Rüschsiedlung Finkenwerder von 1973 – 1976, Hamburg meine Erinnerungen.


1972.Erdi.Finkenwerder.28.07.2014.

Zurück in eine Zeit, wo an der Ecke Neßdeich, Rüschweg auf Finkenwerder eine kleine Siedlung lag, meine Rüschsiedlung. Mehr als 500 Leute hatten in Ihren Behelfsheimen, nicht mitgezählt die Arbeitsbaracken, Ihr zu Hause gefunden. Ein paar Meter hinter der Schutz-Flutmauer vom Rüschweg zur linken Seite lag der Rüschwinkel mit dem Rüschkanal. Den Rüschweg hinab waren die Eingangstore der Deutsche Wert, auch bekannt als HDW, zu sehen. Auf der linken Seite standen die Arbeitsbaracken, die Unterkünfte für die Werftarbeiter. Eine Schlosserei und ein kleiner, vielleicht mittel großer Parkplatz für die Busse, die morgens, nachmittags und abends zum jeweiligen Schichtbeginn bzw. Schichtende die Werftarbeiter in nah und fern transportierten. Zur rechten Seite zweigten sich der Ploot, Kohort, Lachsdrift und eine weitere Staße ab, dessen Name ich in einer Umschreibung, leicht versteckt, in die Geschichte einbaue. Der Dwarspriel verband als Kreuzstraße die meisten Straßen miteinander. Vom Ihm konnte der Ploot und ein Bahnübergang für Fuß- und Radfahrer, erreicht werden, der auf Tweeflungen führte.

Geprägt von der Tiede fuhren vom Rüschkanal, Köhlfleet und der Süderelbe die HF-Fischkutter raus. Die Werft brummte und all die kleineren und mittleren Zulieferer hatten Arbeit satt. Messerschmitt-Bölkow-Blohm-MBB Flugzeugbau (Airbus) und die Reynoldswerke rundeten die Sache ab. 1973 konnte nicht schöner sein, bis es zu Ölkrise kam.

Auf einmal war alles anders. Nach langen hin und her bekam die HDW noch die Aufträge Containerschiffe zu bauen. Bei jedem Stapellauf lief es uns in der Rüschsiedlung eiskalt den Rücken runter, da wir immer dachten, daß ist das letzte Schiff und was kommt danach? Nach der „Tokio Bay“, „Cardigan Bay“ und „Osaka Bay“ war Schluß. Die gute Arbeit der Werftarbeiter wurde ein letztes Mal mit dem Bau der „City of Edinburgh“ belohnt, nur durfte die „richtige“ Werft die Arbeiten nicht beenden, endgültige Fertigstellung machte Blohm & Voss. Über 1000 Werftarbeiter waren arbeitslos. Die Demonstrationen, gegen die Schließung brachten gar nichts, wurden nicht rückgängig gemacht. „ De Werft is to“
Wenige Arbeiter fanden bei Blohm&Voss, MBB und Reynolds Arbeit. Es folgten die endgültigen Schließungen der Arbeitsbaracken und des Durchgangslager auf dem Neßpriel. Weihnachten auf Neujahr 1974 wehte zum letzten Mal ein Tannenbaum vom Helgengerüst der HDW.
In den folgenden Monaten wurde 1974 damit begonnen die „alte Werft“ auszuschlachten. Unserer Siedlung blieb zusammen, der Höger am Anfang des Kohort bildete den Mittelpunkt der Nachbarschaft. Eine kleine eingeschworene Gemeinde, die da auf dem „Rüschi“ lebte. Wir wollten alle zusammen bleiben. Einige von uns hatten Ihre Behelfsheime richtig schön ausgebaut und viel Geld rein gesteckt.
Die frei gewordenen Gelände auf der Werft und am Rüschweg sollten mit schönen Anlagen und Eigentumshäusern geschmückt werden. Wir freuen uns darauf. Vielleicht ein neuer Fußballplatz. Ein richtiger Spielplatz wäre schön gewesen und nicht so einer wie bei Tweeflungen, der Bunker bedingt, eher nur ein halber war. Neue Lagerhallen zum unterstellen und reparieren der Boote am Neßpriel. Die Kapazitäten am Rüschwinkel erweitern. Aber daraus wurde nichts. Denn plötzlich lag die Rüschsiedlung in der Einflugschneise des Hamburger Flugzeugbau. Nichts mit schönen Bürogebäuden und „ Planten un Blom“. Alles mußte brach sein. So wurde 1975 durch Vertiefungsarbeiten der Elbe und der Seitenkanäle vom Hamburger Senat beschlossen, das alte Werftgelände mit Spülsand auf zu schütten. Wie dann noch der das Helgengerüst 1975 weg gesprengt wurde, war uns klar, das war nicht mehr der Säberort, hier wurde der Charme einer ganzen Siedlung genommen. Auch die freie Sicht auf die Elbe konnte darüber nicht hinweg täuschen.

