau. „Natürlich habe ich es geschafft, meinst Du ich kenne mich nicht mit den Überweisungsautomaten aus“, das war ja gerade noch mal gut gegangen, dachte sich Glossi……………….

Nach gut einer Woche bekam Edgar Post von der Post, sein Entsperrungscode war gekommen. Drücken wir dem glücklichen Glossi die Daumen, das alles wieder klappt und er in der modernen Welt der Banken beim überweisen und bezahlen keinen Schiffbruch erleidet.

für alle die bei sich bei diesem Thema nicht angesprochen fühlen…mein youtube Kanal…

Bis zum nächsten Mal, wünsche ich einen schönen Samstag. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW

Erdi Gorch Fock

Sommer 2015 Herr Glossi möchte Urlaub machen…..Adieu nächstes Jahr wird alles besser…


Pünktlich im Herbst kommt das Ende mit dem Sommer. Wieder mal habe ich nicht alles geschafft, was ich mir vorgenommen habe, „aber Hauptsache gesund“, wie man hier am Niederrhein immer so schön sagt. Ein bisschen komme ich mir vor wie Herr Glossi. Was Sie kennen Glossi nicht ? Dann wird es aber Zeit, daß ich diese imaginiere Person vorstelle, die nach Glück und Frieden mit allem und jedem sucht. Immer wenn es mir / uns gut geht, bekommen wir wirtschaftlich oder politisch eine Aufgabe zwischen die Beine geschmissen, mit der wir uns abfinden müssen. Situationsbedingt erleben wir es im nahen Umfeld in der Familie, bei unseren Freunden oder auf der Arbeit. Wir / ich haben nie lange Zeit um uns darauf einzustellen. Nein, wir krempeln die Ärmel hoch und ziehen, schleppen, ackern alles aus dem Dreck, was sich uns in den Weg stellt. Bis wir wieder einen auf die Nase bekommen. Philosophisch betrachtet, umschreibe ich es mal mit dem Urlaub, den wir wohl nie so nehmen dürfen, wie wir es wollen und wann w i r es wollen. Also, am Anfang des Jahres nehme ich mir……. Herr Glossi sehr viele Sachen vor, die er ändern möchte. Er fängt schon am Silvesterabend mit dem schmieden der guten Vorsätze für das Neue Jahr an…. oh wieder mitten drin…… es war einmal…

Herr Glossi, der sich diesmal fest vorgenommen hatte, nächstes Jahr alles besser zu machen. Zu viel hatte er liegen lassen, das ganze Jahr seine Familie und Freunde kaum gesehen, auf der Arbeit konnte er zu seinem Chef nie nein sagen, er machte und rannte, wenn der Boss es verlangte, ohne Rücksicht auf sein Privatleben, die Firma war alles für Ihn. Überstunden kloppen und arbeiten wie ein Hamster in seinem Laufrad. So dümpelte er Jahr für Jahr vor sich hin. Seine Kinder und seine Frau sahen ihn kaum noch, da er ständig auf der Arbeit war. Einfach mal Urlaub machen, er konnte sich nicht mehr erinnern, wann er das letzte Mal Ferien hatte. Rosenmontag hatte er einen Tag Urlaub und Ostermontag war frei gewesen, Pfingsten mußte er Urlaub nehmen, da es betrieblich am besten auskommen würde, hatte sein Schichtleiter gesagt. Pfingsten, war schön gewesen, es gab sogar Tage an denen er mit der Familie frühstücken konnte. Seine seltenen glückliche Momente des Glücks waren Fußballspiele im Fernsehen gewesen. Im Sommer hätte er gerne zwei ganzen Woche faulenzen wollen. Dies war für die Firma aber unmöglich, sie könnte nicht auf Ihn länger als 10 Tage verzichten, vielleicht hätte er eine Chance Weihnachten oder Silvester frei zu bekommen, anders geht es nicht, sonst würde alles zusammen brechen, wenn er fehlt, das hatte sein Chef Ihm unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit erzählt und Glossi glaubte es und vertraute seinem Chef.

Nun im Juni platze die Bombe, das Unternehmen gab bekannt, das Glossi’s Standort geschlossen würde. Es war Schluß, nächstes Jahr wird dicht gemacht. Wir brauchen Dich nicht mehr, nehme es zu Kenntnis Glossi und nun gehe wieder an Deinen Arbeitsplatz zurück. Eine Tatsache die so kalt klang für Ihn, es war unmenschlich was aus aus den Vorstandsetagen kam. In diesem Moment begriff Herr Glossi, daß er nicht alleine war. 20.000 Leute verloren auf einmal Ihre Arbeit. Was nun ? Was mache ich nur ? Was wird aus mir ? Habe ich nicht alles für die Firma getan ?

