Reformieren und Rechtschreibung leicht gemacht


Neulich wollte ich die richtige Schreibweise eines Wortes nachschlagen, dabei stolperte ich durch Zufall auf einen Artikel, der sich mit dem Jahre 1876 beschäftigte. Versunken las ich in erklärenden Sätzen, wie Gelehrte, Weise und spätere Geschichtenschreiber sich auf eine einheitliche Rechtschreibung zu einigen versuchten. Ungefähr 120 Jahren später, leben wir nun mit einer noch nicht vollkommenden abgeschlossenen Reform der deutschen Rechtschreibung von 1996. Frei nach dem Motto: „Macht hoch die Tür, das Tor macht weit, was lange währt, wird endlich gut“, sind wir hier noch nicht am Ende der bis dahin bestehenden Änderungen ankommen. Seit der Jahrtausendwende folgten weitere Novellierungen und Randnotizen. Allmählich wundere ich mich, daß die Reform nicht reformiert wird…oh, wieder mittendrin…damit eine endgültige Rechtschreibeklarheit existiert.

Aus meiner Sicht besteht das höchste Gut darin, daß es Schulen gibt, wo man was lernen kann. Ob das erlernte später auch anwendbar ist, ist ein anderes Thema. Beim Punkt Rechtschreibung wird von reformierten Regelungen gesprochen. Hier muß ich doch erstmal nachgrübeln. Wie kann man denn eine Reform reformieren, die im Grunde noch nicht umgesetzt ist ?, es fehlt für mich das beschlossene Ergebnis, die endgültige Umsetzung. Ein genereller Beschluß, klingt einfach oder ?, ist es

aber nicht, denn hier fängt es an schwierig zu werden. Mittlerweile, 150 Jahre später, leben wir im 21. Jahrhundert und die Rechtschreibreform von 1876 ist noch nicht richtig abgeschlossen. Es erinnert mich an unvollendete Novellen, Noten und Liedtexte in der Musik. Nur konnten diese Stücke nicht vollendet werden, weil die Komponisten verstarben. Richtig ist daß die Rechtschreibung ja nun rein gar nichts mit der Musik zu tun hat und daß das richtige Schreiben strukturiert und von festen Regeln abgeleitet wird, hier muß Wohl oder Übel gepaukt werden. Nach dem Motto, wir schreiben nach den Grundregeln von 1876. Wer von uns, ich meine die Jahrgänge, die so zwischen 1950 bis 1970 geboren sind, hat nicht nach festen Regeln gelernt und erinnert sich noch daran daß man nie „st“ trenne, denn

es tut einem weh oder wer nämlich mit „h“ schreibt, ist dämlich ?

Faustregeln, die mir bis heute geläufig sind oder liege ich hier falsch ? Ich sollte mich fragen, ob meine Orthographie richtig ist. Vielleicht bin ich ja ein moderner Analphabet, der das Wort „daß“ nicht mit „ss“ schreiben möchte und sich italienisch eingedeutschte Worte wie Ballettänzer mit drei „ttt“ nicht vorstellen kann und nur mit der Donaudampfschifffahrtsgesellschaft mitfährt, wenn drei „fff“ mit an Bord sind. Für wen ist denn die richtige Rechtschreibweise wichtig ? Ist es im Grunde egal, daß ich so schreibe wie ich spreche ? Im Prinzip ja. Ich kann lateinische Sätze schreiben oder Schreiben in Sütterlin verfassen.

hierzu mein Sütterlin Link  ( – Erdi Gorch Fock- Sütterlin – 22.01.2017 – YouTube – )

Manchmal schreibe ich den Adressaten auf meinen Briefumschlägen in lateinischer Schrift und den Absender in Sütterlin. Meine Briefe kommen an. Je nach Lust und Laune lasse ich auf diesen Umschlägen auch die Briefmarken sprechen. Die Briefmarkensprache ist eine fast vergessene Kunst, um dem angeschriebenen Objekt der Begierde zu zeigen, was „Er“ oder „Sie“ mich mal können.

Zusammen fassend könnte ich mir vorstellen, daß es eine formelle Rechtschreibung gibt, zum Beispiel, im offiziellen Umgang mit Behörden, Ämtern und Unternehmen, wo es unabdingbar ist eine gemeinsame hochdeutsche Schreibung zu praktizieren. Es sollte jedem leicht fallen, auf eine Schreibweise zurück zugreifen die wir alle mal in der Schule gelernt haben. Verständlicherweise vergessen Schüler nach dem Schulabschluß alles sofort wieder, da keiner einer die richtige Schreibweise in seinem persönlichen Umfeld benutzt oder unser einer diejenigen nicht versteht, die diese konkrete Rechtschreibung leben.

Alles klar ?, wenn nicht, kann jeder den letzten Absatz nochmal lesen.

Am Ende stelle ich fest, daß mir ein Anfang fehlt. So ein „jetzt“ Zustand. Schreiben wir alle jetzt nach den Regeln von 1876 oder nach 2022 oder was? Ist die Reform der Rechtschreibung abgeschlossen ? Irgendwann muß ein Schlußstrich in der Rechtschreibung sein. Natürlich kann jeder heutzutage an Sterne, Klammern in Semikolonkonform ( in Form von  „ ***, (:;) , 😉 “ ) denken, aber sind diese Hilfsmittel relevant in der Rechtschreibung ? Also schließen wir endlich die Rechtschreibreform ab, versehen es mit einer Jahreszahl und fertig ist dieses unendliche Flickwerk.

In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal, bleiben Sie allzeit gesund und wuchtig.

Erdi Gorch Fock®

Ein Hauch mehr sinniges, Schlagzeilen ala was gibt es wirklich Neues?


Guter Journalismus ist rar, ganz gleich welches Medium ich bemühe, um an Informationen zu kommen, irgendwas stört immer. Was mich so stört? Es sind die fehlenden Quellverweise, einfach ausgedrückt: „Der hat gesagt“ oder „Die hat ein Bild vom Dingenskirchen gemacht“ und „Das Regattarennen, der seltene Hupfdohlen findet am Ort Ping Pong statt“. Wenn ich schon mit einer fetten Schlagzeile geködert werde, möchte ich daß meine Leselust befriedigt wird. Vielleicht möchte ich auch zu viel, muß gegebenenfalls meine hohen Erwartungen zurück schrauben. Der Wahrheitsgehalt, der Inhalt, der nach der Überschrift oft dann daher kommt, läßt mich oft erschaudern… oh, wieder mittendrin…

…nehmen wir mal als Beispiel an, ich lese im Internet, irgendein Portal, ganz gleich welches, nachdem ich den anmachenden Titel verdaut habe, versuche ich mich dann mit feuchten Fingern, scrollend, wischend, drückend, ja seitenweise lesend durch einen Wust von Halbwahrheiten zu quälen, bis ich fündig werde und endlich Zahlen, Daten, Fakten so umsetzen kann, daß es Hand und Fuß hat. Mein immer wiederkehrender Eindruck, wenn das gelesene verarbeitet wurde, ist stets gekoppelt mit meinen Fragen: „Wieso ist das denn eine Nachricht wert?“, „Weshalb sollte mich das interessieren?“, „Warum erfahre ich jetzt davon?“. Letztendlich bestärkt es mich in meiner Meinung, es ist und war wieder vertane Zeit, da hätte ich auch was anderes machen können.