Der finale Punkt und das gleichzeitige aus der Rüschsiedlung kam 1976. In der ersten Januarwoche drückte die Sturmflut mit Orkanböen, das Elbwasser so schwer in den Rüschkanal, daß alle Anwohner die Siedlung verlassen mussten. Als einer der letzten Familien vom Kohort mußten wir unser Haus aufgeben. Ein sicherer Weg über den Rüschweg war nicht mehr möglich. Das Elbwasser schwappte zur dieser Zeit schon über den Rüschkanal. Entlang des Dwarspriel in Richtung Bahnübergang Tweeflungen, hinter der Flutmauer war unser Ziel die Gorch Fock Halle. Hier war Sammelpunkt und Notquartier für uns. Stunden später konnten wir endlich wieder nach Hause gehen. Alles war glimpflich verlaufen, die Deiche hatten gehalten.
Ein paar Wochen später folgte ein Räumungsbeschluß für alle Bewohner der Rüschsiedlung. Proteste in der Elbhalle gegen diese Pläne und Maßnahmen, selbst Demonstrationsmärsche der Anwohner halfen nichts. Die Räumungsbeschlüsse wurden um gesetzt. Wir hatten Glück und fanden eine „Bleibe“ in Finkenwerder. Die meisten von uns, Nachbarn und Freunde, zogen in neue Wohnungen in Neugraben, Neuwiedenthal u.s.w. Die Rüschsiedlung wurde abgerissen und dem Boden gleich gemacht. Nun ist ein Rüschpark zu sehen…………..

Mein Überblick kann nur kurz sein, ein was wäre wenn und warum und wieso gewesen, überlasse ich dem Leser. Aus der Vielzahl von Artikeln, Veröffentlichungen von 1976 hier nur als Beispiel skizziert.

„Aus Die Zeit
Wie Hamburg den Orkan überstand
9. Januar 1976
Hamburg
Wasser kommt schneller als Feuer. Diese gar nicht komische Sprichwortweisheit alter Friesen ist in Hamburg an der Elbe, genauer gesagt: an der Tideelbe, nun abermals Gewißheit. Daß der Sturm, der mit Orkanböen aus Nordwest in den Rachen des Stroms hineinfegte, eine Sturmflut aufstauen werde, hatten Meteorologen und Hydrologen natürlich vorausgesehen und vorausgesagt; noch „fünf vor zwölf“ jedoch ahnte niemand, was wirklich geschehen sollte. Nach 13 Uhr erst wurde bestürzend klar: Das Wasser kam schneller und stieg höher als vorausberechnet.
Um 14.07 Uhr gab Staatsrat Frank Dahrendorf, der oberste Beamte der Innenbehörde, Hochwasservoralarm. Schon neun Minuten darauf eskalierte der Voralarm zum Alarm. Zur gleichen Zeit wurde im Hafengebiet, auf Finkenwerder, ein Lager mit 150 Bewohnern evakuiert. Der St.-Pauli-Fischmarkt, wo Hamburg ein bißchen Teer- und Tran-Tradition pflegt, war bereits überflutet. Die Elbchaussee, Hamburgs Allee des Wohlstands, war unterbrochen.
Der ganze Artikel ist unter diesem Link zu finden
http://www.zeit.de/1976/03/der-alarm-kam-zu-spaet