Täglich sprudelten immer wieder neue Horrormeldungen aus der Chefebene, Glossi’s direkte Vorgesetzte waren auf einmal alle damit beschäftigt in Telefonkonferenzen gegenüber dem Vorstand zu berichten, ob noch alles in Ihren Teams läuft. Ihnen wurde aufgetragen, jede Aktivität bei den Arbeitnehmern zu erfassen. Bis zum endgültigen Schluß, der Aufgabe des Unternehmens sollte gearbeitet werden, als wenn nichts geschehen wäre. Kontrolle ist das einzige was zählt für den Arbeitgeber. Keiner von den Beschäftigten sollte sich wagen in die Pause zu gehen…………….

Halt Stop, das kenne ich doch von irgendwo her. So oder so ähnlich habe ich es ein paar mal selbst erlebt. Richtig, was wir jetzt durchmachen, zieht sich wie ein roter Faden, seit Gründung der Bundesrepublik im Jahre 1949 wirtschaftlich gesehen, fortlaufend durch unser Land. Von unseren Arbeitgebern, Ihren mächtigen Arbeitnehmerverbänden werden wir geschickt künstlich dumm gehalten, damit wir bis zum letzten alles geben. Vorbei die Zeiten, als jeder von uns 30 und mehr Jahre für ein Unternehmen gearbeitet hat. Geschichtlich gesehen begann es mit dem Wiederaufbau von Deutschland. Zu jenen Tagen war im Land überall Arbeit zu finden. Es wurden soziale Absicherungsschirme, Krankenkassen geschaffen. Die Glossi’s jener Zeit hatten mit Ihrer fleissigen Arbeit ein Fundament gelegt, was bis heute, Jahrzehnte später immer noch Bestand hat. Anerkennend wurde weltweit vom deutschen Wirtschaftswunder gesprochen. Was störte es, daß wir keinen Friedensvertrag bekamen, daß die unter uns lebenden Besatzungsmächte mit Argusaugen beobachten, wie wir uns entwickelten, Hauptsache wir haben Arbeit, nur darauf kommt es an. Mit einen Vorsatz der dauerhaften Kontrolle werden wir seitdem in ein System gepresst, das nicht unser ist. Nie wieder sollte ein Krieg von Deutschland aus gestartet werden. Zugegeben ein Gedanke, der einfältig klingt, so banal kann man / ich das Verhalten der Deutschen natürlich nicht erklären. Arbeit macht glücklich, das hatten wir doch abgelegt oder ? Ich lasse es mal so stehen. Also, wofür sind wir den in ganzen Welt bekannt ?……Auf keinen Fall dafür, daß wir uns wehren und streiken und nein sagen können, Nein wir sind für unseren Fleiß bekannt, natürlich auch im negativen Sinne für unser Oberlehrer gehabe. Wir sind ein Volk der Dichter und Denker, versuchen alles mit fleissiger Arbeit zu erklären. Wir sind einfältig und schnell zu manipulieren, daß weiß jeder deutsche Arbeitgeber. Leben um zu arbeiten, ja das ist ein Motto. Wir haben nur gearbeitet, geschlafen, sind jeden Tag aufgestanden, Jahr ein Jahr aus. Bis wir es Anfang 1960 endlich geschafft hatten. In Form von kleinen Urlauben wurde langsam eine kleine Freiheit zurück gewonnen. Es wurde wieder Urlaub gemacht. Habe ich gerade das Urlaub ausgesprochen ?

Oh, es ist alles in Ordnung, souverän haben wir alles gemeistert was uns aufgetragen wurde. Aus Besatzungsmächten wurden Freunde, aus Arbeitgebern ein notwendiges Übel. Vielleicht sollten wir endlich mal gedanklich aufstehen und einfach nicht immer nach Rekorden jagen. Wir sollten öfter das Wort Freizeit und Urlaub gebrauchen beim Arbeitgeber fallen lassen. 70 Jahre haben wir kleinen Leute den Karren aus dem Dreck gezogen und uns nicht unter buttern lassen. Es wird Zeit, daß wir endlich mal an unsere Familien und Freunde denken.

Ach ja, fast vergessen, was wird denn nun aus Herrn Glossi guten Vorsätzen?

Nachdem er den Schock mit der Schließung seiner Firma verarbeitet hatte, arbeitet er weiter für das Unternehmen. Die Arbeitsstelle ist nun weiter entfernt. Kein Problem, Überstunden war einmal. Er verzichtet auf keine Pause und ist nicht mehr auf der Suche nach dem Glück, denn er hat es schon längst gefunden. Seinen Urlaub macht er immer noch im Kreise seiner Familie. Der Wunsch für jedes kommende Jahr ist seitdem immer wieder gleich bei Ihm. Sie kennen den Vorsatz auch oder ? Wie sagen wir hier immer am Niederrhein so schön……. „Hauptsache gesund“.

Bis zum nächsten Mal, wünsche ich einen schönen Start in die Woche. Es grüßt ein Exil lebender Hamburger in NRW

Erdi Gorch Fock