Zugeben es ist nicht leicht eine Nachricht, einen Bericht zu verfassen, wenn der roter Faden fehlt, wenn die schreibende Zunft sich nicht an die „der, die, das“ Tatsachen hält oder die „W-Wort Fragen“ einfach nicht intuitiv im Nachrichtentext einarbeitet werden. Wer als Verfasser einen Anreißer so schreibt wie: „Norddeutscher Koch macht Schluß“ bei der zum Schluß der Geschichte heraus kommt, daß nur ein Weg zum Restaurant neu verlegt werden mußte, bevor das Lokal wieder eröffnet werden kann. Der Koch durch diese Baumaßnahmen nicht arbeiteten konnte, deswegen ein paar Tage schließen mußte, hat seinen Beruf verfehlt oder er ist bekannt oder verwandt mit dem Koch, den Gerüchten lasse ich hier mal freien Lauf.

Was machen die anderen? Sie kochen mit dem selben Wasser. Die etwas intelligenteren Internet-Nachrichtenportale verschleiern ihre „nicht fragt bleibt dumm“ Tatsachen mit gut getarnten Analysen. Sie duplizieren einfach die Sätze aus den zuvor geschriebenen Zeilen und beginnen ihre Wiederholung mit „Das bedeutet“.

Was kann der geübte Leser/die geübte Leserin tun, um sich objektiv zu informieren? Keine Angst, auch in diesem Jahr werde ich keine Ratschläge geben. Meine gewonnene Quintessenz ist einfach, ich bin konsequent aus den sozialen Netzwerken gegangen. Ich ärgere mich nicht mehr über globale Halbwahrheiten, meine Quellen entnehme ich aus dem lokalen Radio, Fernsehen, Zeitungen. Getreu meinem roten Faden, „ich mache mir die Welt, wie sie mir gefallt“.   

Bis zum nächsten Mal, Gruß an all meine Leser und Leserinnen. Bleiben Sie allzeit gesund und wuchtig.

Erdi Gorch Fock ®

Telefonmitarbeiter / Hotline agent


In unserer heutigen Welt, wo sich alles im Internet um kleine Bit- und große Bitten dreht ( Bit und Bytes), stehen die Telefonmitarbeiter (Hotline Agenten) in Unternehmen und Firmen vor einer täglichen Mammutaufgabe, ja einer regelrechten Herausforderung dem anrufenden Kunden, gegenüber. Es dauert etwas länger bis man(n)chen oder Frau geholfen wird. Es geschieht viel zu oft, daß diesen helfenden Leichtintellektuellen die eigenen Hände gebunden sind und viel zu selten bekommen sie dafür eine Dankesorgie vom Kunden, wenn das Problem gelöst wurde. Schon die Kontaktaufnahme zu diesen Servicemitarbeitern der Kompetenz ist eine Wonne…oh, wieder mittendrin… In leichter Fortsetzung zu meiner vorigen Geschichte – https://erdigorchfock.com/2021/01/01/wenn-es-mal-wieder-nicht-so-klappen-will-wie-man-mochte-if-it-doesnt-want-to-work-out-the-way-you-want/ – möchte ich heute einen Gesprächsverlauf zeigen, den ich im Selbstversuch er- und überlebt habe. Aus reiner Nächstenliebe werde ich mich an meine eigenen Nettikette halten und diese Onlinebank mit keiner Silbe erwähnen.
Erdi schreibt in einem Formular an die Onlinebank Pött un Pan auf der Onlineseite der Bank folgendes: „Kunde hat meine Rechnung bezahlt, die Onlinebank Pött un Pan hat mir den überwiesen Betrag noch nicht gutgeschrieben. Wann wird mir das Geld gutgeschrieben?“
– Nach unendlichen Minuten, wo Erdi auf ein freies Gesprächsfenster (Chatroom genannt) im Rechner schaut, kommt eine Begrüßung:
„Herzlich Willkommen bei Ihrer Onlinebank Messenger Pött un Pan. Mein Name ist Cordula, gerne kümmere ich mich um Ihr Anliegen. Nach Prüfung Ihres Kontos konnte ich sehen das Sie eine Anforderung über diesen Betrag gesendet haben bis dato ist kein Geldeingang zu verzeichnen somit wurde die Anforderung noch nicht beglichen. Antworten Sie, wann immer Sie bereit sind. Wir antworten Ihnen dann so schnell wie möglich.
– Eine Antwort folgt:
„Hallo Erdi ,
hat der Kunde an Sie überwiesen oder an Pött un Pan? Normalerweise muß der Kunde nur die Anforderung bestätigen und dann geht die Zahlung direkt auf Ihr Pött un Pan Konto. Es muß keine extra Überweisung stattfinden“.
– Erdi antwortet:
„Guten Morgen Cordula, Kunde hat von seiner Bank überwiesen. Mit dem Vermerk “ Pött und Pan, Erdi Gorch Fock, Transaktionscode S-1000terneam13, v. 29.02.2021 „. Wie lange dauert es denn, wenn die Kunden (Nichtkunden bei von Pött un Pan sind) über Bank überweisen ?
„Hallo Erdi,
wenn der Kunde direkt an uns überwiesen hat und kein Kunde bei uns ist wird die Zuordnung der Zahlung schwer, wenn wir die Zahlung nicht zuordnen können geht diese spätestens 30 Tage nach erhalt an den Absender zurück, hier würde ich Ihnen empfehlen sich direkt mit dem Kunden in Verbindung zu setzten und Ihn bitten, die Überweisung direkt an Sie zu tätigen“.