Aus Hamburger Abendblatt:
Nr. 26 vom 31.01.1976,
Rüsch-Siedler sollen in Ruhe umziehen
Große Aufregung/ gestern unter den 560 Bewohnern der Rüsch-Siedlung auf Finkenwerder: Weil die Baubehörde in hastiger Ausführung eines Senatsbeschlusses ein Kündigungsbegehren ausgesprochen hatte und dieses Begehren vorzeitig bekannt geworden war, fürchteten viele Rüsch-Siedler, von heute auf morgen auf der Straße zu stehen.
Der Senatsbeschluß als Folge der Sturmfluten lautet, wie berichtet, daß so bald wie möglich keine Menschen mehr in Vordeichgebieten wohnen sollen. Telefonisch hatte die Behörde die Neue Heimat Nord (sie verwaltet die 215 Behelfsheime der Rüsch-Siedlung) aufgefordert, den Bewohnern zu kündigen. Die Neue Heimat Nord hatte die Kündigungen aber nicht verschickt. Sie hatte wissen lassen, diesen telefonischen Bescheid wolle sie schriftlich haben. Und gestern wurde der Bescheid von höchster Stelle „zurückgepfiffen“.
Die zuständigen Verwaltungschefs aus Orts- und Bezirksamt vereinbarten mit „Liegenschafts-Senator“ Dr. Hans- Joachim Seeler, daß den Rüsch-Siedlern Zeit gelassen“ werden soll. In der nächsten Woche soll ihnen in öffentlicher Sitzung des Ortsausschusses und in Einzelanschreiben nahegelegt werden, sich andere Wohnungen zu suchen. Sozialwohnungen seien genügend da.
Die Hast der Baubehörde wird nur dadurch erklärlich, daß das Argument „Flutgefahr“ offenbar nicht ungelegen kam. Einige Senatoren wollen das Gelände für Gewerbeansiedlung, die Ortsgremien möchten es für Wohnungen.

Aus Hamburger Abendblatt:
Nr. 30 vom 05.02.1976,
Rüschsiedlung: Protest gegen Kündigungsplan
In der Diskussion um Erhaltung oder Nichterhaltung der Finkenwerder Rüschsiedlung kündigte Senatsdirektor Scharnberg gestern abend auf einer Sondersitzung des Finkenwerder Ortsausschusses an, es sei möglich, daß die Behelfsheimbewohner die Kündigung erhielten. Abgeordnete aller Parteien sprachen sich dagegen für die Erhaltung der am 3. Januar überfluteten Siedlung aus und forderten den Bau eines Hochwasserschutzes.“

Einige Straßenamen dieser ehemaligen Siedlung gibt es wieder auf Finkenwerder, vielleicht zur Erinnerung an die Rüschsiedlung ?

Bis zum nächsten Mal, liebe Grüße vom Exil lebender Hamburger in NRW.

23 Gedanken zu “Rüschsiedlung Finkenwerder von 1973 – 1976, Hamburg meine Erinnerungen.

  1. Guten Abend Frau Albrecht-Schlottau, in der Rüschsiedlung hatten wir keinen Gemeinschaftraum, auch wurde unsere Siedlung nicht verwaltet. Die damalige Wohnungsbaugesellschaft, die Neue Heimat, hatte, wie damals üblich, einen Hausmeister vor Ort. Ich wünsche Ihnen viel Glück bei der Suche nach Bildern aus dieser Zeit.
    Mit freundlichen Grüßen
    Erdi Gorch Fock®

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    • Vielen Dank für die Rückmeldung!
      Aber vielleicht können sie mir doch helfen , ich denke, ich verwechselte „Rüschsiedlung“ mit dem Aussiedlerlager, das es auf Finkenwerder gab, ?

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  2. sehr interessant alles, danke. Ich wäre sehr interessiert an Photos, habe Anfang der 70er Jahre dort ein Spielprojekt während der Sommerferien angeboten – im Gemeinschaftsraum (?) Und erinnere mich an gute Stimmung und eine hilfreiche Verwalterin, die am Eingang zur Siedlung wohnte… Kann mir jemand weiterhelfen?