„Hallo Cordula, anhand des Kundenvermerkes bei der Überweisung “ Pött und Pan, Erdi Gorch Fock, Transaktionscode S-1000terneam13, v. 29.02.2021″, ist die Zuordnung zu meinem Pött un Pan Konto ( offene Forderung, Rechnung Zusendung über Pött un Pan mit Transaktionscode ) nahtlos zu finden bzw. zu zuzuordnen“.

„Ich habe mir Ihr Konto gerade angeschaut. Sie haben eine Geldanfrage für 1 € am 29.02 gesendet. Die Person, an die Sie die Anfrage gesendet haben, hat auf diese Anfrage noch nicht reagiert. Schauen Sie bitte nach, ob Sie die richtige E-Mail Adresse angegeben haben und kontaktieren Sie gegebenenfalls, die Person, die die Geldsendung bestätigen muß“.

„Der Kunde hat die Geldanfrage/den Betrag (die Vermerkzeile: „Pött und Pan, Erdi Gorch Fock, Transaktionscode S-1000terneam13, v. 29.02.2021) überwiesen. Die Transaktionsnummer stimmt. Siehe hierzu meine gestellte Geldanforderung/ Transaktionsnummer vom 29.02.2021. Es folgt keine weitere Bestätigung, da der Kunde kein Pött un Pan Konto angegeben hat. Er hat direkt an Pött un Pan Onlinebank Deutschland überwiesen/bezahlt. Pött un Pan schreibt den Betrag gut und ich kann meine Geldforderung als erledigt quittieren. (Pött un Pan berechnet die Transaktionsgebühren, alles ist gut)“.
„Alle Zahlungen, die über Pött un Pan laufen, können Sie bei sich im Aktivitätenprotokoll sehen. Wenn es diese Zahlung dort nicht gibt, dann wurde sie auch nicht gesendet. Die Zahlungen, wenn geleistet, gehen dann auch sofort bei Ihnen auf dem Konto ein. Wenn der Geldsender eine Zahlung an Sie verrichten möchte, muß er das auch direkt über Pött un Pan an Sie machen“.
– Erdi sendet Pött un Pan eine Kundenkopie des Kunden, währenddessen schreibt er:
„In mitgeschickter Kopie vom Kunden hat sich der Geldsender direkt an Pött un Pan gewandt. Für mich hat der Kunde überwiesen. Mein Pött un Pan Kontoname, meine Transaktionsnummer/Rechnungsforderung stimmen. Nun kann Pött un Pan Onlinebank Deutschland den Betrag auf meinem Konto gutschreiben“.
„Eine Geldsendung geht aber immer direkt zu Ihnen. Wenn der Geldsender das Geld nicht direkt über Pött un Pan an Sie gesendet hat, kann er sich bei uns melden. Wir versenden das Geld nicht über dritte Bankverbindungen an unsere Kunden. Die Geldsendungen über Pött un Pan laufen immer direkt über die E-Mail Adressen von einem Kundenkonto auf das andere“.
– Erdi kontrolliert die Emailadresse vom Kunden;
„Der Kunde hat direkt an Pött un Pan überwiesen, anhand der Transaktionsnummer, der Kontonummer kann Pött un Pan den erhaltenen Geldbetrag auf mein Pött un Pan Konto zuordnen. (siehe hierzu gesendete Kopie). Ist Pött un Pan Deutschland eine andere Bank ? Alles was ich an Informationen habe, was zur Klärung und Auffindung des eingegangenen Geldbetrages hilft, habe ich Pött un Pan mittgeteilt. Nun warte ich darauf, daß mir der überwiesene Geldbetrag gutgeschrieben wird. Teilen Sie mir mit, wann der überwiesene Geldbetrag auf meinem Pött un Pan Konto gutgeschrieben wurde“.
„Wenn der Kunde das Geld nicht direkt an Sie gesendet hat, sondern an Pött un Pan wird es nicht zugeordnet werden können und der Kunde wird es zurückbekommen. Dann muß der Kunde Ihnen das Geld direkt über sein Pött un Pan Konto an Ihren Senden. Z.B. über die Sendeaufforderung, die Sie ihm geschickt haben“.
„Ich weiß nicht ob der Kunde ein Pött un Pan Konto besitzt. Aus der gesendeten Kopie sehe ich, daß alle Angaben in der Vermerkzeile der Überweisung richtig sind. Ich habe nur diese Informationen erhalten und an Pött un Pan weitergereicht. Ich verstehe nicht, warum die Buchungsstelle von Pött un Pan anhand der Kontonummer und des Transaktionscodes nicht den überwiesen Geldbetrag meinem Konto gutschreiben kann. Vielleicht könnte der technische Pött un Pan Support/Pött un Pan Buchungsstelle den eingezahlten Geldbetrag noch finden und mir gutschreiben. Auf Antwort wartend, wünsche ich einen schönen Abend“.
Erdi wartet und starrt Stunden auf eine Antwortzeile, die keine Antwort zeigt, endlich kommt eine Nachricht:
„Kann ich Ihnen sonst noch weiterhelfen?“.
„Schönen Dank für die Nachfrage, ich warte das Pött un Pan Buchungsstelle die Überweisung meines Kunden gefunden und mir dann den überwiesenen Geldbetrag gutschrieben hat. Ich wünsche allseits einen schönen Abend“.
„Sie brauchen nun nichts weiter tun, der Messenger schließt sich in den nächsten 48 Stunden automatisch“.
Erdi beendet den Chatraum. Eine Mail am nächsten Morgen vom Kunden erreicht Erdi.
„Die Onlinebank hat mir den Betrag rück überwiesen, da der der Kontoinhaber nicht ermittelt werden konnte“.
Fazit – Der Kunde muß ein Pött un Pan Kunde sein und ein Pött un Pan Konto haben. Überweisungen von anderen Banken. Echtgeld / Überweisungen nach Prinzip von Pött un Pan, können nicht „zugeordnet“, nicht angenommen und werden zurückgewiesen.
In diesem Sinne, bis nächsten Freitag.
Erdi Gorch Fock ®

Tutti Frutti, Disco und Musikladen, eine Zeitreise in Sachen Musik und Fernsehen


Schon seit Kindertagen höre ich Musik. Geboren in einer Zeit, wo noch nicht jeder ein Fernseher auf der Elbinsel Finkenwerder besaß, hatte ich das Glück einen kleinen Plattenspieler zu besitzen. Ich hörte am liebsten Märchengeschichten. Eine Platte dudelte ich rauf und runter, meine erste eigene gekaufte Schallplatte von Tina Hoskins „I Love to Love“. Regelmäßig hörte ich in diesen Jahren die Topsongs auf NDR 2 oder BBC im Radioäther. Da diese Sendungen abends ausgestrahlt wurden und ich noch nicht zu den „Groß“ war, durfte ich nicht so lange aufbleiben. Manchmal mit viel Verhandlungsgeschick (das heißt: “ ich trödelte beim Zähne putzen, beim Schultasche packen, Schluck Wasser holen usw.“) konnte ich noch bis zum Schluß die TOP 3 Songs im Radio hören, oft klappte es nicht. Das änderte sich, als wir einen Fernseher bekamen. Nachrichten und Filme wurden geschaut und auch hier mußte ich schnell merken, daß leider die guten Musiksendungen oder lustigen Sachen später am Abend gesendet wurden, sonst hätte ich ohne Gnade mit meinem Kassettenrekorder und Mikrophon bewaffnet, die ganzen Sendungen bis in die Nacht hinein aufgenommen. Das jeweilige Ende des Fernsehtages wurde mit dem gezeigten Testbild des Fernsehprogramms angezeigt. Es waren nur wenige Fernsehsender empfangbar, lange Zeit hatten wir nur die Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland ARD und das Zweites Deutsches Fernsehen ZDF, (heute unvorstellbar für die jüngeren Leser). Die Nachtprogramme im Radio waren erst gerade eingeführt worden und wurden abwechselnd aus den regionalen Funkhäusern der Landesstudios der ARD ausgesendet.

Nun ja, ich wollte eigene Musik machen, besser gesagt, das was die Moderatorin ‚Uschi Nerke‘ am Samstagnachmittag im Beat Club machte, so was wollte ich machen. Tagelang war ich damit beschäftigt, von der Platte auf Kassette aufzunehmen. Als richtiger Discjockey erwischte ich manchmal im Radio die angesagten Single Einspielungen von Slade, Neil Diamond oder Sweet. Wer so eine Aufnahme hatte, die nicht vom Verkehrsfunk unterbrochen wurde, war ein Glückpilz und konnte diese Mitschnitte mit seinen Freunden austauschen.

Das Fernsehen meinte es später gut mit mir ( die Sendezeiten wurden etwas besser an die Heranreifenden angepaßt ), die Disco mit Ilja Richter wurde am späten Nachmittag gezeigt. Endlich eine Sendung für mich, die nicht so bieder war wie die Hitparade mit Dieter Thomas Heck. Hier konnte ich Suzi Quatro, Rubettes und ABBA sehen, ganz zu schweigen von „Lady in Black“ von Uriah Heep. Was habe ich den Musikladen geliebt, es wurde von Radio Bremen spät ausgestrahlt. Manche Folgen konnte ich nur in den Ferien anschauen, die Mischung aus GoGo Girls und ‚Uschi Nerke‘ mit den Musikstücken war klasse. Der ruhige Pol war ‚Manfred Sexauer‘, für mich immer ein Vergnügen ihm zu zuhören. Natürlich war ich Fan von der Plattenküche mit ‚Frank Zander‘ und von ‚Olivia Pascal‘ aus der Musiksendung Bananas. Das neue Konzept gefiel mir, Hauptsache chaotisch mit Witz und Humor. In diesem Sinne, schon etwas älter, habe ich später Formel Eins mit ‚Stefanie Tücking‘ verfolgt.

Dann kamen die privaten Sender und eine neue Welle von Musik und humorvollen Sendungen, die nicht immer ernst genommen werden wollten, zog in meinen Fernsehalltag ein.

Wer erinnert sich nicht gerne an „RTL Samstag Nacht“ mit ‚Esther Schweins‘ und ‚Tanja Schumann‘ oder war mit den miefenden „Doofen“ nicht einer Meinung? Bei “Darf ich sie zur Bheke titten“ schmunzele ich noch heute mit. Meine Samstage waren gerettet. Bei „Die Wochenschow“ mit ’Ingolf Lück‘, der als Herbert Görgens immer ins Fernsehen wollte und an ‚Anke Engelke‘ alias Rickys mit ihrem Pop Sofa ? waren für mich die damaligen Höhenpunkte, nur leider war die Sendezeit dieser Shows immer viel zu kurz für mich. Die Titelmusik der jeweiligen Shows erkennt jeder sofort, der sie gesehen hat.

Machen wir einen Versuch und denken mal kurz an … … … „Eine schreckliche Familie“… … richtig „Love and Marriage“ von Frank Sinatra, herrlich gespielt von Al Bundy ( Ed O’Neil ). Ein Glanzstück für mich ist und bleibt „Tutti Frutti“ mit dem „Früchte Cin Cin Ballett“. Wer hat es nicht in jener Zeit mit gesummt oder die Melodie nachgepfiffen ? Wie waren noch mal die Regeln in dieser Rate- und Spieleshow ? dessen Sinn keiner verstand, bis auf den Moderator, liebevoll Hühner Hugo genannt und seine schöne Assistentin Monique.

Zum Schluß frage ich mich, wo sind diese Ablenkungen geblieben ? Alles weg bis auf DSDS, Supertalent, Dschungelcamp oder den jährlichen Songcontest de la Chanson ? Es fehlt mir etwas in der Fernsehlandschaft. Was ist los mit den TV-Sendern ? Kommerz hin und oder her, zweifellos möchte jeder verdienen, nur glaube ich, wir brauchen mehr Unterhaltung in Form von Humor und Musik. Ein Benny Hill läßt grüßen … … Mit diesem „Jingle im Ohr“ verabschiede ich mich.

Erdi Gorch Fock ®

Drei Schneeflocken machen noch lange keinen Winter / Three snowflakes are a long way from making winter


Nachdem Edgar die Jalousien hochzog, bemerkte er wie eine hauchdünne Decke von Schnee auf seinem Vorgarten lag. Merkwürdige Kratzgeräusche drangen durch das Spaltbreit geöffnete Fenster an sein Ohr. Seine Nachbaren waren damit beschäftigt die schmalen Bürgersteige vor den häuslichen Grundstücken frei zu fegen und zu schippen. Er beobachtete wie jedes Jahr, wie die Nachbaren nur ihre schmalen Gehsteigrinnen vom Schnee befreiten und ja keinen Zentimeter mehr schippten als nötig. „Nee, nicht Euer Ernst, oder? Jedesmal dasselbe Schauspiel, bloß nicht ein wenig mehr machen“. Leicht vergrämt machte Herr Glossi seinen Wasserkocher an. „Erst mal Tee, Kaffee und dann einen schönen Pharisäer aufsetzen“, mit diesem Worten suchte er nach Sprühsahne, Schokostreuseln, Kandiszucker und einer hochwandigen Tasse. „Nee wat hebt wi dat mol wedder scheun“…oh, wieder mittendrin…

Während Edgar genüßlich an seiner Tasse nippte, überlegte er, wie lange, wieviel und wann er nicht schippen und fegen mußte, ein Blick in die Kehrvorschriften der Stadt Wesel brachte Gewißheit.