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  3. Hallo,

    schön, mal etwas aus dieser „guten, alten Zeit“ zu lesen. Ich bin Jahrgang 1965 und am Norderdeich groß geworden. Den Spielplatz bei Tweeflunken kenne ich gut, habe dort selbst hin und wieder gespielt, obwohl es für mich als kleines Kind doch ein etwas weiterer weg war.

    Mein Vater hat auf der Werft gearbeitet und damals mit der Super-8 – Kamera meiner Mutter den Bau der „Hamburg“ gefilmt. Nach der Schließung kam er erst bei den Howaldswerken im Hafen unter und dann bei Blohm & Voss.
    Beim Stapellauf der „City of Edinburgh“ war ich sogar life dabei.

    In den alten Behelfsheimen wohnte mein Großonkel Karl Kasselt (oder Kaßelt), ich glaube, es war am Kohort. Wenn man über den Bahnübergang bei Tweeflunken ging, dann geradeaus in die Siedlung. Dann kam eine Querstraße und danach war es das 2. oder dritte Haus auf der rechten Seite. Noch mit Plumspklo, aber im Garten stand ein toller Pflaumenbaum.
    Gut erinnere ich mich noch daran, dass dort ein kleiner Kiosk war, wo wir immer Kaugummi gekauft haben und einer der Nachbarn hatte eine Eismaschine für Softeis.

    1976 musste mein Onkel dann wegziehen. Er zog an den Auedeich, doch den Umzug hat er nicht verkraftet. Er starb 1977 kurz vor seinem 86. Geburtstag.

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    • Guten Abend Andreas, am Kohort war ein kleiner Lebensmittelladen, in den 70`zigern geführt von der Familie Meyer. Von Tweeflunken führte ein kleiner Gehweg/ Übergang über die Gleise der Hafenbahn in den Ploot hinein. Viele Rüschsiedlungsfamilien konnten auf Finkenwerder keine neue Unterkunft mehr finden. Einige haben durch die „Neue Heimat“ etwas in Neuwiedental oder Neu Wulmsdorf gefunden. Wie ich hörte hat der damalige Hausverwalter Walloch was in der Nordmeerstraße gefunden. Schade daß Dein Onkel den Umzug nicht mehr verkraftet hat. Bein nächsten Mal werde ich mir mal den Rüschkanal genauer anschauen. Ich wünsche Dir einen schönen Montag Abend.
      Mit freundlichen Grüßen
      Erdi Gorch Fock

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  4. Pingback: Wenn früh am morgen…. die Werksirene dröhnt, Gartenolympiade am Niederrhein | Erdi Gorch Fock ®

  5. Hallo Erdi,
    gemeinsam mit meinen Eltern, Emmi und Hans Kitzig, und meinen Geschwistern Eva, Uwe, Heino und Holger, habe ich, Helmut Kitzig, im Kohort 28 gewohnt. Der große Teil der Familie ist dann1954 nach Farmsen gezogen. Meine Schwester ist mit Ihrem Ehemann, Fred Fahß, der dann auch noch in dem winzigen Haus wohnte, und den Kindern Maren und Karl-Heinz noch bis zum Schluss im Kohort 28 wohnen geblieben. Ich habe noch viele schöne Erinnerungen an Finkenwerder. Ich lebe jetzt in unmittelbarer Nähe von Hamburg, war aber gerade letztens erst wieder „auf“ Finkenwerder.

    Danke für den schönen Artikel.