„Allgemein gilt, daß die Gehwege für den Fußgängerverkehr mindestens in 1 Meter Breite von Schnee freizuhalten und bei Glätte zu bestreuen sind. In der Zeit von 7.00 Uhr bis 20.00 Uhr gefallener Schnee und entstandene Glätte sind unverzüglich nach Beendigung des Schneefalls bzw. nach dem Entstehen der Glätte zu beseitigen. Abstumpfende Stoffe müssen so sorgfältig aufgebracht werden, daß die abstumpfende Wirkung in Zeiten des normalen Tagesverkehrs anhält. Nach 20.00 Uhr gefallener Schnee und entstandene Glätte sind werktags bis 7.00 Uhr, sonn- und feiertags bis 9.00 Uhr des folgenden Tages zu beseitigen.“

„Nu ist allens klor, nich min Lütten“, sagte er zu sich selbst und holte dabei aus dem Keller einen Zollstock und etwas bunte Kreide hoch. Mit vollem Elan zeichnete er exakt 1 Meter Quadrate vor allen Vorgärten entlang der Straße der Nachbarhäuser auf. Zwischendurch wärmte er sich in der Küche bei Tee und Kaffee auf, ging wieder raus und fegte weiter. Er säuberte den ganzen Tag im Stundentakt den Gehweg. Kurz vor 20:00 Uhr stellte er ein Pappplakat in seinem Vorgarden mit folgendem Text auf: „Liebe Straßenreinigung, falls ich es nicht schaffe bis 07:00 Uhr Morgen früh zu fegen, können Sie den Schnee der angrenzenden Fahrbahn exakt in die eingekreisten Kreidequadrate der Vorgärten anteilmäßig verteilen, Danke Ihr Edgar Glossi“. Am nächsten Morgen wachte er auf. Er machte die Jalousien in der Küche auf und sah daß der Bürgersteig, auch das Stück vor seinem Vorgarten gesäubert und schneefrei war…

In diesem Sinne, bis nächsten Freitag, bleibt gesund.

Erdi Gorch Fock ®

Wer liest schon Allgemeine Geschäftsbedingungen ? Who already reads General Terms and Conditions ?


In ein paar Tagen werden sich in Facebook, WhatsApp die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB’s) ändern. Ob sich auch weltweit was ändert weiß ich nicht, meine Betrachtungsweise ist beschränkt gerichtet auf Deutschland, denn hier lebe ich. Also, wer hat schon die Zeit sich die Ellenlangen Texte, Punkte und Absätze durchzulesen, um herauszufinden was sich alles ändert ? Wenn ich stundenlang hin und her blättern muß zwischen Abschnitten, die sich alle so anhören wie  „2.1 …das Unternehmen Facebook vernetzt sich mit WhatsApp… 2.2 …es findet ein Austausch zwischen WhatsApp und Facebook statt“ … oh wieder mittendrin…

Klar wird alles beschrieben und verschleiert erklärt ? Nur weiß ich nicht, wenn ich am Ende von Punkt 10. Absatz 2, Nebensatz 118 angekommen bin, was ich gerade im Punkt 2, Absatz 1 gelesen habe. Kann sein, daß ich nicht mehr die Auffassungsgabe habe mir diese kryptographischen nicht enden vollenden Veränderungen zu merken oder ich bin schlichtweg zu betagt und meine Synapsen erkennen nicht was sich da ändert. Um es vorweg zu nehmen, dies sollten alle Benutzer von Nachrichtenaustauschanbietern wissen, wir werden immer gläserner. Ich wundere mich schon gar nicht mehr, wenn ich zielgerechte Werbung bekomme. Wie gut das ich mir nur normale Sachen anschaue. Wie zielgerechte Werbung ? Das ist ein sehr heikles Thema, ich weiß. Stellen wir uns mal vor, wir möchten ein Geschenk bestellen, wir suchen im Internet nach schönen Dingen. Nehmen wir weiter an, wir suchen im Internet mit einer Hilfe einer Suchmaschine ( Firefox, Google, Safari usw.) ganz normal nach Schuhen oder Schmuck. Dann kann daraus eine Information für alle Schuhanbieter und Schmuckhändler werden. Wie bekommen dann diese normalen Firmen nun die Nachricht, „Erdi schaut sich Schuhe und Schmuck an ?“. Das könnte eine Suchmaschine herausgefunden haben. Wir halten mal den Ball flach und stellen nicht in Frage, ob es so ein Suchprogramm geben kann, tun wir mal so, als wenn es möglich ist. Gut, bis hierhin können wir es alle verkraften, mal etwas Werbung zu bekommen. Kritischer (behalten wir unsere Suchmaschine im Hinterkopf) wird es, wenn wir durch ein so durchsichtiges Profil für alle Verkaufshäuser interessant werden. Es folgt Dauerwerbung, jetzt spätestens möchten wir diese störende Reklame unterbinden und kommen vom Regen in die Traufe. Denn nun sind wir da, wo für viele schon das gefährliche Nichtwissen anfängt. Wir sind am Punkt angekommen, „ich mache, ich kann und ich werde alle Werbung weg blocken“. Mein lieber leichtgläubiger Benutzer, (ich versuche es mal wieder politisch korrekt…Meine liebe leichtgläubige Benutzerin… wer mich öfter liest, weiß daß ich immer versuche mich Transgender konform, höflich auszudrücken, also weiter im Text…), es erfordert ein fast volles Studium der Beschreibungen der verschiedenen Computer Anbieter und Herstellerfirmen (samt AGB´s) um was auf Handy, Notebook, Pad, Pött un Pann zu ändern oder zu blockieren. Ein harmloses weiteres Beispiel, um uns bei Laune zu halten, damit wir ja bloß nicht in den Einstellungen von den Telefonen oder Computern herumspielen und weiterhin immer fleißig Daten von uns liefern sind abschreckende Sätze wie „…Sie möchten blockieren?… Dadurch funktionieren manche Webseiten möglicherweise nicht. Vorhandende Webseiten werden ebenfalls gelöscht.“ Die Eingeweihten wissen jetzt, oh Vorsicht nun kommt der Punkt mit den leisen Einspielern, die unbekannt bleiben und sich einnisten können. Ja, ich spreche von Cookies. Zu meiner Zeit haben wir diese kleinen Kuchen mit Schokolade, Mehl und Eiern zubereitet, gebacken und wegenascht. Heute geht ohne so einen Cookie nicht mehr viel, denn Internetseiten werden nicht mehr aufgebaut. Also, drücken wir ohne viel Aufhebens, fast automatisch auf „akzeptieren“ wenn so ein „schleichender Akzeptanzpunkt“ eines Hinweises uns dazu auffordert ?

Zustimmung finden all diese Cookies nicht bei mir. So gut wie es geht lese ich vorher die AGB’s durch und entscheide mich meistens dagegen diese Seiten zu öffnen. Bin mal gespannt was sich Morgen alles wieder ändert, also immer schön die Allgemeinen Geschäftsbedingen lesen.

In diesem Sinne, bis nächsten Freitag…

Erdi Gorch Fock ®

Kleine Unterschiede zwischen Norden und Niederrhein / Small differences between the North and the Lower Rhine


In zwei Beispielen möchte ich weitere Unterschiede zwischen dem Niederrhein und dem Norden aufzeigen. Hierzu auch mein Link  –   https://erdigorchfock.com/2014/10/13/der-niederrheiner-kann-alles-erklaren/

„Hör mal“, mit diesen Worten fängt für die meisten Norddeutschen Männer ein Prolog an, der aus seiner Sicht nicht geführt werden muß, da es mit der anschließenden reinen Information nichts zu tun hat und immer mit einem einstimmigen Epilog endet. Im Einklang mit der jeweiligen Herzensdame weiß der Norddeutsche was Ambach ist, kurz, knapp und fertig. „Hör mal…wieder mittendrin…

„Hör mal Schatz…“, nur noch eins vorweg, für die Niederrheiner unter uns, „die Niederrheinerin“ würde sagen „Paß mal auf Männe…“ im Verlauf dieser Geschichte, möchte ich ausdrücklich betonen, daß es immer herzlich von mir gemeint ist, wenn ich hier schnell zwischen den Dialekten hin- und herspringe.

Tatsächlich ist sinngemäß in diesen beiden Regionen dasselbe gemeint, nur ist die Wortwahl eine andere. Vertiefen wir uns erst mal darauf welche Information versucht die Norddeutsche kund zu tun. „…die Balkontüre schließt nicht richtig“. Wechseln wir zeitgleich wieder zurück an den Niederrhein. „…mach mal die Tür richtig auf dem Balkon, sie schließt nicht“. Der Norddeutsche Mann fühlt sich angesprochen, steht von seinem Sofa auf oder läßt alles liegen und stehen und macht sich sofort ans Werk, schaut sich die Balkontüre an. Ohne Murren richtet er dabei die Zargen, Renovier Bänder und Türscharniere bis die Balkontüre schießt. Was macht unser niederrheinisches maskulines Pendant: „Wie warum schließt denn die Balkontüre nicht, kannst Du die nicht richtig zu machen“. Nachdem seine Herzdame Ihm nun detailliert geschildert hat, warum die Tür nicht richtig schließt, geht der Niederrheiner auf den Balkon, hebt die Klingel mit sanfter Gewalt an und schließt die Balkontür.

Nächstes Beispiel:

Regional gibt es am Niederrhein in den Lebensmittelgeschäften ein anderes Angebot in den Regalen als im Norden. Wir schicken unsere Norddeutsche seute Deern an die Wursttheke. Ihre Bestellung fängt an mit: „Ein Stück vom…“, das fachkundige Verkaufspersonal startet eine liebgemeinte Nachfrage: „Sie möchten eine Lage von…“

Bis zum nächsten Mal wünsche ich einen schönen Freitag, bleibt gesund und munter

Erdi Gorch Fock ®

Einfach mal ins häusliche Büro wechseln/ Simply switch to your home office


„Oh ja, das will ich auch“, Edgar Glossi freute sich über das Angebot seines Arbeitgebers, die anfallenden betrieblichen Arbeiten Zuhause erledigen zu können. Einen Platz zum Arbeiten im häuslichen Bereich wäre vorhanden, Edgar dachte nach und frohlockte seinem Chef: „Im meinem Haus sind Strom, Licht, Bestuhlung und Tisch vorhanden, ich kann sofort loslegen. Wenn ich dafür nie wieder ins Büro kommen müßte, dann wäre ich bin dabei Chef“. „Gut Herr Glossi, probieren wir es eine Woche aus. Wir sehen uns dann in einer Woche am nächsten Dienstag wieder, solange tauschen wir uns per E-Mails aus und dann besprechen wir im Büro die zukünftige Vorgehensweise. Gutes Gelingen zu Hause Herr Glossi, bis dahin. Daraufhin verschwand der Chef aus dem Großraumbüro der… oh, wieder mittendrin…