    Viele Grüße

    Helmut

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    • Moin Helmut,
      2016 war ich zum letzten mal auf Finkenwerder. Nun ist aus der Rüschsiedlung ein Rüschpark geworden. Du hast auf der Strassenseite zum kleinen Kohort Spielplatz gewohnt. Ja, unsere Kinderzeit war schön. Ich wünsche Dir einen schönen Freitag, bleibe mir gesund und munter.
      Mit freundlichen Grüßen
      Erdi

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    • Moin Helmut,
      ich bin Rüschweg 1 im Jahr 1948 geboren, es war eine Kindheit wie man sich besser nicht vorstellen kann.
      Mein Freund Helmut Öttken und ich sind immer am Rüschkanal spielen gewesen.
      Es gab die DW Baracken ud einen super Strand an Rüschkanal wo wir gebadet haben.
      Ich weiss nich wo ich anfangen soll, aber ich könnte ein Buch über meine Kindheit schreiben mit allen Höhen und Tiefen.
      Euer Jasche (Peter Jansen)
      ps. Vieleicht findet sich ja jemand, der dieses Vorhaben mit mir teilen würde.

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  6. Irgendwie ist der Fehlerteufel hier drin. Nach Aussenlager sollte eigentlich kg kommen. Die Arbeiter / gefangenen wurden auf der deutschen werft zur zwangsarbeit gezwungen.

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    • Guten Morgen Doris,
      die Rüschsiedlung hatte ihren eigenen Charme. Es war immer was los, zwischen Säberort und Ploot. Ich habe im Kohort gewohnt, mit Blick auf die Deutsche Werft. Wenn ich das nächste Mal auf Finkenwerder bin, strommere ich, wie einst Rudolf Kinau, nach Estebrücke am Deich entlang. Ich wünsche Dir einen schönen Mittwoch.

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  7. Hallo,, bin leider jetzt erst auf deinen Bericht gestossen. Ich erinnere mich auch sehr gerne an die Zeit bei meiner Oma in Kohort. Ich bin Jahrgang 1959. Meine oma ist zu dieser Zeit in den 70ern nach Osdorf gezogen. Mein Vater und meine beiden Onkels haben ihre Jugend dort verbracht. Mein Vater hat auch auf der deutschen werft gearbeitet. Heute sieht es dort ganz anders aus. Meine Mutter wohnt noch immer in Finkenwerder. Das Lager war in den 40ern ein kurzes Aussenlager. Nachher war es ein Übergangslager für Sinti und Roma. Auch für die Aussiedler zur Überbrückung würde es genutzt. Fischer gibt es keine mehr in Finkenwerder. Der letzte war Oestmann aus Altenwerder.

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  8. Pingback: Die Hafenbahn und der Hamburger Flugzeugbau Finkenwerder, Hafengeburtstag 2015 | ExillebenderHamburgerinNRW

  9. Ja, es war schon eine schöne Zeit. In den Arbeitsbaracken war doch ein Kiosk, wenn ich mich recht erinnere, hießen die Besitzer Kolbe oder so. Schade das wir nicht dort bleiben durften,
    immer wenn einer weggezogen war, kamen die Bagger und haben das Haus Platt geschoben, für uns Kinder ein riesen Erlebnis. Wir sind dann immer dort hin und haben zugeguckt, anschließend haben wir dann Kupfer und Blei mitgenommen, Taschengeld aufbessern.
    15.10.1977 war dann auch für uns Schluss, Wir sind dann nach Niedersachsen in unser neues Haus gezogen.

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    • Moin Thomas, Du hast am Anfang vom Rüschweg Ecke Ploot gewohnt, wenn ich mich nicht irre. Wir haben damals zusammen gebolzt auf Tweeflunken. Ist schon eine Zeit her, lach. Der Schrotthöker hat sein Geschäft gemacht damals. Der Besitzer Kolbe war gleichzeitig auch Lagerverwalter, ich erinnere mich noch an seinen grünen Ford. Ich wünsche Dir einen schönen Abend. Vielleicht hören oder lesen uns wieder. Bis dahin, hol die stief. Liebe Grüße Erdi.

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      • Hi, habe erst heute zufällig die Seite gefunden. Super. War eine schöne Zeit und geile Siedlungen. War auch immer was los. Auch wenn ich nur am Rande der Siedlung gewohnt habe.
        Ich habe ich bestimmt mit euch gebolzt. Ich habe und wohne wieder genau am Eingang vom Spielplatz Tweeflunken.
        Grüße
        an alle die sich erinnern

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  10. Wurden die Behelfheime von Ihnen gebaut oder stammten diese vom ehemaligen Außenlager?
    Wohne noch nicht lange hier finde dies allerdings interessant zu lesen.
    Stimmt es, dass es hier in Finkenwerder ein Durchgangslager für Sowjetangehörige gab oder gibt?