Obst und Gemüse Manufaktur in Bad Schwartau. Herr Glossi beendete seine Schicht und fuhr nach Hause. Im heimischen Domizil angekommen, ging es sofort in den Keller, denn hier wollte er zukünftig ungestört arbeiten. „So, wo ist die Steckdose? wäre doch gelacht, wenn wir hier nicht arbeiten könnten, ah ja da…“. Eine Stunde später wachte Glossi aus seinem komatösen Zustand auf, er hatte einen Kurzschluß der elektrischen Leitungen durch Einstecken des Stromkabels eines zusätzlichen Dreiersteckers verursacht. „Wo bin ich?“ Leicht gebeugt kroch er zum Sicherungskasten, werkelte am Sicherungsverteiler und Schwupps knallte die Kellersicherung wieder durch. “Diesmal hast Du mich nicht getroffen Du blöder Blitz“, mit leicht schmerzverzerrtem Gesicht nahm Edgar zu Kenntnis, daß er vergessen hatte zuerst das Stromkabel vom Dreierstecker zu ziehen, bevor er die Sicherungen einschalten wollte. Im dusteren Keller taste er sich nun vor, zog die Stromzufuhr aus dem Dreierstecker ab und kroch behend wieder zum Stromverteiler zurück. Er drehte den Notschalter an und endlich wurde es wieder hell im Keller. „Licht vorhanden“, aufatmend steuerte Edgar die obere Etage an, als er ein Klopfen an der Haustür vernahm, er öffnete die Tür und sein Chef stand lächelnd vor ihm. „Herr Glossi, ich habe ganz vergessen Ihnen die Auszüge der Rechtlichen Rahmenbedingungen eines Telearbeitsplatzes zu geben. Als Arbeitgeber stehe ich in der Pflicht Sie zu informieren, ach machen wir es kurz, lesen Sie es sich durch und informieren mich per E-Mail darüber, daß Sie es zur Kenntnis genommen haben. Brauchen Sie sonst noch etwas? Herr Glossi versuchte Haltung zu bewahren, der Chef sollte ja nicht unbedingt mitbekommen, daß er gerade dem Tod von der Schippe gesprungen war. „Ja, mein Notebook habe ich vergessen“. „Ja, natürlich Herr Glossi, ohne richtiges Equipment können Sie nicht arbeiten. Holen Sie es Morgen ab. Bis dahin werde ich auch wissen wann ihr Arbeitszimmer abgenommen wird von unserem betrieblichen Arbeitsschutzbeauftragten. Nun machen Sie Feierabend Herr Glossi, es war ein langer Tag“. Mit diesen Worten verabschiedete sich der Chef. Edgar schloß die Haustür, mit wackeligen Beinen versuchte er in Küche eine Kanne Kaffee aufzusetzen. Langsam erholte sich sein Körper von den Strapazen des Stromschlages. Nun hatte er Zeit die gebrachten Dokumente vom Chef durchzulesen. Es war sehr interessant was alles zu beachten war, so ein häuslicher Arbeitsplatz mußte ein Fenster haben. „Mist, dann fällt der Keller als Möglichkeit aus. Wie muß denn das häusliche Arbeitsumfeld aussehen?“ Nun streifte er mit offen Augen durch seine Räume, Stunden vergingen, alles wurde sorgsam betrachtet und geistig abgespeichert. „Hmmm, Kinderzimmer, ach nee, da kann ich nicht ruhig arbeiten“. Mit prüfendem Blick fiel damit auch die Abstellkammer aus, hier fehlten nur ein paar Quadratmeter, um ein Arbeitsplatz zu sein. Der Wohnzimmertisch im kombinierten Eßzimmer hatte nicht die richtige Höhe. “Mano, mein Keller war super geeignet, richtig gemütlich mit Campingtisch und Nachtischlampe und die ausrangierten 3 Sofas geben dem Keller Charakter, aber geht ja alles nicht, Garage fällt aus, wegen Fenster, Moment mal“, Edgar hatte eine Idee, wo er richtig arbeiten könnte. Vorsichtig öffnete er die Schlafzimmertür, mit dem mitgebrachten Zollstock wurde der Schminktisch vermessen. Ein diabolisches Lächeln huschte jetzt kurz vor Mitternacht über sein Gesicht, bis seine Frau Manu aufwachte: „Schnulli, was machst Du da?“, erklang schläfrig Ihre Stimme. „Nichts min Seuten, allens in Butter“, erwiderte Edgar, um darauf katzenartig aus dem Schlafzimmer zu flüchten. Sein Weg führte Ihn auf die Terrasse. „Hier ist es perfekt oder nicht, hier stimmt alles und es steht nirgends geschrieben daß ich nicht draußen in einem geschützten Bereich arbeiten darf“.

Mit diesen letzten Gedanken unter freien Himmel schief er zufrieden ein. An nächsten Morgen machte Edgar sich auf sein Arbeitsnotebook zu holen. Im Büro angekommen setze sich an seinen Tisch, an der Tastatur entdeckte er eine Notiz von seinem Chef, „Guten Morgen Herr Glossi, denken Sie daran, daß an Ihren ergonomischen Stühlen immer die richtigen Rollen befestigt sind“. „Ach nee, echt jetzt“, seufzte Edgar, dabei griff er zum Telefon: „Moin Chef, Danke daß Sie mich an die richtige Bestuhlung erinnert haben. Ich sollte die richtigen Rollen am Stuhl haben, wie gibt da wirklich unterschiedliche Rollen für Laminat, Fliese und Teppich? das ist mir neu, Hmmm, das muß ich mir nochmal anschauen, solange diese Frage nicht geklärt ist, arbeitete ich weiter hier im Großraumbüro. Ich habe da eine weitere Idee, die ich vorher abklären muß, dann komme ich auf Sie zu Chef“. Mit diesen Worten beendete Edgar Glossi das Gespräch. Schnell laß er nochmal die Rahmenbedingen durch. „Wußte ich es doch, hier steht nichts über ergonomisch angepaßte geformte Sitzflächen drin, also…“.

Homeoffice Erdi
In diesem Sinne bis nächsten Freitag, bleibt alle gesund und munter.

Erdi Gorch Fock ®

Müssen Veränderungen sein? / Must there be changes?


Immer wieder am Jahresende flattern Herrn Glossi unzählige Jahresabschlußrechnungen ins Haus. Natürlich kommen diese Nachrichten Heutzutage, eben Zeit gemäß, in elektronischer Form an, sprich auf das Emailkonto. Da die meisten Versorgungsunternehmen, Betriebe, Behörden, Firmen und natürlich die Kaufhäuser eine Interseite haben, wo man die Telefonnummern und Adressen des jeweiligen Anbieters finden kann, hat sich Glossi einen Rechner angeschafft, um den Kontakt aufrecht zu erhalten mit diesen internetverliebten „Alles in einer Hand“ Anbietern. Soweit ist alles klar. Aber wehe, wenn er etwas in seinen hinterlegten eingestellten Internetkonto ändern möchte, wie Kontaktinformationen ändern oder Zählerstände übermitteln, dann wird das liebe einfache Internet zu Qual für ihn. Ein Weg nach Canossa ist dagegen ein Spaziergang auf Rosen, den würde er leichter schaffen. Beim Beispiel…oh wieder mittendrein…

einer Zählerablesung für den Stromversorger, stößt er an seine machbaren Grenzen, denn die Formularpunkte sind unüberwindbare Brücken, gespickt mit Pflicht- und Freiwilligkeitsfeldern, dauert es immer eine Zeit, bis er endlich im Menü den Zählerstand eintragen kann. Edgar notiert sich immer vorab die Empfängeradresse auf seinem Notizblock und füllt dann Punkt für Punkt die gewünschten Angaben ein. „Name, ich heiße Edgar?“. Es ist nicht leicht für ihn, den Nachnamen und dann den Vornamen einzutragen, denn wer stellt sich schon im normalen Leben seinem Gegenüber zuerst mit seinen Nachnamen vor, daß macht doch keinen Sinn, außer man heißt Bond, oder? Leicht säuselnd tippt er Zeile für Zeile ins Internetformular: „Mein Name ist Bond, nee Glossi, mein Name, ach was, ich heiße Glossi, Vorname Edgar, was kommt jetzt?“, Das Unglück möchte es, daß die Telefonnummer eingetragen werden muß, dieser Punkt ist sogar mit einem roten Stern markiert, also wichtig für das Ableseprogramm des Anbieters. „Ich habe kein Telefon“, blafft Edgar den Rechner an. Zu allem Überfluß wird die aufgebaute Internetseite wegen Zeitüberschreitung beendet. Edgar reicht es, er macht es wie früher, ein paar Tage später schreibt er einen Brief. 

„Sehr geehrter Stromanbieter! Mein Name ist Glossi Edgar, ich möchte ihnen meinen Zählerstand mitteilen, senden Sie mir in Papierform eine Zählerablesekarte zu. Mit freundlichen Grüßen…“

Nach 14 Tagen erhält Glossi ein Informationsschreiben vom Stromversorger.

„Sehr geehrter Herr Edgar, bis jetzt haben wir keinen Zählerstand von Ihnen erhalten, Falls Sie keinen Zählerablesecode erhalten haben, können Sie Ihren Zählerstand auch selbst auf unsere Internetseite übermitteln. Außerdem ist unser Kundenberatungsteam telefonisch von Montag bis Freitag in der Zeit von 09:00 bis 20:00 erreichbar…“

Edgar war fassungslos, wie konnte ein Weltunternehmen seinen Brief so Mißverstehen, tags darauf machte er sich auf den Weg zum Stromanbieter. Gegen halb 10 betrat er das Verwaltungsgebäude des Energiekonzerns. Hier wurde er freundlich empfangen, wartete nur 10 Minuten, bis eine Mitarbeiterin Zeit für ihn hatte. Zukünftig bekommt Herr Glossi seine Zählerablesekarte und die Jahresabrechnung wieder mit der Post zustellt.

Fazit meiner heutigen Geschichte, nicht immer ist es leichter, wenn alles nur steril via Internet abgewickelt wird. In unserer modernen Welt sollte jeder die alte herkömmliche Vorgehensweise von früher kennen, um sich mitzuteilen. Ich bin nicht gegen Veränderungen oder neue Übertragungswege. Welchen Weg ich beschreite, ob analog oder digital, sollte mir überlassen sein oder nicht? In diesem Sinne, bis nächsten Freitag.

Erdi Gorch Fock ®

Wenn es mal wieder nicht so klappen will wie man möchte… / If it doesn’t want to work out the way you want


Ein wiederkehrendes Problem kann immer von zwei Seiten betrachtet werden. Am Beispiel wie neulich an der telefonischen Hilfestellung für Benutzer eines weltbekannten Unternehmens, wo wir uns mal kurz reinklinken, sollte jedem zeigen, daß es nur normal ist wenn folgendes passiert…: Hotline Spezialist Erdi, der immer ein offenes Ohr hat, ganz egal wie lange es dauert: „Im Grunde genommen ist es ganz einfach, Sie drücken über den Namen der jeweiligen Computer Datei auf der rechten Seite der Computermaus und machen dann einen Klick auf Löschen, Bestätigungshinweis lesen und schon haben Sie es geschafft, folgen Sie den Beschreibungsfeldern, die Hinweise sind einfach zu verstehen“. Irregeleiter Anrufer, der alles kann, außer: „Nee, gar nichts ist einfach, die Hinweise sind gekommen und ich habe zweimal gedrückt, nun ist meine Datei weg“. Erdi: „Sie ist nicht weg, die Datei befindet sich im Papierkorb“. Anrufer: „Ja und der Papierkorb ist leer“. Erdi: „Wie der Papierkorb ist leer. Der Papierkorb ist nicht mehr vorhanden?“. Anrufer: „Doch, aber die Datei ist gelöscht und ich kann es nicht wieder Rückgängig machen“ …oh, wieder Mittendrin…

-Nur so nebenbei, Google (mein YouTube Kanal), ändert mal wieder seine Bestimmungen. Ich weiß nicht, ob ich meinen YouTube behalten kann…Vielleicht schreibe ich beim nächsten Mal mehr zu diesem Thema-

So oder so ähnlich geht es jedem von uns der bei irgendwo anruft und Hilfe möchte. Der Anrufer wird nicht verstanden, der/die Helfende kann sich kein klares Bild machen und weiß nicht wie Er oder Sie (heute mal politisch korrekt) dem Hilfesuchenden Individuum sein (ich lasse es doch mal wieder, daß mit dem Ausformulieren all der männlichen, weiblichen und sachlichen Wortendungen, sonst geht mir noch meine unsichtbare Tinte auf meinem Bildschirm alle und diese Geschichte findet kein Ende) ihm/Ihr sein antrainiertes Halbwissen eines x-beliebigen Programm erklären soll.

Erdi: „Der Papierkorb ist da oder nicht? was passiert, wenn Sie den Ordner Papierkorb öffnen?“ Anrufer: „Nichts, da ist nichts“. Erdi versucht es nochmal: „Nochmal von vorn bitte und diesmal werden wir erst alles besprechen, die Finger bleiben weg von der Computermaus, wir schauen gemeinsam auf den Bildschirm Ihres Computers, sagen Sie mir, wenn Sie so weit sind“ Anrufer: „Okay“

Nach nicht enden wollen Stille auf beiden Seiten der Hotline versucht Erdi den Anrufer zu locken: „Sind Sie bereit, was sehen Sie, wenn Sie auf dem Bildschirm schauen?“ „Nichts sehe ich, das Notebook ist in den Energiesparmodus gegangen und nun ist der Bildschirm schwarz geworden“. Erdi: „Wie Notebook? Ich dachte wir sprechen von einem Standrechner“….

Wir klinken uns mal wieder besser aus, denn sowas wie ich es hier beschreibe ist ja nur frei erfunden, niemand kann so einfältig sein, oder? Kurzum kommen wir zum Fazit, zum eigentlichen Kern meiner Geschichte. Wenn was gelöscht wurde, und zwar richtig, wird es kein Erdi dieser Welt wiederherstellen können. Computer (Notebooks, Pads, Pötts, Pfannen und wie auch immer) haben ihre Eigenarten. Einmal auf die falsche Stelle doppelt geklickt und Schwupps ist Datei, das Foto usw. für Normalsterbliche für immer verloren. Es sei denn man(n) oder Frau hat eine Sicherungskopie gemacht und kann alles im Betriebssystem wieder neu installieren.

Bis zum nächsten Freitag, bleibt gesund und munter und vor allen wuchtig.

  Erdi Gorch Fock ®