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    • Danke Lor für den Kommentar. Die Behelfsheime wurden gemeinsam mit der damaligen Baugesellschaft gebaut. Ausbau und schöner gemacht wurde individuell von jedem selber. Es wurde eine ganz Siedlung. Aus der Historie haben die Außenlager eine ganz andere Geschichte. Diese wurden gebaut, damit die Arbeiter schneller bei der Arbeit waren. Ein Beispiel sind die „Kruppchen“ Gedanken zur Organisation von Mitarbeitern, die so nahe wie möglich an den Werkstätten wohnen sollten. Natürlich sind „diese“ Durchgangslager (als Anlaufstelle für Flüchtlinge und Spätaussiedler gedacht) im Kern nach dem zweiten Weltkrieges enstanden. Im Zeitpunkt der „Zwangsarbeiter“ wurden hier am selben Ort ( zweiter Weltkrieg) Gefangange aus den besetzten Gebieten untergebraucht. Ich kann mir vorstellen, dass hier auch Menschen aus Rußland her gebracht wurden. Aus meinem eigenen Geburtsdatum vom 1963 kann ich nicht sagen, ob es so war. Dem zu Folge war ich auch nicht beim Bau dieser Gebäude beteiligt, da ich erst nach der wirklichen Enstehung der Lager geboren bin. Ich hoffe, ich habe mich einfach und verständlich ausgedrückt.
      PS: Meine erlebte Geschichte bezieht sich auf die Jahre 1973-1976. Ich wünsche einen schönen Abend.

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      • Hallo ,

        ich bin in Finkenwerder geboren
        ( 1967 ) und aufgewachsen ….
        Es gibt von uns nur gering Photos , leider …
        Ich finde leider keinerlei Photos vom
        LAGER , lag nah am Wasser , Randlage Finkenwerder ….
        Hier lebten in langen weißen Baracken sozial schwache Menschen , einzelnd wie auch in Familien ….
        Gemeinschafts Dusche , Toiletten ….
        Je nach Geld waren Räume angemietet ….

        Ich hatte mit meiner 7 Jahre älteren Schwester und ein Jahr jüngeren Bruder ein kleines Zimmer , Küche , Schlafraum meiner Mutter und Stiefvater ….
        Ich erinnere mich nicht an viel :
        Entlausung durch das Sozialamt ( aufgereiht und unliebsam mit Abschneiden + Goldgeist danach “ behandelt “ ) , Impfungen nicht anders , viel Streit um Lager , Alkohol ….

        In der Schule waren wird : “ die Lager Kinder “
        War was “ geklaut “ , waren wir immer
        in Verdacht – man wußte ja woher wir kamen , Mobbing “ normal “ ….

        Mit 7 Jahren Zügen wir in “ Plooth “
        Straße : Wie Gartenlaube heute , nicht an Kanalisation angeschlossen
        ( wurde rhythmisch mit Einer entleert und hinten in den Garten gekippt ) , nur kleine Toilette ….

        Mit 9 zeigen wir in die Ostfriesland Straße über die Bücherei ….

        Meine / unsere Geschichte gibt es anscheinend null 🤷….
        Oder ich weiß nicht gut genug zu recherchieren …

        Liebe Grüße 🌺
        Evi

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      • Guten Tag Evi,
        im Lager aufzuwachsen, zu wohnen war nicht einfach. Wenn ich mich richtig erinnere wurde das Lager 1975 endgültig geschlossen. Fotos vom Lager aus den 70’zigern habe ich keine. Meine Familie hat nach der Aufnahme im Lager eine Wohnung im Pamirweg bekommen. Von dort sind wir dann in den Kohort ( Behelfsheime von der „Neue Heimat“), später nach der Flut 1976 runter in die Nordmeerstraße gezogen. Viel Spaß beim lesen meiner Geschichte n.
        LG Erdi Gorch Fock

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